"Das Gästezimmer gehört ab nun dir", er öffnet eine Tür und dahinter liegt ein wunderschönes Zimmer.
Nathan lässt mir den Vortritt und ich bewundere das große Zimmer. Ich lege die Tasche mitten im Zimmer ab und laufe an die große Fensterwand. Ein Blick auf den großen Garten mit Pool lässt Vorfreude in mir aufsteigen. Unser Haus ist zwar auch groß, aber wir haben keinen eigenen Pool.
"Da-", setze ich gerade an, doch werde unterbrochen.
"Wenn du dich jetzt noch einmal bedankst, dann schmeiße ich dich raus und du kannst draußen schlafen!", ich drehe mich wieder um und sehe wie er belustigt an der Tür gelehnt steht.
"Ich meine es Ernst. Ich wüsste nicht, wo ich ohne dich hin gegangen wäre!"
"Ohne mich würdest du dich nicht in so einer Situation befinden", er traut sich nicht, mir in die Augen zu schauen. Sein Blick ist stur auf den Boden gerichtet.
"Es war nur eine Frage der Zeit bis wir uns mal wieder so in die Haare kriegen. Die letzten Wochen hat sich alles angestaut. Mag sein, dass nur dank dir diese Bombe geplatzt ist, aber es wäre so oder so geschehen", ich stelle mich genau vor ihn, sodass er gezwungen ist mich anzuschauen "Ohne dich hätte ich mich nicht getraut Widerworte zu geben!", verschmitzt blicke ich hinauf.
"Ohne mich hättest du so Einiges nicht", er stellt sich gerade hin.
"Ach ja?", ich lege meine Hand auf seine Brust und fahre langsam hoch zu seinem Hals.
"Nathan, bist du schon wieder da?"
Panisch nehme ich die Hand runter und mache einen Schritt nach hinten. Mit hochrotem Kopf und großen Augen starre ich Nathan an. Belustigt über meine Reaktion, zwinkert er mir zu und dreht sich seiner kleinen Schwester zu.
"Warum bist du noch wach Liz?", er kniet sich hin und hält seine Arme auf, sodass die Kleine in sie springen kann.
"Ich habe auf dich gewartet!", sie kuschelt sich an ihn ran.
Ich beobachte die Szene, die sich mir nun ein zweites Mal bietet und ich freue mich sie immer wieder zu sehen. Als Liz mich erblickt leuchten ihre Augen auf.
"Und jetzt seid ihr Beide da!", fröhlich klatscht sie sich in die Hände "Können wir Peter Pan zusammen schauen?"
Während Nathan mich anschaut, lässt er Liz runter und sagt "Heute war ein anstrengender Tag. Rose ist bestimmt müde."
"Nimm mich nicht als Ausrede! Peter Pan kann man doch immer schauen", ich halte Liz meine Hand hin.
Sie streckt Nathan die Zunge raus und schnappt sich meine Hand. Mit ihrer ganzen Kraft zieht sie mich mit und lachend lassen wir einen verdutzten Nathan stehen. Ein paar Türen weiter bleiben wir vor einem riesen Bildschirm stehen.
"Ein Heimkino ernsthaft", nuschel ich.
"Kannst du mir helfen? Ich weiß leider nicht wie das geht", sie hält mir eine Peter Pan DVD hin, doch leider bin ich damit genau so überfordert. Bei einem einfachen Recorder hätte ich es noch hingekriegt, aber gefühlt gibt es hier 10 davon.
Eine Hand die neben mir auftaucht, nimmt die DVD entgegen. Ein amüsanter Nathan kommt hinter mir hervor "Lass das mal die Großen erledigen!", ich verdrehe daraufhin die Augen.
Liz holt aus einem Schrank Süßigkeiten raus und wir machen es uns mit vielen Kissen auf der Couch gemütlich. Nathan guckt erst uns und dann die ganzen Süßigkeiten skeptisch an, aber sagt schließlich nichts und setzt sich neben mich.
"Ich wünschte Peter Pan wäre mein bester Freund, dann würde ich auch fliegen können!"
Lächelnd erinnere ich mich an meine Kindheit. Peter Pan war damals auch immer mein Lieblingsfilm gewesen.
Im Verlauf des Filmes merke ich wie sich Nathans Hand immer weiter meiner nähert. Da ich mich mit dem Gedanken anfreunden kann, rücke ich Millimeterweise meine Hand in Richtung seiner. Als unsere kleinen Finger sich endlich berührend und bemerkt, dass ich nichts dagegen unternehme, nimmt er meine Hand in seine.
Ein Blick in seine Richtung verrät mir, dass wir Beide im selben Moment anfangen zu Grinsen. Kopfschüttelnd über unsere alberne Reaktion, lehne ich mein Kopf an seiner Schulter und an und genieße den Film.
Eine kleine Geste, die für mich in diesem Zeitpunkt die Welt bedeutet.
**********************
Baby Steps, Baby Steps. Deshalb ist das Kapitel auch etwas kürzer. Aber ich verspreche, dass das Nächste länger und hoffentlich auch spannender wird.
DU LIEST GERADE
Der Pakt mit dem Badboy
Teen Fiction"Was hält dich davon ab?" Was mich davon abhält? Dieser Junge bringt Gefühle in mir hoch, die ich versuche seit Monaten zu unterdrücken. Davor habe ich Angst. Wieder etwas zu fühlen. Wieder enttäuscht und verletzt zu werden. Doch, das ist doch bloß...