42.Kapitel

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Frozen humpelte durch den Wald. Die Bäume ringsum rauschten im heißen Wind, der von Niwath her wehte. Leise schluchzend stützte ihn Sheyna und half so gut sie konnte. Immer wieder warf sie Blicke zurück, in der Hoffnung, ihr Vater würde doch noch kommen. Frozen bezweifelte das. Gemeinsam schleppten sie sich durch das Unterholz, erreichten den Weg und schlugen den Pfad zur Lichtung ein. Da raschelte hinter ihnen plötzlich etwas. Frozen griff einen Dolch aus der Luft und wirbelte herum. Sheyna stieß einen wenig hilfreichen Schrei aus und klammerte sich an ihn.

„Ganz ruhig.", meinte eine überrascht klingende Stimme. Zen trat zwischen zwei Tannen hervor.

„Was ist denn in euch gefahren?", fragte er.

„Lange Geschichte.", antwortete Frozen und deutete mit der Klinge auf di eGestalt in seinen Armen, „Ist das ... Bird?"

Zen nickte. Hinter ihm tauchte Kuro auf. Sein Anblick war etwas verstörend. Frozen starrte ihn ungläubig an. Die langen schwarzen Haare waren zu Klumpen zusammengeschmolzen und er trug einen weißen Mantel mit dunklen Blutflecken am Kragen. Darunter waren gerade so die Fetzen seiner alten Kleidung zu sehen.

„Was ist denn mit dem passiert?", wollte Frozen wissen.

„Lange Geschichte.", gab Zen mit einem schmalen Lächeln zurück. Frozen warf ihm einen ärgerlichen Blick zu.

„Sehr witzig."

Dann wandte er sich um und humpelte weiter zur Lichtung.


„Au!", jammerte Frozen.

„Heul nicht rum.", gab Zen gefühlskalt zurück und zog den Knoten noch ein bisschen fester. Er versorgte die Verletzung in seiner Wade nicht gerade sanft. Zen wischte sich die blutigen Hände an einem Lappen ab.

„Also, was ist passiert?"

In kurzen Sätzen erzählte Frozen was in der Villa vor sich gegangen war. Als er zum Ende gekommen war legte Zen Sheyna eine Hand auf die Schulter. Er sagte nichts um sie zu trösten. Sie würden Maro vermutlich nie wieder sehen, da brachte es nichts, ihr falsche Hoffnungen zu machen.

„Ich frage mich nur, was das für ein Drache war...", murmelte Frozen.

„Das weiß ich auch nicht.", meinte Zen, „Aber ich weiß, wo er hin ist."

„Wirklich?"

„Ja. Die zwei wollten den Shinigami abholen, der am Marktplatz mit Bird für dieses Riesenfeuer gesorgt hat. Aber dazu sind se net gekommen. Ich hab den Shinigami erwischt, nur leider ist der Drache weggeflogen bevor ich auch seine Reiter töten konnte."

„Verstehe... und Kuro?"

„Er hat Bird festgehalten.", erklärte Zen mit einem finsteren Ausdruck in den grünen Augen. Frozen beschloss, besser nicht nachzufragen.

„Und jetzt?",fragte er stattdessen.

„Am besten warten wir hier.", meinte Zen, „Die anderen wurden von n paar Roten abgefangen. Wär besser, wenn wir da nicht reinplatzen."

Also machten sie es sich auf der Lichtung bequem und blieben, wo sie waren.


Die Sonne versank hinter den Baumkronen, die sich schwarz vor dem hellen Himmel abhoben. Frozen lehnte an einem umgefallenen Baum und versuchte an etwas anderes zu denken, als die pochenden Schmerzen in seinem Bein, Maro oder Rose. Sheyna saß einige Meter entfernt. Sie hatte die Armeum sich geschlungen und starrte abwesend ins Leere. Zen hatte davon abgeraten ein Feuer zu machen. Er hockte neben seiner noch immer bewusstlosen Schwester und strich ihr ab und an über das Haar. Wohin Kuro verschwunden war wusste Frozen selbst nicht so genau, aber da sein Drache noch in der Mitte der Lichtung lag konnte der Junge nicht weit sein. Eine plötzliche Bewegung ließ ihn aus seinem Dämmerzustand auffahren. Kuro landete neben ihm im Gras. Er war von oben heruntergesprungen und hatte ihm einen scheiß Schrecken eingejagt.

Die Kinder des Drachen, Teil 1: Der schwarze TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt