Nathan scheint, die Situation doch durchdacht zu haben. Wir sind nämlich zuerst zu ihm nach Hause gefahren, haben eine Kleinigkeit gegessen und sind dann mit dem Auto zum Kindergarten gefahren. Der genau der Kindergarten war, bei dem ich mein Praktikum machen werde.
„Hier mache ich mein Praktikum", denke ich laut.
„Vielleicht kommst du in die Gruppe meiner Schwester."
Ich zucke mit den Schultern und folge ihm zu der ‚Goldfisch' Gruppe. Ich stehe an der Tür und beobachte Nathan dabei, wie er zu einem kleinen brünetten Mädchen geht, welches gerade in ein Buch vertieft ist. Als sie ihn bemerkt, erhellt sich ihr Gesicht sofort und sie springt Nathan in die Arme, der in der Hocke fast das Gleichgewicht verlor. Da es in der Gruppe zu laut ist, höre ich nicht was die Geschwister untereinander bereden. Nathan zeigt mit dem Finger nach Hinten und die Kleine mustert mich von Weitem.
Bevor sie endlich auf mich zukommen, reden sie mit der Erzieherin. Ich schaue mich das erste mal in der Gruppe um. Dafür, dass es bestimmt knappe 20 Kinder sind, ist eine Erzieherin nicht ausreichend.
„Wir können los", werde ich aus meinen Gedanken gerissen.
Ich lächle das Mädchen, während sie mich immer noch mustert.
„Hey ich bin Rose!"
Sie stellt sich selbstbewusst vor Nathan. Ich muss schmunzeln, da sie im Vergleich zu ihrem Bruder, sehr klein wirkt.
"Ich bin die besteste Schwester von Nathan!", sie grinst und hält mir die Hand hin "Mein Name ist Elizabeth, aber du kannst mich auch Liz nennen! Alle meine Freunde nennen mich so!"
Auf ihre Aussage hin, kann ich mir ein Lachen nicht verkneifen. Ich nehme ihre Hand und setze mich in die Hocke "Es freut mich dich kennen zu lernen!"
"Bist du Nathans Küss Freundin?", flüstert sie.
Bei ihrer Frage lache ich auf, verstehe aber genau was sie meint. Wir Beide schauen zu Nathan, der uns nur still beobachtet. Bei jeder anderen Person hätte ich kein Problem ja zu sagen, da ich eigentlich seine Freundin bin. Doch ein kleines Kind anzulügen. Da fühle ich mich zu schlecht dabei.
Ich nicke halbherzig, während mein Blick immer noch auf Nathan gerichtet ist. Bevor die Situation noch komischer werden kann, räuspere ich und stelle mich wieder auf.
"Ich wollte dich unbedingt mal kennen lernen!"
Währenddessen hat Liz es in sekundenschnelle geschafft sich die Hausschuhe in Straßenschuhe zu wechseln. Sie schnappt sich meine Hand und zieht mich Richtung Ausgang. Ein Blick nach hinten verrät mir, dass Nathan die Tasche und Jacke von seine Schwester mitnimmt.
"Manchmal holt Nathan mich ab und wir gehen mein Lieblingsessen kaufen! Hoffentlich ist er heute wieder gut drauf. Manchmal hat er nämlich schlechte Laune und dann muss ich mit Mama zu Hause bleiben", sie scheint sich mehr über die Zeit mit ihrem Bruder zu freuen statt mit ihrer Mutter.
Ich kann sie vollkommen nachvollziehen. Es tut dennoch weh ein Mädchen in diesem Alter zu sehen, die einfach nicht genug von ihren Eltern mitbekommt. Sie erinnert mich an mich selber, als ich noch im Kindergarten war.
Doch genau so schnell wie die Stimmung gekippt ist, ist sie auch wieder normal geworden. Da Nathan nur einige Meter hinter uns gelaufen ist, mussten wir nicht lange warten, bis er das Auto aufschließt, sodass wir Beide auf den Rücksitz klettern.
"Du kannst dich wieder nach vorne setzen?!", verwirrt schauen mich Nathans grüne Augen durch den Spiegel an. Für einen kurzen Moment war ich gebannt von ihnen. Als er sich umdreht und immer noch auf eine Antwort wartet, wurde ich aus meiner Starre geweckt.
"Aber ich möchte, dass Rose bei mir sitzt! Wir sind jetzt nämlich Freunde!", lächelt Liz stolz und hebt ihre kleine Hand hoch, die meine immer noch umschlungen hat.
"Es tut mir Leid Großer, aber heute ist deine Schwester dran!", grinse ich ihn unschuldig an. Er schmunzelt und widmet sich dem Fahren.
Ich sollte mich nicht daran gewöhnen. Ich sollte diese Situation nicht genießen, denn sie ist nicht echt. Sie ist nur gespielt. Doch verdammt es fühlt sich einfach viel zu gut an.
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Ich habe lange nicht mehr geupdatet und dann ist das Kapitel auch noch so kurz.. aber ich muss mich mental schonen. Wer Game of Thrones und Avengers Endgame gesehen hat, weiß wovon ich rede...
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Der Pakt mit dem Badboy
أدب المراهقين"Was hält dich davon ab?" Was mich davon abhält? Dieser Junge bringt Gefühle in mir hoch, die ich versuche seit Monaten zu unterdrücken. Davor habe ich Angst. Wieder etwas zu fühlen. Wieder enttäuscht und verletzt zu werden. Doch, das ist doch bloß...