„Nun Willkommen in der Bärengruppe, diese wird für die nächsten zwei Wochen dein Einsatzort! Natürlich kannst du auch die anderen Gruppen erkunden, wenn Interesse besteht. Aber wir denken immer, dass die Kinder sich dann viel wohler fühlen und ich denke mal du selbst dann auch!", beendet die Leiterin des Kindergartens den Rundgang. Zum Schluss werde ich noch der Erzieherin der Gruppe vorgestellt.
„Nenn mich ruhig Julia", streckt die junge Brünette mir ihre Hand entgegen. Selbstverständlich erwidere ich die Geste und nenne ihr meinen Namen. Daraufhin setzen wir uns mit den Kindern in einen Kreis auf den Boden und ich werde vorgestellt. Nach ein paar süßen und auch unangenehmen Fragen, ob ich denn schon einen Mann und Kinder habe, kam das Frühstück dran. Dabei konnten die Kinder ihr mitgebrachtes Essen verspeisen oder durften sich an dem Grießbrei, den wir mit Julia vorbereiten haben, bedienen.
Während die Kinder mehr oder weniger still am frühstücken waren, hat Julia mich in den Tagesablauf eingeweiht. Für gewöhnlich gingen sie nach dem Frühstück raus bis die ersten Kinder abgeholt wurden. Bei schlechtem Wetter, spielten sie drinnen und gelegentlich wurde ein Hörspiel angemacht. Es gibt auch einen Sportraum, für den man sich jedoch vorher anmelden muss.
„Es ist zwar ganz schön viel auf einmal, aber nach den ersten paar Tagen müsstest du es auch schon drauf haben!", grinst Julia.
„Magst du dich zu mir setzen?", zuerst bemerke ich die kleine Hand, die mich ganz vorsichtig an seinen Platz mitzieht und verstehe kaum die Frage, weil er so leise und undeutlich redet. Doch mein Herz geht sofort auf und ich folge dem kleinen Jungen nur all zu gerne.
„Wie heißt du denn?", frage ich den ca. 4 jährigen Jungen, während ich in meinem Grießbrei rumrühre.
„Sami", lächelt er stolz und beißt in sein Brot rein.
„Ich bin Rose!", halte nun ich ihm die Hand hin.
„Das weiß ich doch!", trotzdem legt er seine Hand um meine und schüttelt sie heftig.
Mit der Zeit setzten sich immer mehr Kinder an unseren Tisch und wir unterhielten uns über Bücher, Filme und Spiele. Doch nun kommt die Zeit in der wir uns für den Spielplatz, der auf dem Hof lag, fertig machen. Bei Einigen helfe ich beim Schuhe binden, den anderen setze ich die Mütze richtig auf dem Kopf und zum Schluss hilft sogar Sami mir den Schal richtig anzuziehen. Nicht nur wir kommen auf die Idee schon rauszugehen. Vier Erzieher und Erzieherinnen stehen schon draußen und unterhalten sich, während sie immer den Blick auf die Kinder gerichtet haben. Ich bin nicht die Einzige Praktikantin. Das merkt man vor allem daran, dass wir die einzigen Beiden sind, die direkt mit den kleinen Kindern stehen und mit ihnen reden.
„Rose!", ein kleines Mädchen in einer linken Jacke kommt auf mich zugeraunt. Als ich bemerke, dass es sich um die Schwester von Nathan handelt, klopft mein Herz schneller. Ich habe zwar geahnt, dass ich sie hier sehen werde, aber für einen Moment habe ich es vergessen. Automatisch blitzen seine grünen Augen vor meinen auf. Verdammt nochmal!
„Hallo meine Kleine!", ich gehe in die Hocke und breite meine Arme aus, in die sie mit einer unglaublichen Geschwindigkeit rennt.
„Spielst du mit mir?", als ich nicke, glänzen ihre Augen und sie zieht mich mit zu ihren Freundinnen. Den anderen Kindern verspreche ich im Gehen, gleich wieder zu kommen.
„Das ist Rose! Sie ist die Freundin meines Bruders!", ruft sie ganz stolz. Ich versuche mein Lächeln aufrecht zu erhalten. Ich wünschte, es wäre doch so einfach. Doch dein dämlicher Bruder ist wie vom Erdboden versunken. Ich verwerfe den Gedanken an ihn und konzentriere mich auf die Horde Kinder.
Am Ende haben sich mehrere Kinder versammelt und wir spielten ein Spiel nach dem andere; Fangen, Verstecken und vieles mehr. Nach dem Mittagessen waren nicht nur die Kinder platt und bereit für einen Mittagsschlaf. Die Vorfreude auf mein Bett steigt. Ich würde sagen, das war ein gelungener Arbeitstag.
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Damit man wenigstens einen kleinen Einblick hat, womit Rose die nächsten zwei Wochen beschäftigt ist.Ich habe mein Praktikum damals auch im Kindergarten gemacht und konnte mir so etwas anschauen :D Wo war euer erstes Praktikum?
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Der Pakt mit dem Badboy
Teen Fiction"Was hält dich davon ab?" Was mich davon abhält? Dieser Junge bringt Gefühle in mir hoch, die ich versuche seit Monaten zu unterdrücken. Davor habe ich Angst. Wieder etwas zu fühlen. Wieder enttäuscht und verletzt zu werden. Doch, das ist doch bloß...