Ein letzter Blick in den Spiegel, bevor ich mich auf den Weg in das Esszimmer mache, mit dem gedeckten Tisch. Mom hat ihre berühmte Lasagne hergezaubert.
„Der junge Herr ist aber sehr unpünktlich!", beschwert sich Dad bevor das Essen überhaupt angefangen hat.
Ich verdrehe die Augen und werfe einen Blick auf die Uhr „Wir haben 19 Uhr ausgemacht und jetzt haben wir 18:59."
Im selben Moment als der Zeiger auf 12 springt, klingelt es an der Tür. Da ist jemand sehr pünktlich. Dabei kann ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.
„Ich habe gerade ernsthaft vor der Tür gewartet bis es Punkt 7 war", ein grinsender Nathan mit Blumen in der Hand steht vor mir. Selbstbewusst wie immer. Er ist komplett in schwarz gekleidet. Und ich meine nicht das Ich-kriege-Angst-vor-dir-schwarz. Mit seiner schwarzen Jeans und dem hoch gekrempelten Hemd rede ich von dem Ich-finde-dich-heiß-schwarz.
„Genug gemustert?"
Meine Augen wandern von seinen tätowierten Armen hoch zu seinen Augen. Mittlerweile fühle ich mich so wohl bei ihm, dass es mir nichts ausmacht, dass er mich beim mustern erwischt hat. Wäre auch nicht das erste Mal.
„Ich warne dich vor meinem Vater. Er hat jetzt schon etwas gegen dich!", ich trete zur Seite, sodass er an mir vorbei ins Haus läuft. Der Geruch seines Parfüms umhüllt mich.
„Sind die für mich?", ich werfe einen Blick auf die Blumen.
„Die sind für deine.."
„Ach da bist du ja endlich!", meine Mutter kommt aus der Küche gerannt „Robert ist schon ganz ungeduldig!"
„Die sind für Sie Miss Forbes", er überreicht den Strauß meiner Mutter, deren Augen anfangen zu leuchten.
„Ach das war doch nicht nötig! Du kannst mich übrigens Liz nennen."
Nicht einmal bei Mason ist sie so aufgegangen. Aber dieser hat ihr auch keine Blumen gebracht. Sie nimmt den Strauß hastig entgegen und bewundert sie lächelnd. Während ich mir ein amüsantes Kopfschütteln nicht verkneifen kann. Nathan weiß wie man das Herz einer Frau gewinnt.
„Geht doch schon mal ins Wohnzimmer! Ich geh mir schnell eine Vase für diese wunderschönen Blumen holen!"
Beim Vorbeigehen stupse ich Nathan mit meiner Schulte an „Schleimer!"
Plötzlich werde ich rumgewirbelt und gegen Nathan's Brust gezogen. Ich habe dabei die Augen geschlossen und meine Hände automatisch an seiner Brust abgestützt. Er umschlingt mich mit seinen Armen.
„Du bist doch nur eifersüchtig!", haucht er an mein Ohr. Behutsam öffne ich meine Augen. Seine blicken mich provokant an. Ich sehe die Herausforderung in diesen aufblitzen und werde sicherlich nicht nachgeben.
„Auf meine Mutter?", meine Hände gleiten über seine Brust um seinen Nacken.
„Auf die Blumen."
„Wenn ich wollen würde, würde ich mehr als nur Blumen bekommen!", sowohl ich als auch er haben nicht mit so einer Antwort gerechnet, sodass es kein Problem war, mich aus seinem Griff zu befreien.
Mit einem Grinsen auf dem Gesicht laufe ich ins Esszimmer. Ich spüre seinen stechenden Blick in meinem Rücken.
Mein Vater steht mit strenger Miene auf und läuft auf uns zu.
„Danke für die Einladung Sir!", Nathan streckt seine Hand aus. Missbilligend wird diese beobachtet.
„Ach Robert stell dich nicht so an!", Mom kommt mit freundlicher Miene und der Vase in den Händen ins Esszimmer „Guck mal was der junge Herr mir mitgebracht hat!"
„Nathan, er heißt Nathan Mom", sie sprechen von ihm, als würden sie seinen Namen nicht kennen.
Schließlich gibt mein Vater nach und schüttelt meinem Freund die Hand.
„Und jetzt setzt euch bitte! Das Essen wird noch kalt!"
Ich setze mich gegenüber meiner Mutter und Nathan gegenüber meines Vaters. Dabei entgehen mir die kritischen Blicke meines Vaters nicht. Immer wieder guckt er auf seine Tattoos oder seinen Nasenpiercing.
„Das wird ein spaßiger Abend", murmel ich vor mich hin. Auf einmal spüre ich, wie Nathan meine Hand in seine nimmt. Er lächelt mir aufmunternd zu.
Die ersten Minuten vergehen ruhig. Jeder ist darauf konzentriert, sich seinen Teller voll zumachen.
„Erzählen Sie etwas über sich Nathan! Was möchten Sie nach dem Abitur machen?", Mom lächelt in warm an.
„Mein Vater hat schon Pläne für mich in der Firma", ein aufgesetztes Lächeln umspielt seine Lippen.
Genau wie mein Vater für mich den Arbeitsweg geplant hat, sah es bei Nathan nicht anders aus.
„Und was möchten Sie machen?"
Nathan schmunzelt leicht „Tatsächlich wollte ich schon immer Jura studieren."
Sowohl Mom als auch ich schauen ihn überrascht an. Diese Info ist auch für mich neu.
„Dann sollten Sie nie Ihre Träume aufgeben!", währenddessen wirft sie mir einen kurzen Blick zu.
Doch der grimmige Ausdruck auf dem Gesicht meines Vaters, lässt mein Lächeln wieder einfrieren.
„Setz den Kindern keine Flusen in den Kopf Elizabeth! Der Vater des Jungen hat schon Recht!"
Eine unangenehme Stille breitet sich aus. Ich wage es nicht meinen Blick vom Teller zu heben. Nicht weil ich Angst habe. Ich habe das Gefühl, dass nicht mehr viel fehlt bis mir der Kragen platzt.
„Wie kamst du auf die hirnlose Idee dich mit Tinte zu beschmieren?"
„Verdammt es reicht jetzt!", ich lasse die Gabel auf den Teller fallen und springe vom Stuhl auf.
Meine Gegenüber schauen mich geschockt an. Es war so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören.
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Der Pakt mit dem Badboy
Teen Fiction"Was hält dich davon ab?" Was mich davon abhält? Dieser Junge bringt Gefühle in mir hoch, die ich versuche seit Monaten zu unterdrücken. Davor habe ich Angst. Wieder etwas zu fühlen. Wieder enttäuscht und verletzt zu werden. Doch, das ist doch bloß...