• 35 •

263 14 1
                                    

Jimin und ich standen erst komplett versteienert da. Doch nach einigen Sekunden holte mich der Jüngere zurück in die Gegenwart.

Was war das? Das Bellen kam aus eines der Gänge, doch konnten wir nicht sagen aus welchem. Ich kam den Gängen immer näher und näher um ausmachen zu können, woher es zu hören war, als plötzlich zwei Hund aus dem Gang neben mir stürzen. Ich hatte nen halben Herzstillstand als ich vor Schreck rückwärts auf den Boden fiel und die Wesen vor mir mit großen Augen anstarrte.

Jimin half mir schnell auf und wir wichen noch ein paar Meter weiter zurück, ehe wir die zwei Köter in Ruhe beobachteten.

Ich hatte normal keine Angst vor Hunden. Eigentlich mochte ich sie sogar. Aber es gab dann doch ein paar die nicht ganz so nett erzogen worden waren. Und die zwei waren eindeutig solche. Sie hörten einfach nicht auf zu Bellen. Dadurch konnte man ihre ziemlich scharfen Zähne nur all zu gut erkennen. Sie hingen an einer Leine, die in den Gang rein führte, nur konnten weder Jimin noch ich das andere Ende sehen.

Ich kniff meine Augen zusammen, um irgendetwas zu erkennen, woran die Leine befestigt war und was so die Hunde davon abhielt uns anzugreifen, als Jimin mich auf ihre Augen aufmerksam machte.

Ihre Pupillen waren grau und nicht schwarz. Diese Hunde... waren blind?

"Wieso hetzen sie uns blinde Hunde an den Hals? Das macht keinen Sinn.", murmelte ich. Doch bemerkte dann Jimins Gesichtausdruck, den wahrscheinlich jeder von uns Menschen hatte.

„Richtig. Nichts macht hier Sinn.. Aber ... das noch weniger. Außerdem quälen sie sicher die Hunde. In sowas hier", ich blickte mich kurz um, „sollten keine anderen Lebewesen mit reingezogen werden. Das ist Folter.."

Ich schaute die Hunde an und konnte einfach nicht anders als mich schlecht zu fühlen. Sie hatten es nicht verdient so zu leben. Die sperrten sie sicher irgendwo ein um jedes Jahr anderen Angst zu machen und sie durch die Gänge zu jagen.

Moment mal... durch die Gänge jagen.. Das..ist es.

"Jimin. Wir verschwinden hier. Sofort.", versuchte ich ruhig zu klingen, obwohl sich langsam Panik in mir breit machte. Das können wir nicht überleben. Hunde sind viel schneller als Menschen und haben meistens eine viel besser Ausdauer. Wir haben überhaupt gar keine Chance.

Ich nahm ihn bei der Hand und zog ihn in einen anderen Gang rein. Wir gingen erst langsam, um unsere Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Hinter ein paar Ecken schien dann dimmerndes Licht von kleinen Lampen an den Wänden links und rechts. So konnten wir erkennen, dass es noch Türen zu verschiedenen Räumen im Gang gab. Sich in nem Zimmer zu verstecken wäre mir jetzt als schnellste Lösung eingefallen, wäre aber keine Effektive gewesen, da wir sonst in der Falle säßen.

Wir gingen mit schnellen Schritten die ganzen Gänge entlang, in der Hoffnung, irgendeinen Ausgang oder eine Lösung bezüglich dieser Aufgabe zu finden, als wir dann auch plötzlich wieder das Bellen hörten, welches vor einigen Minuten hinter uns verstummt war.

"Fuck. Okay, Jimin. Renn." Unsere Beine fingen an, sich in einem schnellen Tempo zu bewegen, doch wir hatten keine Ahnung wohin. Gerade als wir um eine Ecke abbiegen wollten, sahen wir sie. Die zwei Gestalten standen am anderen Ende des Ganges und kaum hatten wir sie entdeckt, fingen sie auch schon wieder an zu bellen und kamen auf uns zu gerannt.

Wir waren nass, deswegen konnten sie uns nicht sofort aufschnüfflen. Doch jetzt wo wir etwas trockener durch's Rennen wurden und schwitzten, rochen sie unseren Geruch sicherlich noch um jede einzelne Ecke.

"Nächste Abzweigung links!", gab ich unter schwerem Atmen hervor und bog dann auch ab. Doch Jimin hatte anscheinend andere Pläne und rannte gerade aus weiter. "Jimin?.. Jimin! Shit. Was macht er?!"

Ihm Nachrennen wäre jetzt das dümmste was ich anstellen konnte, weshalb ich einfach weiter in meine Richung rannte. Sich trennen würde das alles eventuell bisschen einfacher machen, da jeder von uns dann nur noch einen Hund abhängen muss, aber dafür sind wir zwei jetzt getrennt und das war ganz und gar nicht gut. Was hatte er sich nur dabei gedacht?!

Ich bog wieder ab und hätte mich keine Sekunde später deswegen echt verfluchen können. Ich saß in der Sackgasse. Zurück konnte ich nicht also rannte ich einfach gerade aus in das einzige Zimmer das hier in diesem Gang an dessen Ende war. Ich stolperte rein, knallte hinter mir die Tür zu und lehnte mich dagegen.

Ich war vollkommen fertig. Mein Kopf pochte wie verrückt, meine Beine taten weh, und mein Herz raste ohne Pause in einem schnellen Tempo. Ich konnte nicht mehr. Keinen Schritt mehr. Ich hatte das Gefühl, so viel Sport, wie ich es hier während der gesamten Zeit gemacht hatte, hatte ich in meinem ganzen Leben nicht getan.

Das Hund stand jetzt direkt vor der Tür und schien nicht einmal daran zu denken abzuhauen. Ich saß, wie ich es also vorhergesehen hatte, in der Falle.

Das Zimmer in dem ich war, war ein Klassenzimmer. Ein ganz normales Klassenzimmer mit Tafel, Tischen, Stühlen und einem Schrank. Aber keine Fenster und auch keine Lüftung. Wie sollte ich hier nur wegkommen, verdammt!

The Survival [Yoonmin]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt