Kapitel 24

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Draco war nicht zufrieden mit der Entscheidung von Hyperion, die Firma in die Hände dieses verdammten Idioten zu geben. Aber er würde sich nicht gegen Hyperion stellen und er würde versuchen Astoria deshalb ständig zu beruhigen. Sie war außer sich gewesen, als Draco ihr erklärt hatte, dass ihr Vater sich zurückziehen wollte und für Robert Platz machte. Er hatte ihr immer und immer wieder deutlich machen müssen, dass sie auf sich und das Baby achten musste. Ein Wunder, das sie zugestimmt hatte, dass sie diesen Ball des Ministeriums besuchten. Die Leute redeten nicht wegen Robert Greengrass, so wie sie dachten. Darüber das dieser Mistkerl frei war. Aber das juckte keine Menschenseele. Nein, Gesprächsthema Nummer eins, war Astorias deutlicher, wenn auch noch kleiner, Bauch. Keiner Sprach sie darauf an, aber sie tuschelten und Draco beschloss, dass Menschen manchmal seltsam waren. Statt dass sie darüber sprachen, dass dieser Dreckssack Robert frei war, gab es nur ein Thema. Astoria Malfoy war sichtbar schwanger.

Er nippte an seinem Glas und zuckte zusammen, als jemand neben ihn trat und er erkannte seine Mutter. Er wusste nicht einmal, dass sie wieder in England war.
„Mutter.", brachte er verwundert hervor. „Was machst du denn hier?"
„Es ist ein offizieller Ball. Ich bin eingeladen und ich wollte nach dir sehen." Sie küsste ihn mütterlich auf die Wange. Sie wandte sich um und Draco folgte ihren Blick. Astoria unterhielt sich gerade mit Potters Frau. Sie sah wie immer umwerfend aus und sie gehörte ihm. War seine Frau. „Und ich höre, es gibt sichtbare Gerüchte." Draco rollte mit den Augen. „Sind sie wahr?", hakte seine Mutter nach.
Man sah es doch deutlich.
„Wenn du das Gerücht meinst, dass du Großmutter wirst, ja. Ja diese Gerüchte sind wahr."
Sie lächelte und küsste ihn erneut. „Oh Draco, das sind wunderbare Neuigkeiten."
War es das? Ja, irgendwie schon. Auch wenn er ab und zu verdammte Angst deshalb verspürte.

Der Blick seiner Mutter wurde besorgt und Draco zog eine Braue nach oben.
„Gibt es einen Grund, weshalb du so bedacht wirkst? Ich dachte, du würdest jetzt eine Feier abhalten?"
Narzissa blickte ihn wieder an. „Ich habe das von Robert gehört." Dracos Kiefer spannte sich an „Er ist wirklich auf freiem Fuß?"
„Ja und offenbar hat er eine Dumme gefunden, die ihn heiraten wird." Seine Mutter wirkte unruhig. „Was?", hakte er misstrauisch nach.
„Ich weiß, wer es ist."
Draco blinzelte verwundert. „Du... du weißt, wer diesen Dreckssack heiratet?"
„Es wird das Ereignis in England werden.", spottete sie und Draco zog eine Braue nach oben. Was sprach sie da? „Sie hat vor deine Hochzeit mit Astoria zu übertrumpfen. Schon alleine, weil sie dich eigentlich immer wollte."
Draco hatte Mühe nicht mit offenen Mund dazustehen.
„Parkinson?", fragte er. „Pansy heiratet dieses Arschloch?"
Er konnte Parkinson schon lange nicht mehr ausstehen, aber selbst sie hatte etwas Besseres verdient, als... als diesen Bastard.

„Ja.", antwortete seine Mutter.
„Wer hat... wer hat es dir erzählt?", hakte er nach.
„Pansy selbst und ihre Mutter.", warf sie ein.
„Du hast sie in Italien getroffen?"
„Frankreich. Ich habe Freunde besucht.", antwortete Narzissa. „Sie waren dort auf einem Fest."
Draco schüttelte den Kopf. „Das ist doch nicht zu fassen."
Er leerte sein Glas in einem Zug.
„Draco, bitte rege dich deswegen nicht auf." Er sollte sich nicht aufregen? Dieser Wichser war frei und würde Hyperions Firma ruinieren und Parkinson hatte nichts Besseres zu tun, als diesen Sack zu heiraten. War sie noch bei Sinnen? „Er ist Reinblüter und Reich, so wie sie. Es war klar, dass Pansy sich nicht mit weniger zufriedengibt."
„Es wird ihr Unglück sein."
„Das ist nicht wichtig, Draco.", sprach seine Mutter ruhig. „Du musst dich auf deine Familie konzentrieren und kümmern. Nur das ist wichtig."
Sie sahen wieder zu Astoria, sie lächelte sanft.

„Du gibst gut auf sie acht, ja?", fragte seine Mutter besorgt und sah ihn wieder an.
„Natürlich.", erwiderte er zögernd. „Wieso fragst du so seltsam?"
„Ich habe gehört, dass sie ein Jobangebot hatte für Amerika. Ihr Hauptfachbetreuer hat das erzählt bei einer kleinen Teerunde."
Er könnte sich jetzt darüber wundern, dass seine Mutter offenbar den Professor von Astoria kannte, doch mehr wunderte ihn dieses Angebot.
„Amerika?"
„Hat sie dir das nicht erzählt?", hakte Narzissa nach und er schüttelte stumm den Kopf.
Mit keinem Wort. Sie hatte mit Bestnoten abgeschlossen, das wusste er und das sie für das Ministerium diverse Übersetzungen anfertigte und das entweder im Ministerium selbst tun konnte oder von Zuhause aus. Er hatte ihr sogar in Manor vor wenigen Tagen ein eigenes Arbeitszimmer einrichten lassen. Warum hatte sie ihm davon nichts erzählt?

Er setzte ein ruhiges Gesicht auf, als Astoria zu ihnen rüberschlenderte und seine Mutter Dracos Frau sanft auf die Wangen küsste.
„Astoria, Liebes. Gut siehst du aus. Ich gratuliere euch beiden recht Herzlich."
„Danke Narzissa. Wir wussten nicht, dass du heute hier sein würdest."
Die Blondine winkte mit der Hand ab. „Ich habe mich spontan dazu entschlossen. Matteo hatte zu tun und.... nun ja, ich dachte, es wäre eine gute Gelegenheit."
Er wusste, dass sie nicht weiter darauf eingehen würde, weil Draco diesen Kerl hasste. Er sah auf Astoria, als sich diese bei ihm einharkte und dabei sanft seine Finger mit ihren umfasste.
„Weißt du, Narzissa. Ich denke, ihr solltet an Weihnachten vorbeikommen. Wir werden ein Essen am ersten Weihnachtsfeiertag für die Familie ausrichten."

Seine Mutter blinzelte ungläubig. „Ich... nun... wenn ihr das wirklich wollt."
Dracos Kiefer spannte sich an und Astorias Stimme war sanft.
„Du bist meine Schwiegermutter und die einzige Großmutter, die unser Kind haben wird. Natürlich musst du kommen und Matteo auch. Ihr seid herzlich eingeladen."
Seine Mutter lächelte und wirkte irgendwie... Erleichtert und glücklich. Draco atmete innerlich schwer aus, bevor er hinzufügte.
„Astoria hat recht. Ihr solltet wirklich kommen." Als seine Mutter sich abwandte, um eine alte Freundin zu begrüßen, senkte Draco die Stimme. „Warum tust du mir das an? Du weißt, dass ich diesen... Kerl nicht leider kann."
Astoria sah zu ihm ruhig auf. „Sie ist deine Mutter, Draco und Matteo Russo ist ihr Mann. Sie gehören zur Familie. Schließe sie nicht ständig aus, sie liebt dich sehr. Auch wenn sie das vielleicht nicht immer deutlich zeigen kann." Er schnaubte und sie sah ihn weiterhin ruhig an. „Dann tue es wenigstens mir zu Liebe, ja?"

Er rollte leicht mit den Augen, bevor er sich kurz zu ihr beugte und sie sanft küsste.
„Du manipulierst mich, Mrs. Malfoy."
„Tue ich das?", fragte sie aufgesetzt unschuldig und lächelte ihn dabei feixend an.
„Warum hast du nicht gesagt, dass du ein Arbeitsangebot in Amerika hattest?" Ihr Lächeln verschwand. „Meine Mutter, hat es mir erzählt.", fügte er hinzu und sie senkte kurz den Blick. „Astoria...", murmelte er und sie sah zögernd auf. „Wieso sagst du mir so was nicht?"
„Weil es nicht mehr wichtig ist.", erwiderte sie Schulterzuckend. „Amerika wäre nie eine Option gewesen, selbst wenn... nun ja.", brach sie ab und er sah, wie sie vorsichtig eine Hand auf ihrem Leib legte.
Er strich selbst kurz darüber. War das die Wahrheit? War es wirklich keine Option oder nur keine Option, weil sie von ihm schwanger war. Sie war gut in dem, was sie tat. Sie hatte nicht ohne Grund ihr Studium mit Bestnoten abgeschlossen und nun saß sie fest... irgendwie. Seinetwegen...

Sie griff nach seiner Hand und sah zu ihm zärtlich auf.
„Hör auf dir deswegen Gedanken zu machen. Es ist meine Entscheidung und Amerika wäre für mich nie infrage gekommen." War es das? Oder sagte sie das nur, um ihn zu beruhigen? „Ich bin ein Familienmensch. Ich würde nie so weit weg von meiner Familie gehen." Sie griff nach seiner Hand und drückte sie leicht. „Außerdem will ich für mein Kind da sein." Sie war eine verdammte Heilige, die er nicht verdient hatte. Die etwas Besseres verdiente. Er küsste sie innig auf die Lippen und als er sich von ihr löste, sah sie mit roten Wangen auf. „Wenn du so weitermachst, kommt noch ein Foto von uns beiden in irgendein Klatschmagazin."
„Das ist mir völlig egal.", versicherte er ihr. „Die können ruhig sehen, dass du zu mir gehörst."
Wenn irgendjemand noch daran Zweifel hatte.


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