Kennenlernen

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Loves Sicht

Ihre Augen fingen an zu strahlen als sie mein Haus von innen erblickte. Sie stellte ihre Valentinotasche in den Eingangsbereich und strampelte ihre Boots von ihren Füßen.
"Wow" war ihr einziger Kommentar auf das was vor ihr lag. Sie folgte dem Gang in die Küche und das große offene Wohnzimmer mit den bodentiefen Fenstern rundum. Mein Haus lag direkt an dem See Munksjön, was meinen Besuchern und natürlich auch mir selber immer einen wunderschönen Ausblick ermöglichte. Scarlette warf sich auf das große Sofa und streckte sich.
"Wie schön es ausgestattet ist. Die Deko und....moment. Warst du das alles?" sie schaute sich um. Es war ziemlich viel Deko und tam tam in den Zimmern was unmöglich ein Mann einrichten konnte.
"Ich hab das hier mit meiner Exfreundin gekauft und gelebt. Sie hat das alles eingerichtet und sich darum gekümmert"
"Sie hatte einen unglaublich guten Geschmack"
"Mhm" ja, das hatte Stina. Ihr hatte das alles immer Spaß gemacht, was ich aber bis heute nicht nachvollziehen konnte. Hier deko. Da deko. Das war wohl so ein Frauending.
Wir waren gerade von meinen Eltern zurück gekommen. Mit ihrer charmanten und lieben Art hatten beide meiner Elternteile sie sofort gemocht. Sie wussten nicht darüber Bescheid das sie meine Chefin war, aber das Geheimnis ganz für mich zu behalten, konnte ich nicht länger. Ich hatte es Novalie, Nellie, Aidan und Noah Åstrom erzählt der in letzter Zeit immer öfter mit meiner Schwester rum hing. Alle hatten ähnlich reagiert und mich gefragt ob ich noch ganz bei Trost war. Besonders Nellie. Sie hatte mich durchs Telefon angeschrien und auf schwedisch beschimpft. Das schlimmste jedoch, was sie gesagt hatte war, dass die ganze Geschichte nach hinten losgehen würde. Nellie hatte in solchen Dingen immer recht und wusste nach wie vor immer was das richtige war. Schon in unserer Jugend war sie immer die Vernünftigere von uns beiden gewesen. Ich hatte oft impulsiv und leichtsinnig gehandelt aber sie holf mir immer aus der Patsche. Dieses Mal jedoch konnte ich nicht auf sie hören. Meine Gefühle zu ignorieren war nicht möglich und das hatte ich versucht ihr nahezulegen. Sie war stur geblieben und meinte das ich einen riesen Fehler machte. Trotzdem konnte ich ihr nicht böse sein. Sie wollte nur das beste für mich.

Es wurde langsam dunkel als es endlich an meiner Haustür klingelte. Meine Freunde würden heute Abend vorbei kommen um Scarlette ebenfalls kennenzulernen. Ich wollte, dass sie sich hier wohl fühlte und mit meinen Freunden genauso gut auskam wie ich. Wir waren neun Leute in unserer Clique und kannten uns alle seit seit unserer Schulzeit. Immer mal wieder waren auch Partner oder andere Freunde dabei aber wir neun waren immer zusammen; egal was geschah.
"Hej" begrüßte ich Nellie auf schwedisch und nahm sie in meine Arme.
"Wie geht es dir?" fragte sie und zog ihre dicke Winterjacke aus. Die Sprache die wir sonst auch führten behielt sie genauso wie ich bei.
"Gut und dir?"
"Ich sollte sauer auf dich sein, weißt du das?" sie schaute zu mir auf und strich sich ihre schwarzen Haare hinter die Ohren. Ich nickte nur. Sie folgte mir ins Wohnzimmer wo Scarlette schon wartete. Nellie nahm neben ihr Platz und reichte ihr die Hand.
"Nellie" ihr schwedischer Akzent war sogar bei ihrem Namen kaum zu überhören.
"Scarlette, freut mich" jetzt konnte ich ihr nicht mehr helfen. Nellie wollte sich nun versichern, dass wirklich alles mit ihr in Ordnung war und stellte ihr jede menge Fragen. Ich selbst konnte ihnen nur zuhören und meine anderen Freunde herein lassen, die nach und nach ankamen.

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