Der Fremde zieht seine Augenbrauen zusammen. Ich habe ihn noch nie hier gesehen. Sicherlich ist er neu in unserem Kurs. Schnell nicke ich auf seine Frage „Ja hier ist der Geschichtskurs." Ein kleines, ungewollte Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Doch er nickt nur und sieht auf das Handy, welches sich in seiner Hand befindet. Wie er wohl heißt? Ich räuspere mich um seine Aufmerksamkeit zu bekommen, doch er reagiert überhaupt nicht. „Ich heiße übrigens Ruby." Er sieht kurz zu mir auf, nickt und blickt dann wieder auf sein Handy. Hat er keinen Mund zum Reden? „Und wie heiß-..." Mit einmal läuft der Neue in Richtung des Saals, denn der Professor schließt soeben die Tür auf. Der Grünauge läuft als erstes in die Klasse, als ob er flüchten wollen würde. Wie nett. „Gerade noch so geschafft" Sara stellt sich laut atmend neben mich. Sie scheint gerannt zu sein. Abwesend lächle ich. Meine Gedanken jedoch schwelgen zu dem Neuen. Seine braunen Locken sind mir auch gleich aufgefallen. Er hat was an sich, nur ich weiß nicht was.
Der Saal ist heute nicht besonders voll, höchstens besetzt mit zwölf Studenten. Ich sitze generell weiter hinten, weil man dort den besten Ausblick hat und abgelenkt wird man dort schon gar nicht. Auch heute setze ich mich in meine Reihe, gefolgt von Sara. Alle Studierenden kramen ihre Schreibutensilien raus, ich mache es ihnen gleich. Schließlich drehe ich mich um, um an meine Tasche kommen. In der ganz letzten Reihe erspähe ich den Lockenkopf . Er sitzt immer noch an seinem Handy. „So meine lieben, ich bitte Sie Ihre Hausarbeiten auf das Pult zu legen." Ich drehe mich wieder nach vorne und sehe das einige Studierende nach vorne gehen um ihre Arbeit abzugeben. Motiviert stehe ich auch auf um meine abzugeben. Sara macht es mir gleich.
„Vielen Dank, Miss Miller." sagt unser strenger Professor und ich nicke. Auf dem Rückweg Blicke ich automatisch nach oben, von wo ich von dem Grünauge beobachtet werde. Er inspiziert jede meiner Bewegungen. Ich mag es nicht so angestarrt zu werden, weshalb ich mein Schritttempo verschnellere. Zügig rücke ich in meine Reihe zurück. „Ist alles gut?" Sara sieht mich belustigt an und mustert mich. Ich nicke nur schnell und konzentriere mich auf das, was der Professor vorne von sich gibt.„Du magst nicht zufällig Rosinenbrot?" Kopfschüttelnd sehe ich zu Sara, die mir ein Sandwich hinhält. Enttäuscht beißt sie sich auf die Unterlippe. Wir sitzen draußen an einem Picknicktisch, weil wir Mittagspause haben. Die ersten zwei Stunden sind schon vergangen, weshalb jetzt nur noch die dritte Stunde folgt. „Meine Mutter lernt es nie, mir kein Rosinenbrot mitzugeben." Sara wohnt, anders als Noah und ich, noch bei ihrer Familie zu Hause, da sie sowieso hier in der Gegend ein schickes Haus besitzen. Sara stopft das Sandwich zurück in die Brotdose. „Mh," abwesend starre ich in die Leere. Mal wieder geistert der Neue in meinem Kopf herum. „Übrigens, ich stinke heute, nicht wahr?" Ich sage ohne über ihre Worte nachzudenken „Ja das stimmt." Nun haut sie mit ihrer Hand gegen meine Stirn. „Du bist heute überall, nur nicht hier, oder?" Verwirrt sehe ich zur amüsierten Sara. Moment, hatte ich gerade behauptet das sie stinkt? Lachend klatsche ich mir die flache Hand nochmal selbst gegen die Stirn. „Tut mir Leid, ich war in Gedanken." Sie schüttelt mich musternd den Kopf „Das war eben ja nur ein Test meinerseits. Spukt etwa ein gewisser Neuling in deinem Kopf herum?" Ich sehe sie erschrocken an, woraufhin sie schulterzuckend lacht „Denkst du ich habe es heute nicht bemerkt, wie du den Neuen angestarrt hast?" Wie hat sie das mitbekommen? „A-ach Quatsch, das ist nicht wahr." Sie hebt eine Augenbraue, meint dann nur ihre Tasche schulternd „Na schön belüge dich weiterhin selbst. Mich kannst du auf jeden Fall nicht belügen." Sie steht auf und ich mache es ihr zügig nach. Mist, sie bekommt auch wirklich alles mit.
Zusammen betreten wir das Gebäude, doch Mitten auf dem Flur trennen sich nun auch unsere Wege. Einige Studenten sind auf den Fluren unterwegs. Vor den Männertoiletten werden mir meine Augen plötzlich von hinten zugehalten „Wer bin ich wohl?" Ich muss kichern „Tja, möglicherweise mein schwuler bester Freund?" Er dreht mich um und ruft „Sie liegen Richtig, Miss Miller." Wir umarmen uns kurz zur Begrüßung. „Können wir mal?" Mein Puls beschleunigt sich sofort um das Dreifache, als ich erkenne wer da steht. Will, einer aus dem Sportkurs, und der Neue, stehen dort und sehen uns abwartend an. Was hat er denn bitte mit dem Proleten Will zutun? Er ist doch total der Idiot. Der Neuling sieht mich plötzlich die Augenbraue hebend an. Wie peinlich. Habe ich ihn gerade echt angestarrt?----
Das sind jetzt die ersten drei Kapitel meiner Geschichte. Hoffentlich könnt ein wenig was damit anfangen, denn das ist das erste Mal das ich eine Geschichte hier auf dieser Plattform veröffentlicht habe. Natürlich folgen demnächst die nächsten Kapitel.
Schönen Tag noch! :-)
DU LIEST GERADE
Wonder~When Impossible things become possible...
RomanceWunder. Was sagt uns dieses wichtige Wort? Gibt es wirklich Wunder auf der Welt und auch Wunder in der Liebe? Die 19 Jährige Ruby Miller hat ein erfülltes Leben, wo es wirklich nichts dran auszusetzen gibt. Sie und ihr bester Freund Noah wohnen in e...