Kapitel 22

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A N D Y

Zwei Wochen seit dem Termin mit Mika sind vergangen und nun steht in wenigen Stunden schon der Auftakt unserer Europatour an.

Wir werden in allen 47 Ländern mindestens zwei Konzerte geben, es wird ziemlich anstrengend und stressig werden, ist aber auch gleichzeitig für uns alle eine unglaublich große Chance.

Ich sitze in meinem Bett, vor mir ein riesiger Koffer gefüllt mit meinen Klamotten, Schuhen und anderem Zeug, was ich für die nächsten Wochen gebrauchen könnte.

"Andy? Kannst du mir helfen, ich weiß nicht was ich mitnehmen soll!" frägt Jack verzweifelt, als er leise die Tür meines Zimmers öffnet.

Ich breche in schallendes Gelächter aus, als ich seinen hilflosen Blick und seine geröteten Wangen sehe.

"Du schaffst es nicht deinen Koffer zu packen?" frage ich ihn immernoch lachend.

Er sieht etwas zerknirscht zu Boden, seine Wangen färben sich noch etwas dunkler.

Er sieht gerade einfach zu süß aus...

Mit diesem Gedanken stehe ich auf, gehe auf ihn zu und bleibe mit einem kleinen Schmunzeln vor ihm stehen.

Er sieht mir in die Augen, seine Mundwinkel heben sich ein kleines Stück als er seine Arme um mich legt.

Da Jack ein gutes Stück größer ist als ich, muss ich meinen Kopf jetzt in den Nacken legen, damit ich ihn noch ansehen kann.

"Hey
Beautiful, beautiful, beautiful, beautiful angel..." fängt er an leise zu singen, wendet den Blick nicht von meinen Augen ab.

"Hör auf damit!" meine ich lachend, schlage ihm leicht auf die Schulter.

"Ich sage nur die Wahrheit!" verteidigt er sich grinsend.

Ich verdrehe gespielt genervt die Augen, aber in Warheit macht mich seine kleine Geste sehr glücklich.

Nein, es sind nicht seine kleinen Gesten, welche mich glücklich machen...Es ist er selbst.

Wir sind nicht zusammen, haben uns dafür entschieden einfach abzuwarten was sich zwischen uns entwickelt.

Ich will eine Beziehung mit ihm, ich will es wirklich... Aber irgendetwas hält mich immernoch davon ab.

Ich befreie mich aus seinen Armen, schenke ihm ein kurzes entschuldigendes Lächeln, bevor ich in sein Zimmer laufe und anfange seine Sachen zu packen.

~

"Wie wäre es wenn wir unseren vorübergehend letzten Abend in England nocheinmal so richtig feiern?" frägt Mikey beim Abendessen aufgeregt in die Runde.

Sofort stimmen wir ihm alle zu.
Es ist zumindest besser, als allein in seinen Gedanken versunken, im Bett zu liegen...

Als wir uns alle umgezogen hatten, liefen wir los.

Der Weg zu unserem Lieblingsclub führt uns nur ein paar Straßen weiter, weswegen wir auch nicht mit dem Auto fahren müssen.

Schon von weitem kann man die laute Musik und die Menschen hören.
Die Lichter, welche von dem Club ausgehen, erhellen den Nachthimmel in verschiedensten Farben.

Am Eingang werden wir auf unser Alter geprüft, da wir alle außer Mikey noch nicht 21 Jahre alt sind, dürfen wir keinen Alkohol zu uns nehmen, was mir aber auch nicht ganz unrecht ist.

Ich hasse es Menschen betrunken zu sehen, seit mein Vater mir gezeigt hat was Alkohol aus den Menschen machen kann, habe ich mir geschworen niemals damit anzufangen.

"Lass uns Spaß haben!" brüllt mir Brook über die laute Musik hinweg ins Ohr und zieht mich mit sich, an dem Türsteher vorbei.

Der Club besteht aus einer einzigen riesigen Tanzfläche, vor den violetten Wänden stehen vereinzelt Sitznischen aus schwarzem Leder.

Im hinteren Teil des Raumes steht die Bar, welche auch in einem violett-schwarz gehalten ist. Daneben ist eine Tür welche zum kleinen WC-Bereich führt.

An der Decke hängen Lichtkugeln welche die Tanzfläche beleuchten und im Sekundentakt ihre Farbe wechseln.

Brook's Hand greift nach meinem Handgelenk und zieht mich mitten auf die Tanzfläche.

Jetzt sehe ich auch Mikey und Jack, welche sich unter die tanzende Meute gemischt hatten.

Von den großen Lautsprecherboxen dröhnt die Musik so laut, dass man nichteinmal mehr die undefinierbaren Laute der Menschen um einen herum wahrnehmen kann.

Als ich immernoch wie versteinert da stehe und mich nicht bewege, wird es Brook wahrscheinlich zu blöd, denn er packt meine Hüften und presst seinen Körper gegen meinen.

Die Bewegungen seines Körpers und der leichte druck seiner Hände, zwingen mich dazu mit ihm zu tanzen.

"Schließ' die Augen und lass dich einfach von der Musik mitreißen!" brüllt er wieder, gerade so laut das ich ihn verstehen kann.

Er hat recht... Einfach mitreißen lassen.

Nach wenigen Augenblicken gelingt mir dies tatsächlich und nun bewegen ich mich wie die Anderen um mich herum zum Takt der Musik.

R Y A N

"Rye, ich weiß es ist vielleicht der falsche Ort, aber ich muss es dir jetzt einfach erzählen. Rose-..." beginnt Mika, doch ich unterbreche ihn.

"Das der erste Abend den ich nicht mit Rose zusammen verbinge seitdem ich hier bin. Also bitte ich dich inständig nicht ihren Namen zu erwähnen!" sage ich.

Ich konnte Mika heute dazu überreden mit mir in einen Club zu gehen, da ich es bei Rose einfach nicht mehr ausgehalten habe.

Ich musste einfach raus, sonst wäre ich wahrscheinlich komplett ausgerastet und hätte etwas getan was ich später bereut hätte.

"Aber Rye du-..." fängt er wieder an.

"SCHLUSS JETZT! Ich will diesen einen Abend genießen! Komm mit!" unterbreche ich ihn wieder, versuche meine Wut die sich in den letzten Wochen angesammelt hat, jedoch nicht an ihm auszulassen.

Ich greife nach seinem Arm und ziehe ihn zum Eingang des Clubs.

Der Geruch der uns entgegen kommt als wir das Gebäude betreten, erinnert mich an alte Zeiten.

Zeiten vor Rose, vor der Firma, vor Spanien und vor dem Wiedersehen mit Stella.

Es riecht nach Alkohol, Schweiß aber vorallem nach Freiheit.

Freiheit dem Alltag, wenn auch nur für ein paar Stunden, entkommen zu können...

"Na dann..." höre ich ihn seufzen, als er sich von mir, durch die Menschenmenge hindurch, zu der violett-schwarzen Bar ziehen lässt.

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HEII

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Love youuu so much 💖 💖 💖

~lea 💖

Ps: Morgen kommt das nächste Kapitel ;)

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