3 | Typically British [A]

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3 | 10 Dinge, die „typically british" sind


Hallo ihr Lieben!

Ich habe mir gedacht, dass es Zeit ist für ein wenig Kultur und Reisen. Bei dem Wetter in Deutschland sehne ich mich nämlich gerade nach fernen Ländern.

Nachdem ich sechs Monate in England verbrachte habe, habe ich einige Dinge feststellen können, die „typically british" sind. Einige davon sind sicherlich von Vorurteilen behaftet – aber wie sagt man so schön, in jedem Vorurteil steckt meist auch ein Fünkchen Wahrheit.

Ich bitte euch also, die folgende Liste nicht allzu kritisch zu sehen (denn gerade wegen dieser Dinge habe ich mich so sehr in dieses Land verliebt).


1: British weather is really shitty most of the time

Habe ich während der ersten Wochen zwischen so viel Sonnenschein noch gedacht, dass alle, die immer so über das englische Wetter schimpfen, eigentlich überhaupt keine Ahnung haben und sicherlich nur übertreiben, so wurde ich in den übrigen Wochen meines Aufenthalts eines besseren belehrt.

Ja, denn das Wetter wechselte zwischen einem regnerischen Tag zu einem Tag, der noch mehr Regen beinhaltete und zur Freude aller auch mit einem leichten Sturm auftrumpfte.

Nach zwei Wochen Dauerregen bin ich so verzweifelt gewesen, dass ich darüber nachgedacht habe, ob ich nicht einfach im Bett bleiben und die Uni ausfallen lassen sollte. Denn mein täglicher 20 minütiger Spaziergang zur Manchester University ist in Praxis während strömenden Regens eine Qual gewesen. Dass ich leider kein wirkliches Paar regendichter Schuhe besitze, trug zu meinem Wohlbefinden auch nicht wirklich bei. Aber ich besitze leider (zum Glück) ein großes Pflichtbewusstsein und so habe ich mich mit hundert anderen jeden Morgen von der Tramstation bis zur Uni durchgekämpft.

Nach drei Wochen wusste ich nicht einmal mehr, wie die Sonne eigentlich aussieht und sich anfühlt.


2: Cheers is the most lovely word

Ganz schön trinkfreudig die Briten, dachte ich mir im Stillen, als ich das Wort „Cheers" das erste Mal vernahm. Wahrscheinlich hatte ich einen leicht irritierten Gesichtsausdruck, während mir die nette Dame an der Kasse meine Einkäufe reichte.

Cheers schallt es in England überall durch die Straßen. Ob man jemandem die Tür aufhält, bei Tesco einkauft oder sich verabschiedet.

Thanks – wahlweise auch Thank you – scheint Out zu sein. Cheers hat ihnen den Rang abgelaufen.

Ich brauchte einige Tage um mich daran zu gewöhnen. Schließlich bin ich selbst dazu übergegangen, jeden mit einem netten Cheers zu bedenken. Das Wort hat etwas unglaublich sympathisches.


3: 15 degrees = british summer

Im Februar 2017 haben wir den wärmsten Tag seit langem (und ja, mittlerweile bezeichne ich 14 Grad als „warm") in Manchester gehabt.

Während ich also froh war, dass ich meine Winterjacke zuhause im Schrank lassen konnte und mich in einem leichten Mantel nach draußen wagte, schien ganz England zu denken, dass wir uns im Hochsommer befanden.

Kurze Hosen, offene Schuhe und nichts weiter als ein leichtes T-Shirt – all dies war keine Seltenheit.

Dazu das obligatorische Eis in der Hand, das so ziemlich jeder mit sich durch die Innenstadt trug.

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