~21.~

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„We know each other! He's a friend from work!"

Gespannt beobachte ich die Szene, die sich vor mir abspielt und kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.

Nachdem Nathan erzählt hat, dass er noch nie einen Marvel Film geschaut hat und meiner kleinen Standpauke, wie das sein kann, beschlossen wir bzw. bestand ich darauf, dass wir Thor schauen.

Alle 5 Sekunden schaue ich zu ihm rüber, um seine Reaktion zu sehen, doch dieser sitzt nur mit verschränkten Armen und einem undefinierbaren Blick neben mir.

„Reagier doch bitte wenigstens mal mit einem kleinen Lächeln!"

„Wieso?"

Verwirrt gucke ich ihn an und auch er widmet sich nun mir. Ich pausiere den Film.

„Ich kann dich nicht einschätzen", denke ich laut.

„Dafür ich dich um so mehr", zuckt er mit den Schultern und schaut weiter auf den kleinen Bildschirm.

Ich gehe seiner stummen Bitte nach und lasse den Film weiter laufen. Langsam sollte ich mich an seine Art gewöhnen. Doch er überrascht mich immer wieder aufs Neue; mal ist er der freundlichste Typ auf Erden, dann ist er wieder dieser Eisklotz. 

Denver, der unbekümmert auf Nathans Schoss schläft, springt plötzlich auf. Er fängt an zu bellen und rennt zur Tür, da diese zu ist, kann er mein Zimmer nicht verlassen. Ich achte nicht auf ihn, da vermutlich nur Jemand nach Hause gekommen ist. 

"Rose?", meine Mutter spaziert in mein Zimmer und bleibt abrupt stehen, als sie Nathan sieht "Du musst dein Besuch sofort wegschicken!"

"Was?!", sowohl ich als auch Nathan schauen sie verdutzt an. 

"Du kannst nicht einfach meine Freunde rausschmeißen Mutter", ich versuche die Fassung zu bewahren.

Sie schaut die ganze Zeit nervös nach hinten, als hätte sie Angst Jemand könnte unser Gespräch mitbekommen. Schließlich macht sie dir Tür zu und lehnt sich mit geschlossenen Augen an sie, atmet kurz tief ein und aus und macht sie wieder auf. Als Denver sieht, dass es nur meine Mutter ist, legt er sich zurück ins Bett. 

"Dein Vater darf nicht mitbekommen, dass du Besuch hast, vor allem nicht ihn!", verzweifelt schaut sie mich an, doch ich verstehe rein gar nichts. 

Während mein Vater versucht seine Erziehungsmethoden durch zu ziehen, mischt sich meine Mutter nie ein. Also warum zur Hölle interessiert es sie plötzlich, wie mein Vater auf Nathan reagieren würde?

"Ich werde ihn nicht..", setze ich an. 

"Schon gut Rose. Ich merke, wenn ich nicht erwünscht bin", Nathan steht entspannt vom Bett auf und nickt meiner Mutter beim Vorbeigehen kurz zu.

"Warte mal!", bevor ich realisiere, was passiert ist, ist er schon aus der Tür verschwunden. 

Ich versuche mich aus meiner Decke zu winden und mache fast Bekanntschaft mit dem Boden. Doch als ich fast an der Tür angekommen bin, greift meine Mutter nach meinem Arm. 

"Mach dir die Situation nicht noch schwieriger als sie schon ist", obwohl sie ganz ruhig mit mir spricht und sichtlich besorgt ist, reiße ich mich los und folge Nathan, der schon an der Tür steht.

"Das muss wohl meine reizende Tochter sein!", höre ich die Stimme meines Vater aus dem Wohnzimmer, bevor er mit einem Mann seines Alters heraustritt. 

Beide Männer mustern erst mein Outfit und dann Nathan, der sich gerade seine Schuhe anzieht. Ich kann mir schon genau vorstellen, wie mein Vater gleich reagieren wird. Doch entgegen meiner Erwartungen lächelt er nur gezwungen. 

"Dad?!", verwirrt drehe ich mich wieder zu Nathan, der genauso verwirrt den fremden Mann mustert. 

"Nathan was machst du hier?", die verwunderte Stimme des Mannes führt dazu, dass ich eine Gänsehaut bekomme. Sie ist viel tiefer als die von Nathan und um einiges strenger als die meines Vaters. 

"Das ist ihr Sohn?!", genauso überrascht wie ich, schweifen unsere Blicke zwischen den beiden Lambert Männer her. 

"Der eigentlich zuhause bei seiner Mutter sein sollte!", Nathans Körperhaltung wird bei jedem Wort steifer und er verdreht zum Schluss seine Augen. 

"Ich bin hier um meine Freundin zu besuchen", provokant blickt er seinem Vater entgegen. 

Ich höre wie meine Mutter hinter mir den Atem einzieht und alle Augenpaare plötzlich mich im Visier haben. Mr Lambert hat genau den selben eiskalten Blick drauf wie sein Sohn, wenn nicht sogar furchteinflössender. Obwohl mein Vater nie wirklich die Hand gehoben hat, habe ich das Gefühl, dass jetzt der Zeitpunkt wäre, wo das Gegenteil auftritt. 

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Dam dam daaaaaaamm! 

Der Pakt mit dem BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt