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Kapitel 11

Dany's pov
Als Katrin aufstand und sich verabschiedete war ich etwas irritiert und wollte ihr am liebsten hinterher laufen, doch das wäre zu auffällig gewesen und so überlegte ich warum sie wohl so früh schon gehen wollte.
Sie schien sich doch ganz gut mit Florence unterhalten zuhaben, mir war zwar aufgefallen, wie Boris ihr immer wieder zuzwinkerte, was mir nicht sonderlich gefiel, doch das schien wohl kaum der Grund für ihren Aufbruch gewesen zusein. Sie kannte ihn so gut wie ich  und wusste, dass es einfach seine Art war, er Flirtete gerne mit Frauen und machte ihnen Komplimente ohne irgendwelche Hintergedanken nur so um ihnen eine kleine Freude zu machen.
Ich hatte mich noch recht lange mit Erdoğan und Darius unterhalten, wir waren mittlerweile sehr gute Freunde und hatten uns schon eine ganze Weile nicht mehr außerhalb der Arbeit gesehen und es gab viel zu erzählen, weshalb ich gar nicht merkte, wie spät es mittlerweile geworden war.
Mit einem Blick aufs Handy stellte ich fest, dass Katrin mir mehrfach geschrieben hatte. Nachdem ich nicht geantwortet hatte, schrieb sie, dass sie etwas spazieren gehen wollte. Da das aber mittlerweile auch schon wieder eine Stunde her war, klopfte ich erstmal an ihr Zimmer. Nichts passierte...

Katrin's pov
Ich lief eine Weile am Donauufer entlang und sah die wunderschönen Lichter der Stadt auf der anderen Seite des Flusses leuchten. Ich lief auf die Brücke und stellte mich in die Mitte, die Augen aufs Wasser gerichtet und hing meinen Gedanken hinterher.
Wie aus dem Nichts trat plötzlich eine männliche Gestalt direkt neben mich und begann auf englisch mit mir zu sprechen.
Er: „Was macht eine hübsche junge Lady alleine an einem solchen Ort zu so später Stunde?"
Ich zuckte zusammen und wich ein Stück zur Seite.
Er: „kommen Sie, ich werde Ihnen die Stadt zeigen"
Sprach er mit einem schmierigen Unterton und zog mich an der Taille an sich ran. Meine Hände schlossen sich fester um das Geländer und verkrampften sich. Er kam näher und flüsterte mit heiserer Stimme in mein Ohr.
Er: „Mir würde da so einiges einfallen, was ich mit dir anstellen kann..."
Mir lief es eiskalt den Rücken runter, mein Körper erwachte aus seiner Starre und mit einer Bewegung riss ich mich von ihm los und rannte so schnell ich konnte. Ich hatte das Ende der Brücke grade erreicht, da hatte er mich auch schon eingeholt. Er drückte mich gegen den Brückenpfeiler und fasste mit seiner Hand in meine Hose. In dem Moment zog ich mein Knie hoch und traf ihn direkt im Schritt. Er krümmte sich und lief unter Schmerzen davon.
Die Tränen flossen meine Wangen hinunter und ich sackte in mich zusammen. Mit meinen Knien an den Oberkörper gepresst kauerte ich zitternd am Boden.

Dany's pov
Auch nach mehrmaligem Klopfen regte sie sich nicht, weshalb ich mir langsam Sorgen machte und begab mich raus auf die Suche nach ihr.
Da ich ihre Vorliebe fürs Wasser kannte, ging ich zu allererst Richtung Flussufer. Am Anfang der Széchenyi-Brücke, wo wir in den nächsten Tagen auch ein paar Szenen drehen würden, sah ich eine zierliche Person am Boden kauern.
Langsam ging ich ein Stückchen näher, meine Befürchtung wurde wahr, es war tatsächlich Katrin. Ich kniete mich vor sie und versuchte sie zu berühren, doch sie zuckte zusammen und blickte mich mit angsterfüllten Augen an.
D: „Hey, es ist alles in Ordnung, ich bin's hörst du?"
Als sie mich erkannte schlang sie ihre Arme um meinen Hals und schluchzte, ich drückte sie fest an mich und versuchte sie zu trösten, aber es schien nicht zu helfen. Ich wischte ihr die Tränen aus den Augen und hielt sie den ganzen Weg zum Hotel fest im Arm. Dort angekommen, wollte sie sofort duschen, sie hatte mir immer noch nicht gesagt, was eigentlich passiert war, aber ich wollte sie nicht drängen und legte ihr meinen Pulli, den sie am liebsten trug bereit und machte mich selbst Bett fertig und wartete bis sie fertig war. In meinem ihr viel zu großen Pulli kam sie auf mich zu und drückte sich an mich, ohne ein Wort zu sagen zog ich die Decke über uns beide, legte meine Arme schützend um sie und drückte ihr einen sanften Kuss aufs Haar.
D: „Egal was dir passiert ist, ich bin jetzt da, ich werde dich beschützen."