Sorry

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Loves Sicht

"Ich fasse es nicht das ich das tue" sagte ich zu mir selbst als ich vor Scarlettes Büro stand.
Vor zwei Tagen war ich aus Jönköping zurück gekommen und wie erwartet war bei meiner Schulter alles in bester Ordnung. Ich hatte gerade die Klinik meines Spezialisten verlassen, da hatte mein Handy geklingelt. Aiden wollte sich erkunden was meine Ergebnisse waren, außerdem hatte er erzählt das Scarlette abgehauen war. Sie hatte ihren Job ausgesetzt und war gegen den Willen aller nach Las Vegas geflogen. Im ersten Moment dachte ich der Idiot wollte mich verarschen, aber als dann auch noch Tina anrief und den selben Quatsch schwafelte machte ich mir Sorgen. Niemand hatte eine Antwort auf die Frage gehabt, was sie dort tat. Da ihre Person gebraucht wurde, sie aber nicht erreichbar war, musste Mr.Kellingham Nachhause zurück kehren. Man hatte ihn durchs ganze Staples Center brüllen hören als er seine Tochter nach zwei Wochen zum ersten Mal wieder sah. Seit dem hatte sie nur André in ihren Meetings gesehen. Sie hielt sich versteckt in ihrem Büro, auch wenn ich stark bezweifelte das sie wirklich arbeitete.

Es war 20 Uhr und wie erwartet brannte das Licht an ihrem Arbeitsplatz. In Joggingschale hatte ich mich auf hier her gemacht. Nach unserer Trennung hatte ich mich einige Zeit lang gut gefühlt. Bis ich anfing sie zu vermissen und mir obendrein noch Sorgen machen musste. Ohne ein Klopfen oder ähnlichem drückte ich die Türklinke nach unten und betrat das farbenfrohe Zimmer. Sie saß hinter ihrem Schreibtisch. Ihre Beine lagen auf dem Tisch und eine Flasche Wein stand vor ihr. Sie war grad dabei ihre Nägel zu lackieren.
Als sie mich erblickte, setzte sie sich sofort gerade hin und schraubte den Lack zu.
"Was machst du denn hier?" sie öffnete ihre oberste Schreibtischschublade und verstaute die Farbe zwischen etlichen anderen.
"Ich wollte mit dir reden" ich setzte mich auf den Stuhl vor ihrem Tisch, nahm meine Mütze ab und warf sie darauf.
"Ich wüsste nicht was wir zu bereden haben" zickig wedelte sie mit den Händen um das Zeug trocken zu kriegen.
"Komm schon, Scarlette. Hör doch mal auf. Du weißt um was es geht. Ich werde dich ganz bestimmt nicht anbetteln. Ich entschuldige mich dafür das ich so ausgeflippt bin, aber ich kann es einfach nicht leiden wenn man mein Spiel behindert", ich tippte mit meinen Fingern auf der Lehne des Stuhls. "Noch dazu wenn du nicht weißt um was es geht" liebevoll lächelte ich sie an. Das Spiel gegen Edmonton hatten wir aufgrund falscher Entscheidungen verloren.
"Und jetzt?"
"Ich will dich, und das weißt du. Sonst hätte ich mich nicht auf dich eingelassen" zufrieden grinste sie und beugte sich über den Tisch um mich zu küssen.
"Wo warst du?" fragte ich sie als sie sich wieder auf ihren Stuhl fallen ließ.
"Vegas" grinsend holte sie ihren Nagellack wieder aus der Schublade.
"Mit?"
"Clary"
"Warum?"
"Brauchte eine Auszeit"
"Dein Dad?"
"Kann mich mal" sie beantwortete jede Frage nur ganz knapp was mir zeigte das sie nicht über die vergangene Zeit sprechen wollte.
"Hast dus Clary gesagt?" das war im Moment wichtiger als ihre Auszeit.
"Meine Güte, Nein"
"Wirst du müssen"
"Will ich aber nicht" sie zog einen Schmollmund. Sie log ihre beste Freundin an. Irgendwann würde sie sich in dem Lügennetz verheddern und auffliegen, oder noch schlimmer: Clary würde es durch jemand anderen herausfinden.
"Was erzählst du ihr eigentlich immer wenn ich bei dir bin?"
"Naja....", sie zog jeden einzelnen Buchstaben des kleinen Wortes in die Länge.
"Ich mache einen Spanischkurs" ich lachte auf. Mittlerweile kannte ich sie gut genug um zu wissen das sie alles tun würde. Alles, außer einem Spanischkurs.
"Ich fahr jetzt wieder Nachhause" ich erhob mich und schlüpfte in die Ärmel meiner Jacke.
"Kann ich mitkommen?" verführerisch funkelte sie mich an.
"Nein, Sorry. Novalie ist bei mir. Wir sehen uns morgen" mit einem kurzen Kuss verabschiedete ich mich und verließ das Staples Center.

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