Kapitel 18

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(pov.: dritte Person)

Völlig besorgt und außer Atem kommt Rye im Wohnzimmer der Villa an, wo er auch schon seine Freundin auf dem weißen Ledersofa liegen sieht.

Er sprintet zu ihr, kniet sich vor sie und nimmt ihre Hände, welche sie schützend auf ihren Bauch gelegt hatte, in seine.

"Was ist passiert?" fragt er sie aufgeregt, aus Angst um seinen Sohn und seiner Freundin.

Sie verzerrt jedoch nur schmerzerfüllt das Gesicht, in ihren Augen spiegelt sich pure Angst wieder. Angst um ihr Baby und um sich selbst.

"R-rye i-ich-..." fängt sie an, wird dann aber von einer weiteren Welle des Schmerzes unterbrochen.
Sie drückt Rye's Hände fester, krallt sich an ihnen fest.

"Schhh Baby, ich bin da. Dir und unserem Kind wird nicht passieren!" versucht er sie zu beruhigen, kann aber seinen Worten selber kaum glauben schenken.

"Der Krankenwagen ist unterwegs Ryan!" informiert ihn Smith. Rye nimmt ihn aber überhaupt nicht mehr wahr.

Sein Fokus liegt auf seiner kleinen Familie und auf der Angst genau diese zu verlieren.

Vielleicht... ja, nur vielleicht, wird er sich in genau diesem Moment bewusst, wie viel ihm sein Kind und Rose bedeuten.
Wie sehr er sie vernachlässigt hat und wie leid ihm dies aufeinmal tut.

Wäre er nicht bei Andy gewesen, würde Rose vermutlich nicht hier liegen, hätte keine Schmerzen und beide hätten sich keine Sorgen um ihren Sohn machen müssen.

A N D Y

"Andy?" höre ich Jack meinen Namen rufen. Durch das kleine Fenster, sehe ich zu ihm hinunter, sehe wie er im Garten umher irrt und mich sucht.

Ich sitze immernoch in meinem alten Baumhaus, will mich nicht bewegen.
Kann Rye's Reaktion immernoch nicht verstehen.

Er sagt zu mir, wie sehr ihm das alles leid tut. Will mir erklären wie wichtig ich ihm doch bin.
Küsst mich.
Nur um mich dann wieder fallen zu lassen und zu seiner Freundin zu rennen.

"...du bist der erste Gedanke wenn ich morgens aufwache und der Letzte wenn ich abends einschlafe..." hat er gesagt.
Es würde ihm so leid tun, meinte er.

Ich bin so naiv, Rye hat mich die ganze Zeit belogen und ich habe es nichteinmal bemerkt.

Seine Worte, seine Gefühle und seine Berührungen... Alles war eine einzige verdammte Lüge!

Warum? Warum muss es jedes Mal nur wieder so weh tun? Was habe ich getan um so etwas zu verdienen?

Warum bin ich nicht gut genug?

"Hier bist du!" ertönt plötzlich Jack's Stimme neben mir, reißt mich aus meinen Gedanken.

Ich sehe nicht zu ihm auf, bleibe einfach sitzen, den Blick ins Leere gerichtet.

"Babe..." höre ich ihn sagen.
Man kann die Sorge in Jack's Stimme hören und auch vermutlich in seinen Augen sehen.

Er lässt sich neben mich sinken, merkt wahrscheinlich das ich nicht reden möchte. Alles was er tut ist mich fest in seine Arme zu schließen.

Langsam sinke ich gegen seinen Oberkörper, spüre wie seine Finger langsam meinen Arm auf und ab streichen.

"Warum bist du vorher aus der Villa gerannt? Ich weiß du willst nicht darüber sprechen, aber ich muss es wissen! Bitte Andy!" flüstert er gegen mein Haar.

Ich kann es ihm nicht sagen, sonst würde er herausfinden das ich Gefühle für meinen Stiefbruder habe.
Er darf nicht wissen wie sehr mein Herz an Rye hängt, wie sehr es ihn braucht.

Jack darf nicht wissen, dass ich mich in Rye verliebt habe.
Zumal meine Gefühle nichteinmal erwiedert werden.

Ich sollte mich schämen ihn geküsst zu haben. Er sieht das zwischen uns als Spiel oder als Herausforderung, vielleicht bekommt er von Rose zu wenig Aufmerksamkeit seitdem sie schwanger ist. Vielleicht war ich ihm deshalb gut genug, gut genug um mit meinen Gefühlen zu spielen.

Sirenen eines Krankenwagens ertönen, werden immer lauter, bis ich ihn vom Fenster des Baumhauses aus sehen kann.
Er hält direkt vor der Haustür unserer Villa.
Menschen steigen aus dem Wagen, rennen mit Rucksäcken beladen ins Innere des Hauses.

Ich sollte mich um Rose sorgen, sollte soetwas wie Mitgefühl empfinden... Aber das einzige was ich für sie übrig habe ist purer Hass und Verachtung.

Ja, ja vielleicht bin ich ein schlechter Mensch deswegen, aber noch nie war mir etwas so scheiß egal wie die Gesundheit dieser Frau.

Eine Trage wird ins Haus gebracht, aufwelcher Rose kurze Zeit später in den Krankenwagen geschoben wird.

Rye weicht in dieser Zeit nicht von ihrer Seite, hält ihre Hand oder legt diese liebevoll auf ihren Bauch.
Jetzt steigt er zu ihr mit ins Auto, hinter den Beiden werden die Türen geschlossen.

Mit Blaulicht fahren sie davon. Das Letzte was man hört sind die immer leiser werdenden Sirenen.

Ich wende den Blick von dem Fester ab, verkrieche mich tiefer an Jack's Oberkörper und in seinen Pullover.

Er seufzt nur schwer, ist vermutlich sauer weil ich ihm nicht erzählen möchte was passiert ist.
Trotzdem zieht er mich näher zu sich und drückt seine Lippen sanft auf meine Schläfe.

"Andy... bist du dir sicher das Rye und du nur ein brüderliches Verhältnis habt?"

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HEII

Wie hat dir das Kapitel gefallen?

Danke für's Lesen! 💖 💖 💖

Love youuu so much 💖 💖 💖

~lea 💖

Ps: jaa ich weiß das Kapitel ist nicht besonders gut😄




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