Ein Hoffnungsschimmer

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Es war also beschlossen. Der König würde kämpfen. Noch am selben Abend machten sich fünf der besten Krieger des Waldlandreiches auf den Weg, den Prinzen nach Bruchtal, in Sicherheit, zu bringen. Sie ritten unterirdisch durch alte und längst vergessene Stollen, um dem Feind zu umgehen. Jener hatte sein gewaltiges Heer von mindestens 10.000 Mann um die gesamte Stadt gestellt, sodass es augenscheinlich kein Entkommen gab. Eigentlich wäre es ein schöner frühlins- Abend gewesen, doch es hatte sich Eis auf den Blättern der Bäume und Blumen gebildet. Der Himmel war verhangen mit einem grauem Tuch und passten die Bauern nicht auf, so wären ihnen die Tränken der Tiere eingefroren.

All die Sonnenzyklen von der Abreise des Prinzen bis zum Morgengrauen konnte die Königin keine Ruhe finden. Zu groß war die Angst um ihren Gatten und ihren Sohn. Aber sie wusste auch, dass es keine andere Möglichkeit, als einen Kampf, gab. Kein Bote, ob in der Luft oder zu Pferde, würde einen ihrer Verbündeten rechtzeitig erreichen. Und sollten die Eismonster hier einfallen, so wäre ihnen das Volk schutzlos ausgeliefert. Ganz gleich, ob sie nun neben sich Krieger stehen hätten oder ihre Nachbarn.

„Du solltest dir nicht als so große Sorgen machen Kida."

Leise war Thranduil an sie heran getreten und hatte ihr seine Worte in ihr Ohr geflüstert. Sie sollte sich nicht so sehr belasten.

„Ich habe genau so viel Verantwortung wie du, vielleicht sogar noch etwas mehr. Und mein Herz sagt schlimmes voraus. Heute wird ein roter Tag."

Sie strich mit der Hand über ihren Bauch, dann drehte sie sich zuihren Gemahl um und legte ihre Lippen sanft auf seine. Mit einemSeufzen ließ dieser zu, dass all die Gedanken um den baldigen Kampf in den Hintergrund rückten und sie beide diesen Moment genießen konnten.

Wäre da nicht eine bestimmte Elbe gewesen, die sich heimlich aus dem Lager des Feindes gestohlen hatte.

Ariana hatte sich aus den Armen ihres schlafenden Verlobten gelöst und stand nun unter dem Fenster des Königsgemachs. Sie musste schnell handeln. Mit geschickten Fingern formte sie einen kleinen Vogel aus Eis und Schnee. Erwartungsvoll sah er sie an und nahm mit Freuden das Pergament in seinen Schnabel. Wortlos zeigte die Elbe ihm sein Ziel und sofort erhob sich das kleine Tier in die Lüfte.

So schnell sie konnte schlich sie sich ungesehen zurück hinter die Mauern und in das Zelt, aus dem sie vor wenigen Zyklenverschwunden war. Grade, kam die Sonne über die Baumwipfel und schickten vereinzelt kleine Strahlenbündel auf den Waldboden, um ihn aufzutauen. Die Kälte des Bösen sollte verschwinden und der Wärme der Hoffnung und des Guten weichen.

„Du warst ohne meine Erlaubnis draußen?"

Ariana hatte grade mal beide Füße unter das Zeltdach setzen können, schon stand ihr Verlobter vor ihr. Grade erwacht und daher auch äußerst ungehalten und vor allem erzürnt, als er ihre Abwesenheit bemerkt hatte.

„Ich wollte dir etwas von deinen Aufgaben abnehmen."

War ihre einfache Antwort und ging an ihm vorbei. Grob packte ersie am Arm und zog sie zurück, dass sie nun wieder vor ihm stand.

„Du weißt was deine Strafe sein wird."

Auch wenn er diese Frau liebte, er hasste ihr ungehöriges Benehmen. Natürlich erkannte er die guten Absichten, doch diese Verlobung war auch eine Zweckgemeinschaft. Er brauchte einen Erben aber wenn sie sich nicht an seine Regel hielt, dann würde es ihr gemeinsames Kind auch nicht.

„Und du weißt dass ich gehen werde, solltest du mir das noch einmal antun."

Sauer entriss sich Ari seiner Hand, drehte sich um und ging. Nachall der Zeit fragte sie sich erneut, ob sie ihn noch immer liebte und warum sie ihm ihre Kräfte, bei solch Abscheulichkeiten, zur Verfügung stellte. Tief in sich hoffte sie, das ihr kleiner Vogel seinen Weg gefunden hatte.

Er war munter in das Zimmer des Königspaares geflattert und solange um sie herum gesaust, bis beide auf ihn aufmerksam wurden. Einladend hatte Kida ihre Hand für ihn hingehalten welche der Kleine sofort annahm. Er streckte ihr das Pergamentstück entgegen und als sie es nahm, verfiel er zu Schnee und schmolz.

„Von wem mag das sein?"

Von der Neugierde gepackt, rollte die Königin das Pergament auf und las vor. Es war nur wenige geschrieben worden, mit alten Quenja Schriftzeichen.

„Sein rechtes Knie trägt oberhalb eine große Narbe. Trefft ihn dort und erringt den Sieg."

Für unseren KönigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt