Kapitel 3

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good people

Am nächsten Tag wäre ich am liebsten zu Hause geblieben. In der Schule wurde ich von allen Seiten angestarrt und meine Freunde hörten nicht auf mich 'Superstar' oder 'Sängerin' zu nennen. Ace schien das alles gar nicht zu stören, weil der meiste Anteil der Aufmerksamkeit mir galt. Und er sowieso immer, wegen seines Aussehens und seines Ansehens, angestarrt wird.

"Ich werde heute noch irgendjemanden schlagen", murmelte ich vor mich hin, als ich mich in der Cafeteria an einen Tisch setzte.

"Ach komm schon. Da stehst du einmal im Mittelpunkt und dir gefällt es nicht einmal?" Sofort warf ich Gabriel einen bösen Blick zu, der ihn verstummen ließ.

"Ich mag das einfach nicht", sagte ich. "Ich könnte jetzt nichts machen ohne, dass es jeder mitbekommt. Das nervt mich."

"Wieso? Musst du in der Nase popeln? Weißt du, dafür gibt es auch Taschentücher und-"

"Halt die Klappe, Austin", murrte ich.

"Davina Walker, bitte zum Sekretariat. Davina Walker", ertönte dann eine Durchsage. Ich stöhnte laut auf, bekam kurz verwirrte Blicke von meinen Freunden, schulterte meine Tasche und ging. Ich habe keine Ahnung worum es geht. Ich kam beim Sekretariat an und Mrs Lively führte mich zum Büro unseres Direktors.

"Habe ich irgendwas verbrochen?", fragte ich sofort.

"Nein, nein. Ich habe nur etwas für Sie." Er hielt einen Umschlag hoch und ich hielt es für unmöglich. "Der lag im Briefkasten und da steht Ihr Name drauf."

"Den hatte ich am Freitag verloren", sagte ich nur. "Ist das Geld-"

"78 Dollar." Mr Taylor schob den Umschlag zu mir rüber. "Sie können von Glück reden, dass überhaupt jemand den Umschlag zurückgebracht hat. Wieso tragen Sie so viel Geld mit sich in der Schule?"

"Ich- Das war von einer Spendenaktion. Ich wollte das Geld nach der Schule abgeben, aber dann habe ich es verloren", erklärte ich ihm. Es würde einen viel zu großen Aufstand geben, wenn ich ihm sagen würde, dass es vermutlich geklaut wurde.

"Schließen Sie ihr Geld demnächst einfach ein, einverstanden?" Mr Taylor zwinkerte mir zu und deutete dann zur Tür.

Ich flüsterte noch ein leises 'Dankeschön' und verließ das Büro. Bevor ich zurück in die Cafeteria ging, machte ich halt bei meinem Spind und schloss das Geld ein. Diesmal bin ich nicht so blöd. Auf dem Flur kamen mir einige Leute entgegen und sie lächelten mich an, als würden wir uns kennen. Das sind nur Gesichter die ich kenne, keine Namen. Aber nun wissen alle wer ich bin.

"Was wollte der Direx von dir?", fragte Chelsea sofort als ich mich zurück an den Tisch setzte.

"Es scheint so, als gäbe es doch noch gute Menschen auf der Erde." Ich lächelte zufrieden. "Die 78 Dollar sind aufgetaucht. Jemand hat den Umschlag in den Briefkasten der Schule geworfen und meinen Namen draufgeschrieben."

"Dein Name stand drauf?", fragte Gabriel. Ich nickte. "Aber woher wusste die Person, dass das Geld deins war?"

Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, hat er Recht. Woher wusste die Person das? Wurde mir das Geld vielleicht doch geklaut und die Person bekam Schuldgefühle hinterher?

"Ist mir jetzt auch egal. Das Geld ist zurück und das ist, was zählt."

***

Nach der Schule fuhr ich wieder bei Ace und Gabriel mit. Ace parkte vor unserem Haus und ich sprintete hinein. Ich lief auf mein Zimmer und schloss die Tür ab. Ace war in der Schule heute durchgehend in meiner Nähe gewesen und Gabriel soll nicht auf andere Gedanken kommen. Er hat sowieso schon irgendwelche Hintergedanken.

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