Kapitel 15

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R Y A N

Bevor ich etwas dagegen tun konnte, stieß er mich von sich, so als hätte er sich an mir verbrannt.

Ich kann die Enttäuschung in seinen Augen sehen, was mir fast den Boden unter meinen Füßen weg reißt.

Ich kann ihn nicht so verletzt sehen, nicht schon wieder...

Immer wenn ich bei ihm bin, scheine ich ihn nur zu verletzen oder zu enttäuschen.

Alles was ich noch mitbekomme ist, dass er aus der Küche stürmt und kurz darauf die Haustür krachend in's Schloss fällt.

"FUCK!" brülle ich die Frustration und den Schmerz aus mir heraus.

"Baby, lass uns gehen..." schlägt Rose vor und will schon nach meinem Handgelenk greifen.

"WAG' ES NICHT MICH ANZUFASSEN!" schreie ich sie an. Rose sieht mir geschockt in die Augen, weicht aber nicht von meiner Seite.

Wäre sie nicht in diese verdammte Küche gekommen, wäre Andy noch hier...bei mir.

"Babe, bist du jetzt sauer weil ich Andrew gesagt habe das wir ein Kind bekommen?" frägt sie mich unschuldig.

J A C K

Ich sehe nur wie Andy, den Tränen nahe, an mir vorbei aus der Villa rennt.

Verwirrt sehe ich Smith an, der mir aber nur den gleichen fragenden Blick zu wirft.

Smith und ich hatten zusammen mit Rose die Küche verlassen, um Rye und Andy etwas Zeit zu geben.

Ich weiß das Andy seinen Stiefbruder sehr vermisst hatte, er hat mir die Geschichte von den beiden erzählt.

Doch irgendwie habe ich das Gefühl, dass mehr zwischen ihnen passiert ist als Andy mir bislang immer sagen wollte.

Ich schrecke auf, als plötzlich Rye an mir vorbei stürmt, die Haustür aufreißt und nach draußen sprintet.

"Rye komm zurück!" höre ich Rose, seine Freundin, schreien.
Sie versucht ihn aufzuhalten, aber es ist zu spät. Denn sobald sie den Flur betreten konnte, fiel die Haustür auch schon krachend ins Schloss.

Smith sieht mich jetzt noch fragender an als vorhin, aber auch diesmal kann ich ihm nur den gleichen Blick zuwerfen.

Mein Herz sagt mir, dass ich Andy hinterher gehen soll, nur um sicher zu gehen, dass es ihm gut geht... Aber ich habe das Gefühl, dass Rye diese Aufgabe für mich erledigen wird.

R Y A N

Bevor ich wieder hierher nach England geflogen bin, habe ich mir geschworen ab jetzt immer auf mein Herz zu hören...

Und genau das tue ich gerade. Ich höre auf mein Herz und renne der Liebe meines Lebens hinterher, auch wenn diese mich gerade hasst.

Als ich noch hier gelebt habe, ist mir in dem großen Garten hinter der Villa immer ein kleines Baumhaus aufgefallen, welches früher einmal Andy gehörte.
Dieser hat mir einmal beiläufig erzählt, dass er immer auf das Baumhaus geklettert ist, wenn er seine Mutter vermisste oder traurig war.

Ohne zu zögern laufe ich also so schnell ich kann zu dem großen Baum, inwelchem sich das unscheinbare Häuschen versteckt.

Zu meinem Glück kann man diesen Teil des Gartens nicht von den Fenstern der Villa aus sehen.

Über die kleinen Sprossen, die am massiven Stamm des Baumes befestigt wurden, gelange ich ins innere des Baumhauses.

A N D Y

Ich versuche nicht zu weinen. Keine einzelne Träne möchte ich wegen Rye verschwenden.

Wiedereinmal hat er es geschafft mein Herz, welches sowieso schon kaputt war, in tausend kleine Teile zu zerschmettern.

Ich sitze auf dem dreckigen Holzboden meines alten Baumhauses, die Knie an meinen Oberkörper gezogen und die Hände vor mein Gesicht geschlagen.

"M-Mom...ich wünschte du wärst jetzt bei mir. Ich weiß nicht was ich machen soll.
Warum werde ich immer en-enttäuscht?
Warum darf ich ihn nicht so lieben wie Rose es tut?
Was habe ich falsch gemacht, dass mir immer wieder so weh getan wird?" schluchze ich leise.

Ich erwarte keine Antwort und bekomme diese auch nicht, was mich aber nur umso trauriger macht.
Warum wird mir immer alles Gute in meinem Leben genommen?

Ich bin mit meinen Kräften am Ende. Ich kann nicht mehr gegen die Tränen ankämpfen. Der Kloß in meinem Hals scheint immer größer zu werden und schnürt mir die Luft zum Atmen ab.

Ich höre wie eine Stimme meinen Namen ruft, dann spüre ich plötzlich  zwei Arme, welche mich eng umschließen.
Eine Hand streicht mir beruhigend über den Rücken, was mich aber nur noch mehr zum weinen bringt.

Es ist Rye, ich erkenne seinen unglaublich guten Geruch, erkenne seine Wärme, erkenne seinen Körper.

Er hält mich so fest wie noch nie zuvor gegen seine Brust gedrückt, wispert beruhigende Worte gegen meine Haut.

Ich will mich wehren, will mich losreißen, will einfach nur weg von ihm aber... es geht nicht.

Es fühlt sich viel zu gut an.
Sowieso hätte ich mich nicht aus seinem Klammergriff befreien können.
Dieses Gefühl von Geborgenheit und einfach nur purer, bedingungsloser Liebe ist unbeschreiblich.

Er kann mich beruhigen, indem er mich einfach nur berührt...Ist das überhaupt normal?

Ich lasse mich gegen ihn sinken, fühle mich unglaublich müde aber gleichzeitig schlägt mein Herz schneller als jemals zuvor.

Immer wieder flüstert er mir Worte zu, die ich aber nicht verstehen kann. Jedoch allein durch den Klang seiner Stimme fühle ich mich besser.

Seine Hand streicht sanft über meine Wange, hinterlässt ein leichtes kribbeln, was mich zum Schmunzeln bringt.

Wie sehr ich dieses Gefühl auf meiner Haut doch vermisst hatte...

"Todo estará bien..."

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HEII

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Love youuu so much 💖 💖 💖

~lea 💖











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