Der Sohn eines Elbenkönigs

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Nicht nur der König lauschte dem Gesang des Vogels. Tief imWaldlandreich, verborgen unter dicken harten Wurzeln und Geäst, saßein junger Elb .Unsichtbar unter seinem Umhang und schweigendverschmolz er mit dem was ihn umgab. Selbst ein geschultes Augenhätte ihn nicht erblicken können. Doch wenn man weiß wo man suchenmuss, so war er einfach zu finden.

Plötzlich vernahm der Elb eine Gestalt aus dem dunkeln desWaldes. Es waren ruhige Schritte, die gleichmäßig zu hören waren,fast schon leichtfüßig, wie die Elben, hörte es sich an. Wie erverschwand die Gestalt auch mit dem was um ihn herum war. Der jungeMann hatte es nicht leicht mit seinen scharfen Augen zu folgen.

„Begrüßt man so einen alten Freund?"

Sprach die Gestalt auf einmal und blieb genau vor ihm stehen.Langsam wand er sich zu ihm um und blickte ihm genau in die Augen.

„Ich hatte dich anders in Erinnerung Legolas."

Nun wusste der Elb, dass er sich zeigen musste. Verstecken brachteIhm bei diesem Mann nichts.
Geschickt wand er sich auf den Wurzelnund Geäst und trat auf den schmalen Pfad.

„Bitte, verzeih mir. Mae govannen, Mithrandir." (Seiwillkommen Mithrandir.)

„Danke."

Höflich ,wie er es immer gewesen war und immer sein wird, legteder alte Mann seine Kapuze ab und lächelte den Elben besonnen an.

„Es überrascht mich dich hier zu sehen. Ohne Pferd und Kriegerin diesem Abschnitt des Waldes."

Sprach Legolas.

„Ja, dass ist wahrlich das erste Mal, dass ich mich völligallein auf diesen Pfaden befinde. Aber nun bist du bei mir und ichfrage mich, warum."

Es war keine Frage, vermutlich wusste er bereits alles. Abervielleicht auch nicht. Das konnte man bei dem Zauberer niemalswissen.

„Ich habe meinem Vater den Rücken gekehrt. Er schändeteMutters Grab und ich wollte nicht mehr der Sohn eines..."

„Eines Verräters sein."

Beendete Gandalf den Satz.

„Nun dass ist mit wahrlich noch nicht untergekommen, dass einElb so etwas tut. Ich glaube er war nicht ganz bei Sinnen."

Wissend sah er dem jungen Mann an.

„Er war nicht mehr er selbst. Ich habe ihn nicht wiedererkannt."

Nachdenklich sah er in die Sterne.

„Ich werde mir ihm mal ansehen. So ist dein Vater wahrlich nicht."

Der Zauberer machte eine Kunstpause.

„Ich nehme an du wirst mich nicht begleiten."

„Nein, ich werde hier bleiben."

„Nun gut. Ich habe noch ein Bitte an dich. Gehe hinauf zu dersilbernen Quelle. Dort wirst du jemanden antreffen, der sich sehrüberraschen wird, mein Lieber."

Der Prinz wusste, dass der alte Mann ihm nicht verraten würde weres war. Er musste da schon selbst hingehen.

„Ich werde mich bei Tagesanbruch auf den Weg machen."

„Danke, Legolas. Achte auf welche Pfade du dich begibst."

„Das werde ich Mithrandir."

Für unseren KönigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt