Koffer packen

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Scarlettes Sicht

Zwei Wochen waren bereits wieder vergangen seit Love das Gespräch mit mir gesucht hatte und eine Woche war es her, dass ich ihm versprechen musste mich nicht mehr in seine Dinge einzumischen. Was ich seitdem auch nicht mehr getan hatte. Es war mittlerweile Dezember und Weihnachten rückte mit großen Schritten näher. Wir hatten grade das letzte Spiel des Jahres mit einem Sieg gegen die Anaheim Ducks beendet und die Jungs waren in Feierlaune noch ein Trinken gegangen. Das hieß ich saß alleine auf der Couch und nippte an meinem Chardonnay, denn mein Freund war einer dieser Jungs und Clary war über Weihnachten /Silvester mit ihren Eltern nach Rio geflogen. Ich war allein, denn keinen Tag nach meiner Standpauke, wegen meines kleinen Ausflugs nach Vegas, waren mein Vater und Kendra wieder nach Europa aufgebrochen. 

Im Fernsehen lief der Film „Ist das Leben nicht schön“, aber ich hörte nur halbherzig hin. Love würde sicherlich auch in den nächsten Tagen mit Novalie nach Schweden fliegen und Weihnachten mit der Familie verbringen. Ich seufzte du steckte mich auf der Couch. Immerhin waren die Kalifornischen Winter nicht sonderlich Kühl und unser Pool beheizt. Ich würde mir die Zeit schon irgendwie vertreiben, das LUX war jedenfalls an allen Tagen geöffnet.

Ich war kurz davor wegzunicken, als es an der Tür klingelte. Ich schreckte hoch und stand beinahe sofort. Mit Kuschelsocken an den Füßen schlitterte ich zur Haustür. Ich öffnete und vor mir Stand Love mit einem großen Koffer in der einen Hand. „Hallo“, sagte ich halb fragend als er sich auch schon den Weg ins Haus bahnte. „Ich denke du bist mit den Jungs feiern?“, fragte ich, als ich die Tür hinter ihm schloss. „Ja, Naja ich war kurz mit ihnen ein Trinken, aber dann musste ich los und meinen Koffer fertig packen. Ich fliege morgen ja nach Schweden und du…“, er begann in der Tasche seines schwarzen Mantels zu kramen. Dann zog er ein Blatt Papier hervor „…kommst mit“, er hielt es mir unter die Nase. Es war ein erste Klasse Flugticket nach Schweden. „Meinst du das im Ernst“, ich war wirklich überrascht. „Ja sicher meine ich das im Ernst“, er lachte. Ich sprang ihn um den Hals, denn grade überwog einfach nur die Freude, Weihnachten nicht alleine zu sein. Doch dann fiel mir plötzlich etwas ein „Aber werden deine Eltern, deine Familie nicht auch da sein?“, fragte ich und löste mich von ihm. „Ja das werden sie, aber ich habe mein eigenes kleines Haus auf dem Grundstück“, erzählte er während er sich die Schuhe auszog. „Was, wenn sie mich nicht mögen. Es weiß doch noch niemand von uns?“, fragte ich weiter. Love trat einen Schritt auf mich zu „Sie werden dich lieben“, sagte er und schlang die Arme um mich und zog mich dann dicht an sich, so dass kein Blatt mehr zwischen uns passte. „Das müssen sie einfach“, hauchte er und drückte seine Lippen auf meine.

Keine fünf Minuten später, nach dem ich mich umständlich aus Love’s Umarmung gelöst hatte, saß ich vor meinem Koffer und überlegte was ich einpacken sollte. Love lag unterdessen auf meinem Bett und nippte an meinem Glas Wein. „Chardonnay ist ja echt nicht meins“, sagte er nach dem vierten Schluck und verzog das Gesicht. Ich musste lachen „Was trinkst du es dann?“, fragte ich immer noch kichernd. „Der Durst treibts rein“, antwortete er ganz trocken und musste selbst darüber lachen.  Ich schmiss ein Stapel T-Shirts und kurze Hosen in meinen Koffer, was Love erneut zum Lachen brachte. „Wir fliegen nach Schweden nicht auf die Malediven“, lachte er „Das…“, er zeigte auf die kurzen Klamotten „…wirst du da nicht brauchen können“, ich zog einen Schmollmund. „Was brauch ich dann?“, fragte ich ihn provokativ. „Lange Sachen, dicke Stiefel und Jacken. Soll ich weiter machen?“, fragte er belustigt. „Nein ich glaube nicht“, sagte ich und sprang auf. „Vielleicht sollte ich dir mal wieder den Kopf zurechtrücken“, flüsterte ich und krabbelte langsam über ihn, während er mit hinter den Kopf verschränkten Armen auf dem Bett lag und nur darauf zu warten schien was gleich passieren würde.

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