Kapitel 32

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R Y E

„Andy? Wir hoffen du bist wach und hast alles fertig gepackt! Wir fahren in 30min los!" höre ich Jack's Stimme durch die Tür.

Drei Stunden sind schon fast um? Wie konnte das so schnell gehen?
Auch in Andy's Augen zeigt sich die Verwunderung.
Es ist als wären nur wenige Minuten vergangen.

Wir wollten miteinander schlafen...-aber ich konnte nicht...noch nicht. Aber anstatt enttäuscht oder wütend zu sein, war er einfach so voller Verständnis und Liebe.

Voller Liebe für einen Menschen wie mich, der ihn nach allem was passiert war, im Stich gelassen hatte.
Wir haben geweint, gelacht, geredet und geliebt - und in diesen drei Stunden habe ich mich besser gefühlt als in meinem ganzen bisherigen Leben zusammen.

Kitschig? Vielleicht. Aber es ist nichts als die Wahrheit.

„Rye?"

Ich blicke in sein lächelndes Gesicht.

„Du denkst zu viel...komm, wir sollten die Anderen nicht warten lassen." flüstert er gegen meine Lippen, bevor er sie sanft mit seinen berührt.

Er steht auf und streckt mir seine Hand entgegen, um mich auch auf die Beine zu ziehen.
Seufzend ergreife ich sie, vermisse seinen Körper bereits jetzt schon an meinem.

~

Ich helfe ihm dabei die letzten Sachen in seinen Koffer zu räumen, als er mir mein Hemd vor die Nase hält.

„Da du wohl heute nicht mehr vor hast es anzuziehen, hast du doch bestimmt nichts dagegen, wenn ich es mir für die Tour ausliehe Mr. Beaumont, oder?" fragt er mich zwinkernd und wirft es, ohne eine Antwort abzuwarten, in seinen Koffer.

„Gut, wenn dem so ist..." erwidere ich, ziehe ihn mit einer schnellen Bewegung an meine nackte Brust und streife ihm sein rotes Shirt über den Kopf.

„...nehme ich mir einfach deins." beende ich meinen Satz grinsend.

Seine Augen funkeln mich  glücklich an, aber sein Mund verzieht sich gespielt empört.

Ich kann mein Lachen nicht mehr länger unterdrücken.
Seine Wimpern sind noch Tränen verklebet von den letzten Stunden, aber doch sieht er gelöst aus.
Weniger besorgt, weniger traurig und weniger verletzt... und in diesem Moment, verspreche ich mir selber diesem Menschen jede Traurigkeit, jeden emotionalen Schmerz und jede Sorge, so lange ich lebe, zu nehmen.

Ich will ihn glücklich machen, so wie er es verdient.
„Eres increíblemente hermosa." wispere ich nah an seinem Ohr und spüre wie sich eine Gänsehaut auf seiner Haut ausbreitet.

„Was heißt das?" flüstert er fragend zurück, sein heißer Atem an meiner Schulter.

Lächelnd schüttele ich den Kopf, lege meine Stirn an seine und genieße die letzten Minuten, bevor ich ihn gehen lassen muss.
Sein Geruch, seine angenehme kühle Haut, seine Finger auf meinem Rücken.

„Wir sollten los, ich möchte nicht noch einen schlechteren Eindruck bei deiner Band machen." sage ich, diesmal deutlich gefasster.

A N D Y

„Und, alles klar?" fragt mich Jack am vorbei gehen, als wir zusammen die Treppen hinunter gehen.

Erstarrt bleibe ich auf der Stufe stehen. Ich hätte nicht gedacht, dass er mich nach allem was passiert ist einfach so anspricht.
Ich sehe wie auch er stehen bleibt und mich anschaut. Seine grünen auch mustern mich prüfend.
Er sieht erschöpft aus und ich kann den Schmerz und die Enttäuschung in seinen Augen lesen...

„Jack ich- es tut mir so unfassbar leid- ich weiß nicht wie ich es dir-„ fange ich verzweifelt an, werde aber von ihm unterbrochen.
„Andy..." er seufzt schwer und in mir zieht sich alles zusammen.

Ich bin schuld das es einem meiner besten Freunde schlecht geht und ich habe es ihm noch nicht einmal erklärt...Ich will doch nur das-

„Ich habe nachgedacht und mit Brook und Mikey gesprochen...ich habe dich mit ihm gesehen und ja verdammt es tut weh." höre ich seine raue Stimme, während er sich mit der Hand übers Gesicht fährt, als müsse er sich sammeln und seine nächsten Worte suchen.

„Aber...aber ich will das du weißt, dass du mir wichtig bist. Auch wenn ich sehr enttäuscht und verletzt bin...wir reden auf der Tour." sagt er schließlich und ich merke wie schwer ihm die Worte fallen. Er lässt mich stehen und geht die letzten Stufen des Hausflures hinab, auf dem Tourbus zu.

Geschockt bleibe ich stehen, muss seine Worte erst richtig begreifen.
„...ich will das du weißt, dass du mir wichtig bist..." klingen seine Worte in meinem Kopf nach.
Ich hab ihn so verletzt aber er kommt trotzdem auf mich zu und gibt mir das Gefühl das ich es noch retten kann...unsere Freundschaft nicht verloren ist...

„Jack warte!" rufe ich ihm hinterher und renne zu ihm nach draußen.

Mikey, Brook und Rye stehen bereits vor dem Bus. Letzterer weil er darauf bestand, mein Gepäck zu tragen.

Jack kommt gerade vor den Anderen zum stehen als er mich seinen Namen rufen hört.
Er dreht sich zu mir um, als ich ihn fast erreicht hatte.
Ich spüre vier Augenpaare auf mir als ich vor Jack zum stehen komme.

„Jack ich werde dir alles erklären und 100% ehrlich zu dir sein, ich verspreche es dir. Du bist mir so wichtig, ich kann dich nicht verlieren!" bringe ich hervor nähere mich ihm noch einen Schritt.

Meine Kehle schnürt sich zu, bei dem Gedanken ihn zu verlieren.
Aber seine Worte haben mir Mut gegeben, Mut und Hoffnung das er mir verzeihen kann.

Ich schaue hoch in seine Augen und sehe wie sie leicht glitzern. Er schluckt schwer, kämpft mit sich und den Tränen.
Es muss so schrecklich für ihn sein und ich bin daran schuld.
Auch ich kämpfe mit den Tränen, als ich sehe wie er mit sich ringt.

Ohne nachzudenken ziehe ich ihn an mich.
Lege meine Hände auf seinen Armen ab, in der Angst er könnte mich von sich schieben.
Ich spüre seine Hand nach kurzem zögern für einen Bruchteil an meinem Kopf, spüre die kleine Geste, die so viel bedeutet.
Er löst sich aus meinem Griff, sieht mir in die Augen,  eine einzelne Träne kann ich auf seiner Wange entdecken.

Eine einsame Träne die von einem kurzen, aber aufrichtigen Lächeln verdeckt wird.
Er wendet sich von mir ab und steigt in den Bus.

Ich sehe ihm nach, versuche zu verstehen was alles passiert ist. Versuche-

Ein räuspern reißt mich aus meinen Gedanken.
Ich schaue in die Richtung des Geräusches, als Mikey's zerknirschter Blick meinen trifft.

„Fovvs, alles ok?" fragt er mich zögernd.
Langsam nicke ich, sehe mich suchend um.
Brook, welcher neben Mikey steht und genau so unbeholfen aussieht, kommt auf mich zu.

„Rye...er-er ist Jack in den Bus gefolgt..." flüstert er mir zu und ich erstarre.

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HEII

nach 4 ganzen Jahren habe ich mich dafür entschieden die Geschichte zu Ende zu schreiben.
Natürlich ist in diesen vier Jahren auch viel mit der Band passiert. Aber dieses Buch lebt von den Erinnerungen.
Wahrscheinlich wird es hier auch niemand mehr lesen, aber ich muss es zu Ende schreiben. Für mich.

Also, falls du das hier doch liest.

Herzlich willkommen zurück ❤️

~Lea 🤍

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