"Buh!"
Während mein Buch seinen Weg auf den Boden findet, schreie ich kurz auf. Mein Herz klopft laut und meine Augen sind weit aufgerissen. Ben kann sich vor Lachen nicht mehr halten. Ich drehe mich empört um und schaue in die verschmitzten grünen Augen.
"Du hast sie doch nicht mehr alle!", beleidigt schlage ich Nathan gegen die Brust.
Er hebt grinsend mein Buch auf und hält es mir entgegen. Ich schüttel mit dem Kopf und reisse es ihm aus der Hand.
"Das war der Wahnsinn! Schlag ein!", mein bester und fester Freund geben sich gegenseitig ein High Five.
Um meine Belustigung zu verstecken, öffne ich den Spind und lege das Buch rein.
"Babe", ich spüre seinen Atem an meinem Hals, mich überkommt eine Gänsehaut "ich hoffe, du bist nicht sauer!"
Seine Arme schlingen sich um meine Hüfte und er legt sein Kinn an meiner Schulter ab. Ich würde lügen, wenn ich behaupte, es würde mir nicht gefallen. Jedoch verkrampfe ich automatisch. Ich ignoriere das angenehme Gefühl, welches sich in meiner Magengegend bemerkbar macht. Ich ignoriere den Fakt, dass mein Herz anfing schneller zu schlagen bei seinem Kosenamen.
"Du musst schon etwas schlimmeres machen, damit ich sauer werde", ich drehe mich in seinen Armen um, sodass er eigentlich gezwungen ist, mich loszulassen. Doch genau das Gegenteil tritt ein. Als meine Augen die seine treffen, muss ich laut schlucken. Mein Blick wandert zu seinen Lippen. Er macht es mir nach. Bevor etwas passieren kann, fängt Ben an zu lachen. Ich zucke zusammen und Nathan lässt mich los.
"Leute ihr seid doch echt unfassbar!", mit einem großen Grinsen und schüttelndem Kopf entfernt sich Ben und ich verfluche ihn, dass er diesen Moment zerstört hat.
Ich räuspere mich kurz und schließe die Spindtür wieder zu "Meine Eltern wollen, dass du zum Abendessen kommst."
Auf Nathans Gesicht breitet sich pure Verwirrung aus.
"Du kannst dir vorstellen warum es meinem Vater so wichtig ist!", ich verdrehe genervt die Augen.
"Meine Eltern haben mich mit dem selben Thema bombardiert", zuckt er mit den Schultern.
"Wenn es ihnen doch so wichtig ist, können die sich doch selber zum Essen treffen und uns aus dem Spiel lassen!"
Nathan fängt an zu lachen und legt seinen Arm mich "Wir kriegen das schon hin!"
Zusammen machen wir uns auf dem Weg zum Unterricht. Die letzten zwei Stunden des Tages.
"Wann soll denn das Event stattfinden?"
"Meine Mom mein-"
"Na wen haben wir denn da?", bei der schrillen Stimme stellen sich meine Nackenhaare auf.
Gegenüber von uns bleibt Kate stehen. Sie mustert uns von oben bis unten und ich tue es ihr gleich. Seit geringer Zeit kleidet sie sich freizügiger und ihr Verhalten wird immer zickiger. Natürlich nicht vor Mason.
"Rennst aber auch von einem Typen zum Nächsten oder nicht?!", langsam bildet sich eine Zuschauergruppe um uns, über die man eigentlich nur lachen kann. Lächerlich. Die Atmosphäre ist angespannt. Alle starren mich an und warten auf eine Reaktion. Ich habe jedoch nicht vor, mich auf das Niveau runter zubringen.
"Bist du so ruhig, weil du weißt, dass ich Recht habe?", provokant hebt sie ihre perfekt gezupfte Augenbraue hoch.
"Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen", Nathan nimmt seinen Arm von meiner Schulter und läuft auf Kate zu, diese scheint etwas eingeschüchtert zu sein "Oder erinnere ich mich falsch, dass du diejenige warst, die mit einem vergebenen Schlappschwanz geschlafen hat? Wenn du noch einmal meine Freundin ankackst!"
"Was dann? Wirst du mich dann auch töten?", sie versucht ihre Unsicherheit zu verdecken, doch jeder kann sehen, welche Auswirkung Nathan auf sie hat.
"Du wünschst dir dann, dass du tot wärst", so gelassen, wir er das sagt, könnte man wirklich denken, er meint es Ernst. Doch ich versuche mir das Lachen zu verkneifen, weil ich genau weiß wie Nathan tickt und, dass er so etwas nie machen würde. Da scheine ich aber auch die Einzige zu sein. Ein Blick in die Runde verrät mir, dass jeder einzelne Schüler sich gerade das Schlimmste ausmalt. Was mich nur noch mehr belustigt.
"Und jetzt komm Babe!", grinsend läuft er wieder auf mich zu und zieht mich in die entgegengesetzte Richtung mit. Ein letzter triumphierender Blick an die verängstigte Kate.
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Der Pakt mit dem Badboy
Teen Fiction"Was hält dich davon ab?" Was mich davon abhält? Dieser Junge bringt Gefühle in mir hoch, die ich versuche seit Monaten zu unterdrücken. Davor habe ich Angst. Wieder etwas zu fühlen. Wieder enttäuscht und verletzt zu werden. Doch, das ist doch bloß...