Es ist Freitag.
Richtig, der Tag der Party.
Schon morgens fühle ich mich nicht besonders, habe gar keine Lust dahin zu gehen. Wenigstens sind Toby und Noah da.
Während ich mir einen Zopf mache überlege ich, wie ich mich krank stellen könnte, damit ich da nicht hin muss.
Fieber oder Grippe vielleicht?
Nein, das wäre Feige von mir. Es gibt schon genug Feige Personen, dann muss ich nicht auch noch damit anfangen.
„Wir müssen, Ru!" Ich höre Noahs Stimme im Bad.
„Ja, ich komm!" Schnell lege ich die Schatulle wo die Haargummis drin sind weg und begebe mich aus dem Bad hinaus in den Wohnungsflur, um mir Schuhe und Jacke anzuziehen.
Den Mantel zugeknöpft schultere ich meine Tasche und gehe zu Noah, der ungeduldig auf mich wartet.
„Sorry das ich so hetze, aber du weißt bei Mister Landon zu spät zu kommen ist kein Zuckerschlecken."
Er macht komische Bewegungen mit der Hand, während ich lächle
„Schon gut. Ich verstehe dich ja."In meinem Inneren spüre ich schon, dass heute etwas schief laufen wird und zwar gewaltig.
„Hast du schon Lust auf heute Abend?"
Neckend sieht er mich an und ich rolle mit den Augen.
Aber klar doch. Das ist das schönste in meinem Leben.
„Ich auch. Ach, Steve kommt übrigens auch mit."
Nickend gehe ich die Treppen hoch zum Eingang der Uni.
Im Flur hat sich schon eine große Menge von Leuten versammelt.
Noah und ich werfen uns komisch Blicke zu, bevor wir uns durch die Leute quetschen um etwas sehen zu.
„Heute Abend steigt die ultimative Party für meinen Freund bei mir in der Wohnung. Ihr seid alle eingeladen."
Kim küsst den sich am liebsten im Boden versinkenden Harvey, der sich durch die Locken streicht.
Die weichen Locken. Er nickt nur und lässt sich von Kim umarmen, während alle um sie herum jubeln und klatschen.
Noah tatsächlich auch, doch ich rühre keinen Finger.
Das mache ich jetzt nicht.
„Ich muss jetzt, Sara wartet."
Meine Tasche halte ich fest um mich durch die Menge zu quetschen. Er nickt und dreht sich um, um in die entgegen gesetzte Richtung zu laufen.Meine Gedanken schwirren nur um die Party heute.
Das wird ein Reinfall.
„Hey, komm! Der Professor ist schon drinne!"
Sara winkt mich zu sich, als ich das Ende der Treppe erreicht habe.
Mein Tempo verschnellert sich.
Während ich durch die Tür laufe, werde ich plötzlich angerempelt, sodass ich fast hinfalle.
„Sorry," murmelt er über seine Schulter.
Warum so gereizt, Mister Stevenson?
Er setzt sich wie gewohnt in die oberste Reihe und packt seine Sachen aus.
Sara stellt ihre Tasche auf den Boden, damit ich mich neben sie setzen kann.
„Heute das Thema Migration, also..." Professor Brown lässt seine Brille auf seine Nase sinken und fragt uns nach unserer Meinung.
Auch ich melde mich und sage „Oft flüchten Menschen doch nur wenn sie in Gebieten leben, wo es alles andere als Menschengerecht ist."
Nickend schreibt er meine Meinung an die Tafel.
Ich schreibe mit als mir Sara plötzlich an meine Hosentasche greift, meine Gesäßtasche.
Erschrocken sehe ich sie an, als sie mir einen Zettel vor die Nase hält.
Verwirrt sehe ich erst sie und dann den kleinen zerknüllten Zettel an.
„Der war in deiner Tasche."
Noch kurz sehe ich ob der Professor guckt, doch er ist mit schreiben beschäftigt.
Unter den Tisch mache ich den Zettel auf.Wir müssen reden. H.
Ich starre auf den Zettel. Nein. Nein. Nein.
Hat er mich deswegen eben angerempelt? Warte... Dann muss er mir ja an den Hintern gefasst haben.
Langsam drehe ich meinen Kopf in seine Richtung. Tatsächlich sieht er zu mir runter, doch schreibt dann schnell weiter.
Wir müssen reden.
Worüber?
Ich lasse ihn doch schon in Ruhe. Was will er denn noch?
„Von wem ist der Ruby?" Neugierig lugt Sara auf den Zettel doch ich verstaue ihn in meiner Tasche.
„Das ist ein Geheimnis."
Mein Geheimnis.
~
Nach der Lesung verschwinde ich aus dem Raum und gehe Noah entgegen. Die Studenten reden alle über die heute stattfindene Party.
Kim muss ja echt die halbe Uni eingeladen haben.
Mein Ziel ist es nach links abzubiegen, doch ich werde an mein Handgelenk gepackt und in eine andere Richtung gezogen.
Mein Atem macht einen Aussetzer, als ich mich in einem Raum befinde.
Im Abstellraum. Die Tür wird von einer Hand geschlossen und nur eine kleine Glühlampe beleuchtet den zu kleinen geratenden Raum.
„Hallo." Ich sehe auf in ein Gesicht und kann trotz der Dunkelheit seine grünen Augen sehen.
„Hallo," antworte ich knapp und sehe mich kurz um, da mir die Situation äußerst unangenehm ist.
„Wir müssen reden."
Er lehnt sich an der Tür an, was seine Armmuskeln rausstechen lässt.
Ich schlucke „Wo-worüber."
Wäre der Raum nicht so klein, würde ich halb so nervös sein.
„Es geht um die Party. Kommt bitte nicht."
Ich reiße meine Augen auf.
Warum sollte ich nicht kommen?
„Warum sollen wir nicht kommen?"
Meine Nervosität ist wie weggeblasen, doch meine Verwirrung um so größer.
„Akzeptiere es. Es ist meine Party."
Jetzt verschränke ich meine Arme, da Harvey nur mit seinen breiten Schultern zuckt „Wir wurden aber gestern erst eingeladen."
Die Lampe über uns zuckt leicht.
Auch sie spürt die Spannung zwischen uns.
„Vergiss die Einladung. Ihr kommt nicht."
Vielleicht ist es nicht so verkehrt wenn wir nicht kommen müssen da ich sowieso keine Lust dazu habe, aber eine erklärung ist er mir schuldig.
„Warum genau dürfen wir nicht kommen. Wenigstens das bist du mir Schuldig. Eine verdammte Erklärung."
Seufzend sieht er mir in die Augen. Lange, lange sieht er mir in die Augen. Auch ich erwiderte den Blick „Weil-weil ich es nicht kann..."
Langsam kommt er mir näher. Anstatt zurück zu gehen, bleibe ich an Ort und Stelle. Ich habe nicht den Drang mich von ihm zu entfernen.
„Was kannst du nicht?" Ein leises Flüstern verlässt meinen Mund.
„Euch sehen zusammen..."
Wen sehen?
Sein Atme berührt schon mein Gesicht, so nah ist er mir.
Unsere Hände berühren sich. Unsere Stimmung ist elektrisierend.
Kurz bevor wir uns näher komme macht er einen ruckartigen Schritt zurück.
„Verdammt." Ohne mich nochmal an zu sehen, verlässt er den Raum und lässt mich alleine zurück.
Was war das schon wieder?
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Wonder~When Impossible things become possible...
RomanceWunder. Was sagt uns dieses wichtige Wort? Gibt es wirklich Wunder auf der Welt und auch Wunder in der Liebe? Die 19 Jährige Ruby Miller hat ein erfülltes Leben, wo es wirklich nichts dran auszusetzen gibt. Sie und ihr bester Freund Noah wohnen in e...