Wir sind L.A

Beachday

Scarlettes Sicht

„Boa es ist echt mal schön zwei Tage nicht in dieses ranzige Stadion zu müssen“, sagte ich die Autotür meines roten BMW Cabrios zuschmeißend. Clary die sich grade die Sonnenbrille auf die Nase schob, antwortete nur mit einem grinsen. Es war Samstagmittag und bevor wir heute Abend durch die Clubs ziehen würden, hatten wir beschlossen den Nachmittag am Strand zu verbringen. Ich ließ die Schlüssel in meiner großen Strandtasche verschwinden. Zu Fuß machten wir uns auf den Weg runter zum Strand, wir befanden uns ca. 45 km nördlich von Santa Monica im Leo Carrillo State Park. Gezeitentümpel und versteckte Brandungshöhlen machen den Strand zu einem heimeligen Ort, an dem man relaxen und einfach Meer und Wetter genießen kann. Außerdem und das war für Clary und mich immer am wichtigsten war, es ist hier nicht so überlaufen wie zum Beispiel am Venice oder Manhattan Beach.

Gemütlich legten wir unsere Handtücher aus, und ich streifte mir mein luftiges Sommerkleid ab. Erst einmal brauchte ich eine Abkühlung. Zusammen mit Clary sprang ich in die seichten Wellen die über den Strand rollten. Es war kaum jemand hier, nur eine Familie mit zwei Kinder, die aber zum Glück weit genug von uns entfernt waren, und ein älteres Ehepaar das in der Brandung entlang spazierte. 

Nach einer ausgiebigen Schwimmrunde ließ ich mich erschöpft auf mein Handtuch fallen.  Ich kramte aus meiner Tasche die Sonnecreme und schmierte mich schnell ein. Kaum hatte ich mich wieder zurück auf das Handtuch fallen lassen fielen mir auch schon die Augen zu.

Durch ein rütteln an meinem Arm wurde ich aus dem wohlig warmen Dämmerzustand gerissen „Scarlette, wach auf“, Clary rüttelte unaufhörlich an mir. „Was ist denn los?“, fragte ich, setzte mich auf und unterdrückte ein Gähnen. Mittlerweile war der Strand etwas voller geworden. „Schau wer da ist“, sie wies auf eine Gruppe Jungs die ihre Surfbretter grade wachsten. „Das ist Love Cleasson“, jetzt wo ich genauer hinsah, erkannte ich den blonden Schweden tatsächlich. „Sieht er nicht einfach gut aus und so braun gebrannt, sonst sind Schweden doch immer eher hellhäutig“, plapperte Clary drauf los „Clary er ist ein Schwede der in Los Angeles lebt, ich denke es ist normal das er so braun gebrannt ist“, in diesem Moment nahm ich Love Cleasson zum ersten Mal bewusst wahr, in diesem Moment war er zum ersten Mal nicht nur der Typ der mir mein Geld einbrachte. Ich sah ihn als Mensch und was ich sah gefiel mir. Love schnappte sich grade sein Surfbrett und gekonnt schwang er sich auf die erste Welle die sich ihm bot. Ich hatte bereits mein ganzes Leben in L.A. verbracht und schon mehrere Tausend Surfer gesehen, aber dieses Mal war es irgendwie anders, denn Love war nicht nur ein Surfer, sonder auch Eishockeyspieler und allem voran ein Mann der unheimlich sexy wirkte. „Ach Scarlette“, seufzte Clary neben mir „Ich glaub ich hab mich verliebt“, und diese sechs Worte rissen mich aus allem woran ich grade gedachte hatte, seit Love sein Surfbrett bestiegen hatte.