Kapitel 10

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(eine Woche später...)

R Y A N

"Hast du alles was du brauchst?" frage ich Rose, welche nocheinmal ihre Packliste überprüft.

Sie murmelt ein abwesendes
"ich denke schon...", was mich innehalten lässt.

"Was ist los? Ich dachte du freust dich auf England?" meine ich fragend und gehe auf sie zu.

Sie steht an unserem Kleiderschrank gelehnt und hat den Blick auf den Boden gesenkt.
Sie ist schon den ganzen Tag so abwesend, ich kann mir nicht erklären was der Grund für ihr Verhalten ist.

Sobald ich sie erreicht hatte, lässt sie sich in meine Arme fallen, presst ihren Körper gegen meinen.

Aus reinem Reflex lege ich meine Arme um ihren zierlichen Körper, halte sie fest.

Ich höre sie leise schluchzen, doch bevor ich irgendetwas sagen konnte ergreift sie das Wort.

"B-baby...i-ich muss dir was s-sagen..." flüstert Rose, während sie mit Tränen in den Augen zu mir hoch sieht.

Ich sehe sie fragend an, fordere sie mit einem verwirrten Blick auf weiter zu sprechen.

In ihren Augen kann ich sehen, wie schwer ihr dieses Gespräch fällt, aber auch gleichzeitig wie wichtig es ihr zu sein scheint.

"I-Ich weiß n-nicht wie ich es dir s-sagen soll..." meint sie frustriert, löst sich aus der Umarmung und läuft verzweifelt im Zimmer Auf und Ab.

Sie fährt sich mit den Finger durch die Haare, schließt kurz die Augen, als müsse sie sich ihre Worte ganz genau zurecht legen.

"Rose, was ist es? Was ist es was du mir sagen willst?" frage ich sie, doch sie antwortet nicht.

"Ich h-hätte es dir schon v-viel früher s-sagen sollen..." schluchzt sie.

Völlig aufgelöst wirft sie sich wieder in meine Arme, hält mich fest, als würde sie mich ansonsten verlieren.

"Was ist es? Sag es mir, solangsam mache ich mir wirklich Sorgen!" sage ich drängend.
Was meint sie damit?
Was hätte sie mir schon viel früher sagen sollen?

Gerade als sie anfangen will zu sprechen, beginnt mein Handy in meiner Hosentasche zu klingeln.

Genervt stöhne ich auf, greife aber trotzdem in die Tasche und fische das Handy heraus, was zur Folge hat das ich Rose loslassen muss.

Mit einem kurzen Blick auf das Handy, weiß ich das es Mika ist, welcher mich versucht anzurufen.

Es könnte etwas wichtiges sein... Aber ich will zugleich auch wissen was Rose mir sagen muss.

"Es ist Mika... nicht wahr?" fragt sie mit einem Unterton, den ich schlecht zuordnen kann.
Er klingt traurig, aber zugleich auch irgendwie... ängstlich.

Deshalb gebe ich ihr auf ihre Frage nur ein zögerliches, vorsichtiges Nicken.

Ich will den Anruf schon ablehnen, als sie mein Handgelenk ergreift und mich davon abhält.

Ihre Hände sind ganz kalt, zittern.
Ich mache mir wirklich Sorgen um sie und um mein Kind.

"Nimm den Anruf an!" fordert sie mich auf.

"Nein ich-..." beginne ich, doch sie unterbricht mich mit einem Blick, welcher mir unmissverständlich zu verstehen gibt, dass ich den Anruf annehmen soll.

Langsam halte ich mir das Handy an's Ohr, nachdem ich den grünen Hörer gedrückt hatte, ohne aber dabei Rose aus den Augen zu lassen.

"Hey Mika!" begrüße ich meinen besten Freund und Geschäftspartner, bemühe mich dabei um eine halbwegs freundliche Tonlage meiner Stimme.

~

"Was wollte er wissen?" fragt mich Rose, nachdem ich wieder das Schlafzimmer betreten hatte.

Weil ich mit Mika noch sehr viel geschäftliches klären musste, bin ich aus dem Zimmer gegangen, wobei mir Rose aber über das ganze Telefonat hinweg nicht aus dem Kopf gegangen ist.
Was ich sehr komisch finde, denn normalerweise denke ich sonst immer nur an eine ganz bestimmte Person.

"Nicht wichtig." meine ich mit einem Schulterzucken und setzte mich neben sie auf das große Boxspringbett, welches einen wesentlichen Teil des Raumes einnimmt.

Sie lehnt ihren Kopf auf meine Schulter, ich spüre wie sie tief ein-und ausatmet, kann ihren schnellen Herzschlag fühlen.

"Rose was ist los? Rede mit mir!" flüstere ich, habe Angst das wenn ich lauter sprechen würde, ich die selten ruhige Stimmung kaputt machen würde.

Ich höre sie leise schniefen, was mir einen kleinen Stich in mein Herz verpasst.

Beschützend lege ich meine Arme um sie, ziehe sie an meine Brust.
Sie lehnt sich an mich, hat die Augen geschlossen.
Genießt die Nähe, die sie sonst nicht bekommt.

"Babe...erzähl es mir bitte!" versuche ich es erneut.

"Unser Flug geht in drei Stunden..."  ist das einzige was sie sagt.

"Ich werde es dir in England sagen... Ich habe heute einfach keine Kraft mehr dazu." fügt sie leise und mit schwacher, erschöpfter Stimme hinzu.

Auch wenn ich es unbedingt wissen will und ich dafür sogar den Flug nach England verpassen würde, kann ich sie nicht dazu drängen mir eine Antwort zu geben.

Deshalb nicke ich nur und fahre ihr mit den Fingern gedankenverloren durche die Haare.

~

"Und du bist dir sicher, dass du jetzt in dieses Flugzeug steigen willst? Ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht!" meine ich besorgt zu ihr.

Doch sie drück als Antwort ihre Lippen auf meine und lächelt mich kurz an.

"Ja, ich habe nur schlecht geschlafen..." sagt sie, aber ich kenne sie gut genug um zu wissen, dass dieser Satz gelogen war.

Trotzdem steigen wir beide kurze Zeit später in das Flugzeug ein, auf dem Weg in das Land, welches ich am meisten hasse...
Aber auch nachdem ich am meisten Sehensucht habe.

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HEII

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~lea 💖








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