Ihr Lieben,
Nach ein paar nicht ganz so guten Tagen für mich habe ich nun endlich einmal wieder Zeit gefunden, um einen neuen Blogeintrag zu schreiben.
Ich habe noch einige Themenideen, über die ich dringend schreiben will, doch heute habe ich mich entschieden, diese erst einmal beiseitezulegen und stattdessen über etwas zu sprechen, dass mich schon seit längerem beschäftigt.
Es ist so, dass ich in den letzten Wochen oft von Autoren hier auf Wattpad gehört habe, dass sie sich schlecht vorkommen, weil sie Jahre für ein Buch brauchen, während andere Leute es in gefühlt zwei Tagen schreiben. Sie sagten, dass sie deswegen schlechtere Autoren wären oder sich wie Versager vorkämen. Und das tut mir im Herzen weh, denn das ist nicht wahr!
Ich weiß, dass ich meine letzten Geschichten alle in einigen Monaten geschrieben habe, aber das ist auch bei mir nicht die Regel. Es gibt ebenso Bücher an denen ich Jahrelang gesessen habe, gerade in meinen Anfangszeiten beim Schreiben. Und daran ist auch absolut nichts falsch. Selbiges zählt für jeden einzelnen von uns.
Ja, manche Leute schreiben schneller. Und ja, manchmal kann das vielleicht demotivierend wirken, wenn jemand drei Kapitel in der Woche hochlädt und ihr zwei in einem Monat schafft. Aber viel wichtiger ist es doch eigentlich, dass überhaupt geschrieben wird. Das Tempo ist völlig egal.
Schreiben ist kein Sprint, es ist ein Marathon! Wichtig hierbei sind einfach Durchhaltevermögen und das ihr es irgendwie über die Ziellinie schafft. Denn ganz ehrlich, Hauptsache man kommt überhaupt am Ende an. Ich lese lieber ein gut geschriebenes Buch, das beendet werden wird, als eines, wo die Kapitel einfach hingeklatscht werden und das nie ein Ende finden wird, weil der Autor sich anderweitig orientiert und einfach aufgibt.
Natürlich bedeutet das nicht, dass schnell geschriebene Bücher immer schlechter sind, das will ich gar nicht sagen. Sie sind weder besser als schlechter. Und es ist doch eigentlich auch egal, wie schnell oder langsam wir nun schreiben. Solange wir unser Bestes geben.
Mir ist einfach nur wichtig, einmal ganz klar festzuhalten, dass keiner von uns ein Versager ist, nur weil man länger an einem Buch arbeitet! Ihr schreibt, egal wie lange oder kurz es auch dauert und das ist so wundervoll! Ihr erschafft neue Welten, ladet Leser zum Träumen ein, formt neue Charaktere. Alleine das ist schon so cool, oder nicht? Das Erschaffen von Universen aus dem kompletten Nichts ist einfach unglaublich.
Dass ihr länger für ein Buch braucht, kann so viele Gründe haben. Vielleicht gibt euer Leben es momentan einfach nicht her, viel Zeit zum Schreiben aufzubringen. Vielleicht hängt ihr auch einfach in einem Motivationstief oder habt viel Stress, dass keine Aufmerksamkeit mehr fürs Buch aufkommt. Das ist auch völlig okay. Denn lieber ein gutes Kapitel, als viele gezwungene nur weil ihr versuchen wollt, euren Lesern gerecht zu werden.
Ich habe es mir als Vorsatz genommen, kein Kapitel zu posten, mit dem ich persönlich nicht zufrieden bin. Denn letztendlich tun wir dem Leser auch keinen Gefallen, wenn wir einfach etwas unbearbeitetes, halbwegs Schlechtes liefern, nur damit sie etwas zu lesen haben. Manchmal ist es also sogar gut, wenn man ein wenig langsamer und bewusster schreibt.
Tut einfach euer Bestes, versucht das Schreiben irgendwie in den Alltag zu integrieren und eure Geschichten regelmäßig in Gedanken zu halten. Dann wird das schon.
Ich habe nun in letzter Zeit öfter gehört, dass das doch irgendwie Quatsch ist, weil ich trotz Leben viel schreibe. Und ganz ehrlich, es liegt einfach daran, dass mein Privatleben das momentan hergibt. Ich habe momentan das Glück, dass ich sehr viel Zeit zum Schreiben habe und deswegen eben auch mehr Kapitel liefern kann. Dahinter steckt keine Magie oder ähnliches, es ist einfach nur ein Fakt, über den ich dankbar bin. Ich weiß, dass sich das auch wieder ändern wird.
Während der Schulzeit zum Beispiel hatte ich oft so viel Stress, dass ich einfach viel zu müde und lustlos zum Schreiben war. Wenn die Uni wieder startet, wird es wahrscheinlich ebenfalls wieder schwerer werden. Ich schaffe also nicht mehr als andere, wahrscheinlich sogar weniger, weil ich mich momentan nur aufs Schreiben konzentrieren kann.
Vielleicht kommt es euch auch einfach nur so vor, als wärt ihr langsamer, weil ihr mit ganzem Herzen an einem Buch arbeitet, während andere ein Buch nach dem anderen veröffentlichen. Was mir dort allerdings meist auffällt, ist es, dass diese Autoren zwanzig Bücher starten und dann nach wenigen Kapiteln direkt wieder das Buch aufgeben. So mag man zwar schneller schreiben, aber das Ende wird eben einfach nicht erreicht und das ist so ziemlich das Schlimmste, was man einem Buch antun kann. Denn nur ein fertiges Buch ist letztendlich ein gutes Buch, einfach in dem Sinne, dass jedes Buch ein Ende braucht.
Wenn man sich nun also auf ein Buch konzentriert, ist es manchmal härter. Zumindest geht es mir oft so, dass ich gerade im Mittelteil länger hänge und mehr Motivation brauche als am Anfang sowie Schluss. Am Anfang bin ich noch völlig euphorisch und will die Geschichte unbedingt erzählen, am Ende will ich endlich wissen, wie alles ausgeht und schreibe deswegen ebenfalls schneller. Aber die Mitte kann manchmal einfach hart sein und dann muss man sich durchbeißen. Wenn ihr dann ein wenig länger braucht, seid ihr keine schlechten Autoren. Hauptsache ihr versucht es überhaupt.
Länger für ein Buch zu brauchen, muss übrigens auch nicht immer etwas Schlechtes bedeuten. Es kann auch einfach ein Indiz dafür sein, dass ihr euch besonders viel Mühe mit der Ausarbeitung und den Details gebt. Gerade die Recherche kann so viel Zeit kosten und natürlich schreibt man dann effektiv weniger in der Zeit, in der andere vielleicht einfach nur Wörter aufs Papier bringen. Aber Recherche ist so wichtig und einfach nicht zu unterschätzen.
Das stelle ich momentan einfach wieder fest. Während ich bei meinen letzten Büchern locker sechs Seiten am Tag schreiben konnte, schaffe ich momentan manchmal nur ein halbes Kapitel. Einfach weil ich so viel zu recherchieren habe und die Recherche so gut es geht ausführen will. Ich schreibe einfach über etwas, was mir total unbekannt ist. Und da ist es wichtiger, dass ich alles so genau wie möglich erforsche, als dass ich einfach nach Halbwissen schreibe, um schneller Kapitel zusammenzubekommen.
Man muss Prioritäten setzen und Recherche sollte immer ganz weit oben stehen!
Für mein momentanes Buch werde ich einfach länger brauchen als für die anderen. Das weiß ich und das ist auch völlig okay, denn die Qualität muss stimmen.
Was ich eigentlich mit diesem Kapitel sagen möchte:
Ein gutes Buch lässt sich nicht danach definieren, wie schnell oder langsam es geschrieben wurde. Sondern einfach nur danach, dass es gut ausgearbeitet ist und der Autor guten Gewissens dahinterstehen kann.
Schreiben braucht Ausdauer und Durchhaltevermögen. Lauft nicht einfach drauf los, sondern plant und recherchiert. Widmet euch für keinen Sprint, sondern für den Marathon. Die Zeit, die ihr für den Lauf braucht, ist gar nicht so wichtig. Vielmehr zählt es, dass ihr glücklich das Ziel überqueren könnt.
Vergleicht euch nicht mit anderen, sondern versucht einfach euer Bestes. Das wird sich letztendlich auszahlen.
1. Kommt es euch auch manchmal so vor, dass alle anderen viel mehr geschrieben kriegen als ihr?
2. Wie lange habt ihr für euer erstes Buch gebraucht?
3. Wie lange habt ihr für euer letztes Buch gebraucht?
4. Wo tut ihr euch am Schwersten beim Schreiben? Am Anfang, in der Mitte oder am Ende der Geschichte?
5. Habt ihr ein Lieblingsbuch von denen, die ihr geschrieben habt?
6. Wenn ja, warum?
7. Habt ihr ein Buch, das ihr mittlerweile bereut, geschrieben zu haben? Beziehungsweise von dem ihr denkt, dass ihr euch verzettelt habt?
![](https://img.wattpad.com/cover/136808536-288-k130326.jpg)
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Realitätsfänger
Non-FictionMeine Meinung, meine Gedanken, meine Schreibtipps. Hier werde ich meinen Senf zu verschiedenen Themen hinzugeben und gemeinsam mit euch eventuell sogar ein schmackhaftes Gericht zaubern.