Drugs

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Scarlettes Sicht

Die Musik dröhnte in meinen Ohren, nach einer Abstimmungsrunde waren wir alle zu einem Club im Herzen Jönköpings gefahren. Nach den ersten Runden Wodka, hatte ich bereits gut einen im Tee. Ich stand auf der Tanzfläche und bewegte mich zum Beat. Love war dicht hinter mir und hatte seine Hände um meine Hüfte geschlungen. Alle schienen Spaß zu haben, alle bis auf eine: Nellie. Sie war schon von vornherein nicht dafür gewesen feiern zu gehen. Allgemein hatte ich den Eindruck das sie mich nicht leiden konnte, ihre Blicke verfolgten Love und mich über die ganze Tanzfläche. Irgendwann bemerkte Love das sie dort alleine saß, ließ von mir ab und gesellte sich zu ihr.

Ich schnaufte, verließ ebenfalls die Tanzfläche und machte mich auf den Weg zum Raucherbereich. Draußen schlug mir der kalte Wind entgegen und ich zog meine Jacke enger um mich. In mir keimte ein Gefühl auf das ich bisher nicht gekannte hatte: Eifersucht. Love schien sich mehr um Nellie zu sorgen als um mich. Ich war alleine hier draußen, scheinbar rauchten die Schweden nicht so gern. Also zog ich einen Stängel aus der etwas anderen Schachtel. Ich wollte einfach diese Eifersucht vergessen.  Ich steckte den Joint zwischen meine Blutroten Lippen und steckte ihn an. Ich nahm den ersten Zug und wurde schon nach wenigen Sekunden spürbar entspannter. Der süßliche Geruch des Marihuanas stieg mir in die Nase. Ich nahm den nächsten Zug und nach dem halben Glimmstängel, war mir total egal was Love mit Nellie anstellen würde und wenn er sie auf dem Klo vögeln würde, wäre mir das grade total egal. Plötzlich ging die Tür hinter mir auf und mit der Welle heißer stickiger Luft trat jemand heraus „Ach hier bist du ich habe dich schon…“, es war Love und er stockte mitten im Satz „…was zur Hölle machst du da!“, er schien direkt aufgebracht, während mich sein Anblick zum lachen brachte. „Das ist überhaupt nicht komisch, du nimmst Drogen spinnst du!!“, er riss mir den Joint aus der Hand und warf ihn zu Boden um den restlichen Inhalt mit seinen Füßen zu zermalmen. „Ich weiß gar nicht was du hast, da ist nichts dabei“

„Nichts dabei“, seine Stimme war mindestens eine Oktave höher und er raufte sich überfordert die Haare. „Komm lass uns gehen“, er packte mich am Jackenärmel und zog mich ins innere des Clubs. Neben der Tanzfläche nahe dem Ausgang blieb er stehen. Über die Musik hinweg schrie er mir zu „Ich sag den anderen Bescheid und du wartest hier und genau hier“, dann bahnte er sich durch die Menge. Ich hatte echt keine Lust hier in dem stickigen Club noch länger rum zu stehen, also machte ich mich bereits auf den Weg vor die Tür, dort blieb ich stehen und bewunderte die bunten Lichter. Nach einer Gefühlten Ewigkeit kam auch Love aus dem Club gestürzt er hatte einen gehetzten Blick und sah sich unruhig um. Bis sein Blick auf mich traf, er kam schnellen Schrittes auf mich zu „Habe ich nicht gesagt du sollst warten“, an seiner Stimme nahm ich deutlich wahr, dass er wütend war. „Du hast Glück das ich dich liebe“, er packte mich erneut am Arm und zog mich den Bürgersteig entlang, aber das machte mir momentan rein gar nichts aus, den er hatte gesagt das er mich liebt.

Die ganze Fahrt über versuchte ich immer wieder ihm näher zu kommen, aber er blockte jede meiner Berührungen ab. In seinem Haus angekommen, ging er direkt ins Schlafzimmer und trug sein Bettzeug ins Wohnzimmer. „Geh schlafen“, befahl er „Ich werde heute Nacht auf der Couch schlafen.“, jetzt wurde ich traurig. Tränen stiegen in mir hoch und kullerten über meine Wangen „Love bitte. Bitte tu das nicht“, flehte ich. Sein Gesichtsausdruck wurde etwas weicher und er kam auf mich zu. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und wischte die Tränen mit den Daumen fort. „Ich werde dir verzeihen, weil ich dich wirklich liebe…“, sagte er leise „…aber nicht heute Nacht“, fuhr er fort und ließ mich los. „Geh schlafen“, sagte er erneut und begann es sich auf der Couch gemütlich zu machen. Ich schloss die Schlafzimmertür hinter mir und legte mich aufs Bett. Durch die großen bodentiefen Fenster schien der Mond hinein und draußen ließ er die zugeschneite Landschaft glitzern wie tausende Diamanten. Er hatte gesagt er liebt mich. Mit diesem Gedanken schlief ich ein.

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