Talking about stuff
Nate und ich saßen jetzt seit zehn Minuten stumm auf meinem Bett. Ich betrachtete ihn und atmete erleichtert aus, als ich keine wiedergeöffneten Wunden an ihm entdeckte. Doch ob unter seinem Shirt eventuell blaue Flecken waren, konnte ich mir nur erahnen.
Er sah so aus, als wäre er völlig aus dem Wind. Seine Haare lagen noch unordentlicher als sonst auf seinem Kopf und seine rechte Hand hörte nicht auf zu zittern. Außerdem kaute er nervös auf seiner Unterlippe herum, was er wirklich nie tat. Seit ich Nate kenne, habe ich ihn nicht so verzweifelt wie jetzt gesehen.
"Danke, dass ich hier bleiben kann. Ich bin morgen auch weg. Versprochen." Die Wörter kamen so plötzlich, dass ich ihn erst einige Sekunden anstarrte.
"Willst du mich verarschen?" Ich griff nach seiner zitternden Hand. "Du kannst hier so lange bleiben wie es nötig ist."
"Aber dein Bruder und deine Mum-"
"Das kläre ich schon, okay? Mach dir darum mal keine Sorgen. Es wird dich niemand rausschmeißen." Ich lächelte ihn aufmunternd an und stieg dann aus dem Bett. "Ich gehe mal kurz die Lage checken."
Ich ging also die Treppen runter und nach wie vor waren alle Jungs noch hier. Mich hatte noch keiner im Türrahmen bemerkt. Gabriel's Blick traf dann meinen und ich nickte nur hinter mich. Er entschuldigte sich kurz bei den Jungs und kam dann zu mir in den Flur.
"Was gibt's?", fragte er.
"Nate bleibt heute Nacht hier. Er ist schon auf meinem Zimmer." Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. "Frag bitte nicht, er kann heute nicht zu Hause schlafen, okay? Er braucht mich jetzt."
Gabriel schaute mich nachdenklich an. "Okay. Aber du musst das Mum erklären, ja?"
Ich nickte und lief dann zurück auf mein Zimmer. Nate war mittlerweile aufgestanden und starrte aus dem Fenster. Als er mich mein Zimmer betreten hörte, drehte er sich um. Mit einem fragenden Gesicht schaute er zu mir.
"Mit Gabriel ist alles geklärt. Jetzt müssen wir auf meine Mum warten."
***
Mum stellte eindeutig mehr Fragen als Gabriel. Leider konnte ich ihr selbst nicht viel sagen, da ich nicht alles wusste. Ich erzählte Mum einfach, dass Nate seinen Schlüssel zu Hause vergessen hatte und sein Dad auf Geschäftsreise ist. Das war zumindest Nate's Idee. Mum schaute uns zwar etwas misstrauisch an, aber sie glaubte uns.
Ace hatte mir übrigens zehntausend Nachrichten hinterlassen. Ihm schien es wenig zu gefallen, dass Nate in meinem Zimmer schlafen würde, aber zu Gabriel lasse ich ihn nicht. Ich habe Angst, dass Gabriel anfängt Fragen zu stellen und Nate in eine unangenehme Lage bringt. Deshalb schläft er auf einer Matratze auf meinem Zimmerboden.
Wir schlafen nicht miteinander
Nur im selben Zimmer
Das war's
-DavinaAce schickte mir nur ganz viele genervte Emojis zurück. Ich steckte mein Handy weg und ging mit Nate zurück auf mein Zimmer. Ich weiß immer noch nicht was vorgefallen ist, und so neugierig ich auch war, ich hielt mich zurück. Ich gebe ihm den Freiraum, den er braucht.
Nachdem wir uns jeder jeweils im Badezimmer umgezogen hatten, bereiteten wir Nate's 'Bett' vor. Auch wenn es nicht viel war, schien er echt dankbar zu sein. So sah er zumindest aus. Ich konnte sehen, wie er sich bereits gelockert hatte.
Da es mittlerweile schon etwas später geworden war, machten wir das Licht aus und lagen nun im Dunkeln so da. Ich hatte das Gefühl, Nate konnte meine Gedanken hören.
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basically wrong
Teen FictionIn was für einer Welt lebt man, wenn man sich ausgerechnet in den besten Freund vom eigenen Bruder verliebt? Davina Walker versucht ihre Gefühle gegenüber Ace Blue zu unterdrücken. Ihr Bruder, Gabriel Walker, würde eine Beziehung zwischen den Beiden...