Hallo ihr Lieben,
Schreiben ist wundervoll. Würdet ihr mir da zustimmen?
An den meisten Tagen würde ich persönlich diese Aussage tausend Mal unterstreichen.
Auch wenn man sich umhört und in Diskussionsforen unterwegs ist, sagt einem jeder immer wieder, wie viel Spaß das Schreiben denn macht.
Und ja, meistens ist das eine Tatsache, denn ansonsten würde wohl kaum jemand von uns freiwillig stundenlang Wörter auf das Papier malen und fremde Welten zaubern.
Aber dann gibt es die Tage, an denen Schreiben einfach überhaupt keinen Spaß macht. Es kann zu einer richtigen Qual werden, wenn man feststeckt und nicht weiterkommt. Oder sich die Idee nicht so umsetzen lassen will, wie ihr es wollt.
Vielleicht sind einige von euch an dem Punkt, an dem sie darüber nachdenken, ob ihr eine Geschichte schreiben wollt. Ich werde euch nicht erzählen, dass es einfach werden wird. Denn es wird schwer, unfassbar schwer und es ist nicht zu erklären, wie viel Aufopferung das Schreiben benötigt. Das erfährt man erst, wenn man es wirklich einmal probiert. Ich werde euch nicht anlügen, denn es wird Tage geben, da werdet ihr euch fragen, warum ihr euer Buch überhaupt angefangen habt. Das erzählen euch die wenigsten, aber das ist ein Teil der Wahrheit.
Man denkt sich, dass man einmal eine eigene Welt erschaffen will und dass sicherlich Spaß macht. Und das macht es auch meistens, aber es werden die Tage kommen, wo ihr euch durchkämpfen müsst.
Und ich schreibe das jetzt nicht, weil ich euch abschrecken will. Keinesfalls, denn ich bin dafür, dass es nie genug Bücher auf der Welt geben kann. Ich schreibe dies, damit ihr euch nicht einer Illusion hingebt und wisst, was euch erwarten kann. Sieht es als Ansporn, dass es fast allen Autoren manchmal so geht, dass sie eine Durststrecke haben oder sich ein wenig quälen müssen, bis sie wieder voller Freude schreiben können. Wir sind damit nicht alleine und so viele laufen hinterher doch über die Ziellinie.
Schreiben ist wundervoll, aber es ist nicht einfach. Sondern unwahrscheinlich schwer.
Es ist ein Ausdauersport, was manchmal schnell vergessen wird.
Die ersten Kapitel werden euphorisch getippt und man freut sich darauf, dass Ende zu schreiben. Dann kommt man zum Mittelteil oder einer Szene, die nicht gelingen will und plötzlich mag das eigene Buch für eine Zeit euer Feind sein. Das ist absolut in Ordnung, solange ihr richtig damit umgeht.
Wichtig ist bloß: Gebt nie auf. Lasst euer Buch nicht zurück, sondern beendet es.
Startet nicht immer direkt ein neues Werk, sondern beendet die angefangenen. Zehn begonnene Geschichten ohne Ende werden euch sehr viel weniger weiterbringen als ein beendetes Buch. Denn gerade in den schwierigen Zeiten entwickelt man sich als Autor so viel weiter.
Also bitte ich euch: Kämpft euch durch und lernt dazu. Beweist Durchhaltevermögen.
Nur in den seltensten Fällen macht es Sinn, ein Buch wirklich abzubrechen. Das sind jedoch absolute Ausnahmefälle und ich kann euch nur raten, eure Bücher zu einem Ende zu bringen.
Denn was den wenigsten bewusst ist, wenn sie anfangen zu schreiben:
Ein gutes Buch braucht nicht bloß die üblichen Dinge wie Schreibstil, eine tolle Idee und authentische Charaktere. Das haben wir nun alle schon so oft vorgebetet, dass wir es hoffentlich mittlerweile alle verstanden haben.
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Realitätsfänger
SachbücherMeine Meinung, meine Gedanken, meine Schreibtipps. Hier werde ich meinen Senf zu verschiedenen Themen hinzugeben und gemeinsam mit euch eventuell sogar ein schmackhaftes Gericht zaubern.