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Ich versuchte jetzt schon seit einigen Minuten, das Zimmer in diesen leicht beleuchteten grauen Gängen zu finden, doch nichts. Stattdessen wurde ich immer wieder von irgendwelchen Viechern, die an den Wänden und auf dem Boden krabbelten, erschreckt.

Wie ich Insekten hasste. Es gab echt nichts schlimmers, als wenn diese Tiere auf einem herumkrabbelten und - ... wie vom Blitz getroffen kam mir eine Befürchtung in den Sinn.

Ich blieb für einen Moment mit geweiteten Augen stehen und beobachtete die einzelnen Tierchen. Kam es nur mir so vor oder tauchten wirklich immer mehr von ihnen auf?

Das kommt dir nur so vor. Beruh dich. Alles wird gut. Du wirst schon nicht von ihnen angegriffen oder so. Das einzige was sie machen könnten ist in deine Kleidung zu krabbeln, dann auf deiner bloßen Haut, unter deine Achseln, zu deinem kleinen Freund in deiner Hose. Oder was auch passieren könnte ist dass sie, in deine Ohren oder Nasenlöcher krabbeln. Mehr ist nicht dabei. Das überlebst du schon.

Ich könnte mir gerade so die Kugel geben. Wieso kommen immer erst recht panische Gedanken auf, wenn ich versuchte mich zu beruhigen. Ich schüttelte heftig meinen Kopf um wieder in die angsteinflösende Realität zurückzukommen und mein Herz blieb für einen Bruchteil einer Sekunde stehen.

Die Viecher schienen sich verfünfacht zu haben. Die Wände waren schon gar nicht mehr zu sehen und der Boden schien auch bald völlig unter ihnen zu verschwinden.

Okay. Reiß dich zusammen, Yoongi. Je schneller du das Ding findest, desto eher kannst du hier auch weg.

Ich schaute an mir herunter und merkte zu meinen Erstaunen, dass noch kein Insekt an mir hochgekrabbelt war. Langsam fing ich an einen Schritt nach dem andern zu machen, darauf bedacht, keinen von ihnen zu zerquetschen. Nicht dass ich sie am Leben lassen wollte, weil ich so ein großes Herz hatte, aber das Geräusch und das Gefühl, wenn man auf einen von ihnen drauftrat, war wirklich widerlich und das wollte ich mir ersparren.

Ich kam bei einer Tür an, die auch schon fast vollkommen von diesen Insekten übersäht war. Gerade noch so konnte ich die Zahl 001 aus machen und war jetzt wirklich kurz aus Frust loszuschreien. Doch da kam mir eine Idee.

Zögernd griff ich zur Klinke und öffnete die Tür. Drinnen war nichts weiter aufzufinden, als die üblichen Klassenzimmermöbel. Ich sah zum Waschbecken und entdeckte dort genau den Gegenstand, nach dem ich Ausschau gehalten hatte. Ein langer Besen.

Schnell ergriff ich ihn mir und kehrte mir darufhin wortwörtlich den Weg durch die Flure frei. Ich weiß, nicht gerade die raffinierteste Idee aber wenistens half es mir schneller vorwärts zu kommen.

Ich ging wieder ein paar Gänge ab, bis ich endlich die langersehnte Tür gefunden hatte. Ich blieb einen Augeblick vor ihr stehen und was ich dann sah und auch spürte, verpasste mir eine Gänsehaut, wie ich sie noch nie hatte.

"AH! Verpisst euch!!!" Wie ein Verrückter hüpfte ich auf und ab und versuchte die Insekten von mir zu bekommen. Das war zwar nur so eine Vermutung, aber ich denke, die Idee mit dem Besen hat ihnen nicht so gefallen.

Mich juckte es am ganzen Körper. Überall spürte ich tausende Füßchen an mir herumkrabbeln. Ich kratze mich überall wo es ging, beugte mich kopfüber um auch ein paar von ihnen aus meinen Haaren zu schütteln.

Ich merkte wie mir aus Verzweiflung langsam die Tränen kamen. Das war doch echt nicht auszuhalten! Ich fing an mit dem Besen um mich zu schlagen um den Rest der Viecher daran zu hindern ebenfalls auf mich draufzukrabbeln und öffnete in diesem Gewirr noch schnell die Tür des Zimmers vor mir. Ich konnte mich in dem Zimmer einsperren. Die Türe einfach zulassen bis ich das Röhrchen gefunden hatte. Und mich noch zusätzlich wieder zu Verstand bringen. Denn gerade bewegte ich mich in Gang so wild, als hätte ich ihn vollkommen verloren.

Doch was ich beim aufstoßen der Tür im Zimmer sah, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren und ich konnte nicht anders als aus Frust loszuschreien.

"WAS SOLL DIESE SCHEIßE, MAN!!"

Überall im Zimmer tummelten sich verschiedene Arten und Größen von Spinnen und im Gegensatz dazu kamen mir die Insekten jetzt wie harmlose Haustiere vor, wenn man das so sagen konnte.

Nach meinem kurzen Nervenzusammenbruch, versuchte ich mich etwas zu beruhigen. Ich schüttelte mich noch einmal heftig um wieder ein paar Krabbler von meinem Körper zu bekommen und fing an meine Konzentration von den Spinnen, von denen langsam welche Ihren Weg nach draußen auf den Flur bahnten, abzuwenden. Ich schaute angespannt durch den Raum, in der Hoffnung den zu findenden Behälter von hier aus schon zu erblicken, doch das erwieß sich als ziemlich schwierig.

Immer wieder schüttelte ich mich heftig und fegte ein paar Insekten und Spinnen zur Seite, die sich ihren Weg zu meine Füßen bahnen wollten und suchte im Raum weiter nach dem Röhrchen. Nach einer gefühlten Ewigkeit entdeckte ich dann etwas rundes rotes im Mülleimer under dem Waschbecken.

Innerlich betete ich zu Gott, falls es ihn wirklich gab, er solle mir dieses mal beistehen und das Glück auf meine Seite stellen. Nur dieses eine Mal.

Ich nahm wieder den Besen, stellte ihn vor mich und nach einer kurzen innerlichen Panikattacke schritt ich zögernd in den Raum. Ich hasste Insekten wie die Pest. Aber bei Spinnen war endgültig Schluss. Wieso konnten es nicht Schmetterlinge sein?? Die waren zwar auch extrem nervig und gruselig aber eindeutig besser als diese Achtbeiner.

Mich juckte es immer noch überall und ich konnte einfach nicht aufhören mich zu kratzen. Doch auf das Abschütteln der Insekten verzichtete ich. Große Bewegungen konnte ich mir hier im Raum jetzt wirklich nicht leisten. Unter anderem auch, weil es durch die große Anzahl der Tiere hier nicht wirklich ausreichend Platz gab zum rumzuhüpfen.

Ich vergrößerte meine Schritte immer etwas um doch noch etwas schneller voranzukommen. Als ich dann beim Mülleimer ankam, könnte ich wieder fast anfangen zu heulen.

Konnten diese hirnamputierten Dreckssäcke ihre Eier nicht irgendwo anders legen?!

Ich drehte mich um, um nach einer Zange oder etwas Ähnlichem Ausschau zu halten, als ich für eine Sekunde das Gleichgewicht verlor und aus Reflex einen Schritt nach hinten tat. Der Mülleimer fiel um und alles was drinnen lag verteilte sich auf den Boden.

"Fuck!"

Ich schaute wieder in Richtung des Raumes und es kam erneut Panik in mir auf. Ich sah wie alle Spinnen sich jetzt in meine Richtung bewegten und mich fing es wieder überall am Körper an extremst zu jucken.

Schnell schnappte ich mir den roten Behälter der in mitten von all den Spinneneiern auf dem Boden lag und rannte, den Besen noch in meiner Hand haltend, aus dem Raum.

Auf dem Flur hatten sich die Insekten noch immer nicht zurückgezogen und fingen wieder an auf mir draufzukrabbeln beziehungsweise mich als Landebahn zu verwenden.

So schnell ich konnte rannte ich die vielen Gänge zurück, die ich gekommen war und als die Tür mit dem Zettel an dem kleinen Fenster in meinem Blickfeld auftauchte, fing ich an zu schreien.

"Macht die Tür auf! Schn-!"

Weiter kam ich mit meinen Worten nicht, da mir etwas in den Mund geflogen war. Ich hustete und Übelkeit kam in mir auf.

Jedoch hatte mein Gebrüll doch noch was gebracht, da Jungkook mit weiten Augen die Tür aufriss und ich samt Besen und ein paar Insekten in den Raum stolperte.

The Survival [Yoonmin]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt