Da ich heute mal wieder kein vernünftiges Wort geschrieben bekommen habe, dachte ich, dass es Zeit ist für diesen Blogeintrag.
Wer kennt sie nicht? Die Schreibblockade. Sie ist das Grauen jedes Autors. Der Untergang vieler grandioser Geschichtsideen.
Ich schätze, sie ist euch ebenfalls schon einmal begegnet?
Ich persönlich halte nicht viel davon, dem Namen eine solche Macht zu geben. Blockade klingt so endgültig, deswegen rede ich viel lieber von einem Umweg oder einer Sackgasse. Man ist vom Weg abgekommen, weiß nicht mehr weiter, aber man muss nur eine Straßenkarte finden, die einen wieder auf die Spur bringt.
Auch ich befinde mich manchmal an einem Punkt meiner Geschichten, an dem ich nicht weiterkomme. Früher habe ich dann stattdessen eine andere Geschichte weitergeschrieben, solange ich mich dort nicht ebenfalls in einer Sackgasse befunden habe.
Doch im Laufe der Jahre habe ich festgestellt, dass dies (zumindest für mich) die falsche Lösung ist. Denn durch diese Verdrängungstaktik ist die Sackgasse der ersten Geschichte nur aufgeschoben, aber keineswegs aufgehoben. Und je länger ich mich dann nicht an diese Geschichte heranwage, desto schwieriger wird es, mich wieder in die Story hineinzudenken. Die Charaktere werden mir fremd. Die kleinen Details entschwinden. Kurzum: Die Blockade wird nur noch schlimmer und das ist eine absolute Katastrophe.
Sicherlich spricht nichts dagegen, die Geschichte für einige Tage liegen zu lassen. Aber spätestens dann sollte man versuchen, die Straßenkarte zu finden und wieder in die richtige Spur zu kommen.
Dabei habe ich im Laufe der Jahre einige Herangehensweisen für mich entdeckt, die ich euch heute vorstellen werde.
Vorhang auf für die Heilung der Schreibblockade:
1. Die Mindmap
Allen bekannt, von den meisten gefürchtet. Die berühmte Mindmap, die unsere Lehrer so toll gefunden haben. Ich erinnere mich noch daran, wie ich jedes Mal innerlich gestöhnt habe, wenn in Geschichte oder Englisch die nächste Mindmap gefordert wurde.
Doch beim Schreiben hat sie sich für mich als durchaus nützlich herausgestellt. Sie kann einem dabei helfen, die Gedanken zu ordnen und Details heraus zu kitzeln, die man bis jetzt vielleicht übersehen hat.
Dies hilft mir vor allem dann, wenn ich nicht nur bei einem Kapitel stecken geblieben bin, sondern einfach ein großes Blackout bei der restlichen Geschichte habe.
Ich fange meist damit an, dass ich zu jedem Ort der Handlung einen Oberpunkt aufbaue. Dann schreibe ich die wichtigsten Gegenstände/ Personen dieses Ortes auf sowie die möglichen Aktivitäten und Emotionen, die ich bzw meine Charaktere mit dem Ort verbinden.
Beispiel: Club in London
· Gegenstände: Bar, Drinks, laute Musik, DJ, Partymenge, eventuell Fotografen
· Personen: Pete, der Barkeeper und Johannah, die jeden Abend in den Club kommt, meine beiden Hauptpersonen Liz & Harry, eventuell Fans
· Aktivitäten: Trinken, Feiern, Trinkspiele, Entdeckungsgefahr durch Fans
· Emotionen: Freude und Spaß (Harry), Unbehagen und Kontrolle (Liz)
Das mag alles so Offensichtlich aussehen, aber mir hilft es, mich einfach auf einen Ort der Geschichte zu konzentrieren und dann alles dazu zu notieren. Meist fallen mir dann ebenfalls Dinge ein, die ich an dem Ort mal getan habe oder die eine überraschende Wendung hätten.
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Realitätsfänger
No FicciónMeine Meinung, meine Gedanken, meine Schreibtipps. Hier werde ich meinen Senf zu verschiedenen Themen hinzugeben und gemeinsam mit euch eventuell sogar ein schmackhaftes Gericht zaubern.