~15.~

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"Das war der Wahnsinn!", ich steige dieses Mal ohne Probleme vom Bike und stelle mich vor Nathan.

"Du hast dich nicht einmal so dumm angestellt, wie ich es befürchtet hatte", locker zündet er sich eine Zigarette an, während er mich provokativ anschaut.

Beleidigt schlage ich ihm gegen seinen Arm, sodass er fast seine Zigarette fallen lässt. Auf seinen gereizten Blick hin, zucke ich nur mit den Schultern.

"Ach komm schon. Bevor wir losgefahren sind, war ich am überlegen dich einfach in der Schule zu lassen", er pustet mir den Rauch ins Gesicht.

Ich versuche angestrengt nicht das Gesicht zu verziehen, muss aber nach einigen Sekunden anfangen zu husten. Er beobachtet mich amüsant.

"Musste das sein?", ich ziehe eine Augenbraue in die Luft und schaue ihn abwartend an.

Er geht nicht auf meine Frage ein, sondern drückt mir wieder den Helm in die Hand "Ich habe Hunger bekommen, lass uns was Essen gehen."

Ich mache, wie mir befohlen und ziehe mir dieses Mal den Helm alleine auf, schaffe es sogar ohne Vorfälle auf das Motorrad. Automatisch lege ich meine Arme um ihn. Die angenehme Wärme, die ihn umgibt, hüllt mich ein.

Wir halten bei einem Dönerladen ein. Innerlich freue ich mich schon auf einen leckeren und saftigen Döner. Doch bevor wir rein gehen, merke ich, dass ich gar keine Sachen dabei habe. Meine Tasche samt Handy und Portmonee ist noch in der Schule.

"Verflucht!", nuschele ich.

"Was ist?", trotz meiner Hoffnung, dass Nathan es nicht gehört hat, tat er dies doch.

"Ich wollte so schnell wie möglich verschwinden, sodass ich all meine Sachen in der Schule gelassen habe. Ich hoffe, Ben ist so schlau und nimmt alles mit!", entschuldigend schaue ich ihn an.

"5 Euro machen mich auch nicht ärmer. Komm ich lad dich ein!", ohne auf meine Antwort zu warten, zieht er mich mit rein.

Nachdem wir unser Essen und Trinken bestellt haben, setzen wir uns in die hinterste Ecke. Anfangs war es mir total unangenehm vor ihm zu essen, da ich einen Döner nicht auf die englische feine Art essen kann. Doch als ich bemerke, dass es ihn nicht wirklich zu interessieren scheint, entspanne ich mich.

"Ich wette mit dir, dass du den nicht komplett runter kriegst!", und schon wieder diese Provokation in seinen Augen.

Dieses Mal fühle ich mich persönlich als Mädchen angegriffen und gehe auf seine Wette ein "Ich wette mit dir das Gegenteil", einen kurzen Moment überlege ich "Und wenn ich gewinne, dann versprichst du mir noch mehr Fahrstunden!"

Er überlegt kurz "Von mir aus."

Ich lasse den Abend Revue passieren und bin froh über den plötzlichen Kontakt von mir und Nathan. Ich wollte zwar genau das vermeiden, aber wenn wir nur gute Freunde bleiben wie Ben und ich, ist es mir Recht. Er war bis jetzt immer ziemlich ehrlich und ich traue ihm zu, dass er mich niemals belügen würde. Was den Punkt Vertrauen schon mal erleichtert.

"Ich weiß nicht, ob dieser Vorschlag der Beste oder der Schlechteste meines Lebens ist, aber Rose", er schaut mir tief in die Augen und ich habe das Gefühl, dass egal was er nun vorschlagen würde, ich würde es annehmen.

"Du hast Probleme mit deinem Ex und ich habe, wie soll ich es ausdrücken, familiäre Auseinandersetzungen."

"Was genau hat das Eine mit dem Anderen zu tun?", total aus dem Konzept gerissen, blicke ich ihn verwirrt an.

Er atmet tief ein und aus "Willst du meine Freundin sein?"

Zum Thema nur gute Freunde bleiben.

"Was?!", meine Stimme ist gefühlte zehn Oktaven höher geworden.

"Lass es mich so ausdrücken. Du wirst meine Fake Freundin und ich werde dein Fake Freund", er beißt ruhig in seinen Burger, während ich komplett die Fassung verliere.

"Und wie kommst du darauf, dass ich bei so einem Mist mitmachen werde?!"

"Beruhig dich Kleines. Du hast Probleme deinen Popelfreund loszubekommen und ich denke, ich schaffe es, ihn dir vom Hals zu schaffen."

"Das ist ja sehr aufopferisch von dir!", ich verschränke meine Arme vor der Brust und beäuge ihn weiterhin.

"Scheinst ganz nett zu sein und hässlich bist du auch nicht", er lehnt sich nach hinten und wir duellieren uns mit den Blicken.

"Ich denke nicht, dass mein Aussehen dich zu einem herhaften Samariter macht. Was springt für dich da heraus?"

Ein menschlich gesunder Verstand würde erst gar nicht über dieses Angebot nach denken. Aber, wenn Nathan es wirklich schafft, dass weder Mason noch Kate in meine Gegenwart gelangen, dann ist es die Überlegung wert. Ich muss leider zugeben, dass ich das nicht alleine schaffen kann. Immer wieder aufs Neue überraschen mich meine Gefühle und Bens Anwesenheit hat leider nicht den selben Effekt wie Nathans, was mir die letzten Male immer wieder aufgefallen ist.

"Mit der Zeit werde ich dir alles Schritt für Schritt erklären! "

Da ist wieder der mysteriöse Nathan Lambert. Egal welche Verbindung wir aufgebaut haben, in diesem Moment erscheint er mir wie ein Fremder.

"Was hast du denn zu verlieren? Was hält dich davon ab?", er lehnt sich nach vorne und der eiskalte Blick, den er vorhin noch hatte, ist wie ausgetauscht.

Was mich davon abhält? Dieser Junge bringt Gefühle in mir hoch, die ich versuche seit Monaten zu unterdrücken. Davor habe ich Angst. Wieder etwas zu fühlen. Wieder enttäuscht und verletzt zu werden. Obwohl er mich nur vor der letzten Enttäuschung beschützen will.

Doch, das ist bloß eine kleine Vereinbarung und keine Liebesbeziehung, oder?

Und obwohl, dieses unangenehme Gefühl nicht verschwinden will, beschließt mein Mund folgende Wörter zu sagen "Ich werde deine Freundin!"






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So schnell kamen noch nie zwei Kapitel nach einander, yeaaah 🎉

Dadurch, dass ich das Kapitel so schnell wie möglich updaten möchte, habe ich es nicht Korrektur gelesen und hoffe, dass es schließlich schlüssig geworden ist 🙄Falls nicht, sagt auf jeden Fall Bescheid!😉

Viel Spaß beim Lesen!

Der Pakt mit dem BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt