„Ich mag Dich.."

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„Carla.. " Kaum hörbar huschte sein Name über meine Lippen.
„Du hast mich also nicht vergessen?", fragte er mit einem leuchtenden Ausdruck in seinen Augen. Langsam schüttelte ich meinen Kopf. Stumm schaute ich ihn an. Ich hatte verloren. Es ist vorbei. Ängstlich schaute ich ihn immer noch an. Seine Augen fesselten mich.
„Ich würde dich immer erkennen." Mit vorsichtigen Schritten näherte er sich mir. „Warum bist du bloß geflüchtet.. Dabei mag ich dich echt. Du warst gebrochen, ich wollte dich Stück für Stück wieder zusammen flicken." Mittlerweile stand er nah bei mir und streichelte mir übers Haar. „Bitte verrate mir was los ist." Seufzend ließ ich den Kopf hängen und erklärte ihm die Situation. Er hörte mir aufmerksam zu und wendete mir immer mal wieder ein paar Streicheleinheiten zu. Am liebsten Strich er mir durchs Haar und wickelte gerne mal eine Strähne um seinen Finger. Wir hatten uns, während ich ihm alles erklärte, auf staubige alte Kartons gesetzt. Ich erzählte ihm meine kleine Geschichte von Anfang bei den Sakamakis, bis hin zum Ende wo wir jetzt still schweigend da saßen. Er legte das Buch in meinen Schoß. Verwundert schaute ich abermals in seine Augen und hätte mich am liebsten in ihnen verloren, jedoch zerstörte er den Moment, indem er mich sanft küsste. Seine Lippen bewegten sich sanft gegen meine und nach langem zögern erwiderte ich auch. In Gedanken entschuldigte ich mich bei Ayato, jedoch wird er nie etwas von all dem hier erfahren. Dies war unser kleiner Moment, den wir niemals mit jemanden teilen werden. Nachdem wir uns gelöst haben umarmte ich Carla noch einmal feste und während dieser Umarmung flüsterte er mir die seltsamsten Sätze, die er hätte zu mir sagen können.
„Ich mag dich, egal ob du vergeben bist oder nicht. Werde glücklich und vergiss was passiert ist. Vielleicht wird dich die Realität irgendwann einholen."

Stumm gingen wir neben aneinander her zurück zu den anderen. Als Ayato mich sah, mit dem Buch in der Hand, zeigen seine Augen Erleichterung. Shin schien verwirrt und schaute zwischen uns hin und her, während Kino ihn weiter zu laberte.
„Sie leiht sich mal ein Buch von uns aus.", meinte er an Shin gewandt, der nur skeptisch zu dem Buch sah. Nachdem dann noch ein paar Stunden vergangen waren, fuhren wir wieder mit der Kutsche zurück. Ich bedankte mich abermals bei Kino, während Ayato mich ab und zu ernst anstarrte. Ich hoffte, dass er nichts vermutete, was zwischen uns vorgefallen war. Nachdem wir dann endlich bei Kino's Anwesen ankamen, haben wir uns ordentlich verabschiedet und sind nun auf dem Weg in unsere Welt zurück. Stumm gingen wir neben aneinander her. Keiner wollte von uns beiden reden und somit blieb es weiterhin still. Ein helles Licht und man konnte Bäume sehen. Es war eine klare Nacht. Wir waren in einem Wald gelandet. Ich musste mich an früher erinnern. Damals rannte ich vor ihm weg und nun standen wir hier, nebeneinander den Blick in den Himmel gerichtet zu den Sternen. Das Buch noch immer in meinen Armen schaute ich vom Himmel weg zu Ayato. Sein Blick hing immer noch an den Sternen, doch irgendwann schien er es zu bemerken, dass ich ihn anschaute.
„Komm, gehen wir zurück." Nickend nahm ich seine Hand und folgte ihm. Eine Weile kam nichts von ihm, bis er das ansprach, worauf ich sehnlichst gebetet hatte, dass er es nicht ansprach.
„Wieso war Carla so lange weg? War er etwa so lange bei dir und wieso hast du seinen Geruch so extrem an dir?" Nervös schaute ich auf den Boden.
„Ja er war so lange bei mir, aber wir haben nur geredet und zum Schluss haben wir uns noch umarmt.", gab ich zu und hoffte, dass er nicht weiter nachfragen würde.
„Wieso bist du dann so nervös?" Abrupt drehte er sich um und drängte mich an einen Baum.
„Lügst du mich an?", flüsterte er mir ins Ohr. Sein Atem streifte meinen Hals. Ich war froh das Kleid endlich los zu sein, jedoch wünschte ich mir jetzt diesen einen Choker zurück, der teilweise meinen Hals bedeckte.
„Nein..", hauchte ich und mein Herz schlug schneller. Seine Zunge fuhr über meinen Hals und an manchen Stellen kniff er leicht mit seinen Zähnen in meine Haut.
„Ayato.. Was hast du vor..?" Unsicher umschlang ich das Buch fester und drückte es gegen mich.
„Das was ich schon hätte lange tun sollen, damit du mir endlich wieder gehörst." Und dann spürte ich sie. Seine Fangzähne. Wie lange hatte er schon kein Blut mehr von mir getrunken. Zischend neigte ich meinen Kopf nach rechts, damit er besser ran kam.
„Wie ich dein Blut vermisst habe.." Er leckte noch über die Wunde. Ich entspannte mich wieder und holte tief Luft. Doch für Ayato war es anscheinend noch nicht genug, denn nachdem ich wieder normal atmete küsste er mich auf die Lippen. Der Kuss war zärtlich und ich konnte noch einen Hauch von meinem Blut schmecken. Nachdem er sich dann von mir lösen konnte gingen wir Händchen haltend durch den Wald.

Irgendwann konnten wir schon schwaches Licht sehen, was von unserem Anwesen stammte. Anscheinend waren die anderen noch wach. Die Zeit verlief anders als in der Unterwelt, weshalb wir auch zwei Tage weg gewesen sein konnten. Anscheinend bemerkte uns jemand, denn eine schreiende Hikari kam auf uns zu gerannt. Stürmisch umarmte sie mich, wobei ich fast das Buch fallen ließ. Nachdem sie sich dann von mir lösen konnte, gingen wir rein und sprachen noch eine lange Zeit mit den anderen, bis es zur Morgenstunde wurde. Müde warf ich mich ins Bett und war einfach nur geschafft. Unglaublich, wie so viel passieren kann.. Schnell fand ich meinen Weg ins Traumland und schlief friedlich.

Diabolik Lovers ~Hope or Truth~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt