Kapitel 25

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Halloween Party ( 2 )

Komisch schaute ich Abigail an. Was könnte sie von mir wollen? Will sie mich beleidigen? Will sie mir drohen? Will sie mich anschreien? Aber sie hat mich mit 'hey, Davina' angesprochen. So nett redet sie nicht mit mir. Oder überhaupt mit jemandem.

"Abigail", sagte ich dann nur, weil ich echt nicht wusste, wie ich reagieren sollte. Ich kann sie gerade kein Stück einschätzen.

"Können wir kurz reden? Irgendwo, wo es ruhiger ist, wenn's geht." Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust. Ich nickte nur langsam und ließ sie vorgehen. Sie ging neben dem Haus her und blieb stehen. Nun standen wir Beiden zwischen zwei Häusern.

"Also, was gibt's?", fragte ich.

Abigail sagte nichts, sie presste nur ihre Lippen aufeinander und schlug mir auf einmal ins Gesicht. Direkt auf die Nase um genau zu sein. Den Schlag habe ich eindeutig nicht kommen sehen. Ich fiel zu Boden, schrie laut auf und hielt mir schmerzerfüllt die Nase. Sie tat extrem weh, aber gebrochen war sie ganz sicher nicht.

"Was soll der Scheiß?!", fauchte ich. Aus meiner Nase kam ein wenig Blut, aber wirklich nur ein wenig. Dass Abigail's Schlag nicht der härteste war, kann schon sein, aber genügend für mich.

"Was der Scheiß soll?", lachte sie. "Du bist zu mir nach Hause gegangen und hast mit meiner Mutter geredet. Was fällt dir eigentlich ein?"

Ich wischte mir das Blut unter meiner Nase weg. "Was mir einfällt? Das sagst gerade du!" Ich lachte mit Tränen vor Schmerz in den Augen. "Du hast Ace erpresst und dazu gezwungen, mit dir zusammen zu sein. Hast du Liebe und Zuneigung wirklich so dringend nötig, dass du sie dir erzwingen musst?"

"Du hast doch gar keine Ahnung, Miststück", spuckte sie fast schon. "Ich erzähle dir jetzt etwas." Ich hätte fast gelacht, blieb dann aber doch lieber leise. "Also erst mal, du verdienst Ace nicht. Ich wollte ihm nur einen Gefallen tun und ihn vor einem riesigen Fehler bewahren."

"Oh, wow, jetzt bin ich also ein Fehler?"

"Halt die Klappe!" Ich weiß nicht auf welcher Droge Abigail gerade war, aber sie machte mir ein wenig Angst. "Mit mir wäre Ace besser dran gewesen, aber das ist jetzt egal. Ich darf ja nicht mehr mit ihm reden, wegen dir."

"Deine Mutter hat's dir verboten, nicht ich." Ich hatte bereits Taschentücher aus meiner kleinen Handtasche rausgeholt und hielt sie mir unter die Nase.

"Du bist aber zu ihr gegangen und hast mit ihr geredet!", schrie sie plötzlich. "Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie unangenehm es bei mir zu Hause zurzeit ist? Meine Eltern halten mich für einen komplett anderen Menschen wegen dir."

Ein wenig tat sie mir dann doch leid. Aber wirklich ganz wenig. "Das alles war nicht meine Absicht, okay? Ich wollte nur Ace beschützen."

"Ja, weil du in ihn verliebt bist." Sie lachte kurz auf. "Ich weiß zwar nicht, wie dein Bruder es nicht merken kann, aber das ist nur dein Glück. Du kannst froh sein, dass ich nichts sagen darf."

"Du bist so besessen von meinem Leben, dass du dich selbst vergessen hast. Warum kannst du nicht wie jeder normale Mensch auf eine Party gehen und Spaß haben? Warum zur Hölle musst du immer Probleme machen?"

"So bin ich nun mal." Sie lachte, weinte aber auch zugleich. "Es hat sich gut angefühlt, mal über jemandem zu stehen. Aber so was kannst du ja nicht verstehen. Du lebst dein perfektes kleines Leben."

Okay, wow. Damit habe ich null gerechnet. Mir war zwar klar, dass hinter jemandem wie Abigail irgendetwas trauriges stecken muss. Aber dass sie sich so mies fühlt, hätte ich nicht erwartet. Ehrlich nicht.

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