Absturz

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Scarlettes Sicht

„Also darauf antworte ich jetzt nicht“, sagte Love und drückte die Taste für den Aufzug. „Warte“, ich zog ihm an der Schulter und er zischte auf. „Sorry“, ich ließ ihn abrupt los. „Schon gut ist nicht ihre Schuld“, plötzlich stand er so dicht vor mir, das mir der Atem weg blieb, denn damit hatte ich nicht gerechnet. Einen Moment schien es so als würde die Zeit still stehen, wir sahen uns einfach nur an, bis sich die Fahrstuhltüren mit einem Pling öffneten und uns aus diesem Bann rissen. „Wie wärs wenn wir mal ausgehen?“, fragte ich ihn schließlich, als er in den Fahrstuhl stieg „Ich glaub nicht das, das keine gute Idee wäre. Sie sind meine Chefin und...“, da unterbrach ich ihn. „Schon gut, du musst keine Ausreden suchen...nach allem was dir passiert ist, ist das nur mehr als verständlich“, ich lächelte ihn an und drehte mich um, um zu gehen. Die Fahrstuhltüren waren grade im Begriff sich zu schließen, als er sie davon abhielt „Woher wissen sie das?“, rief er mir nach „Wie du schon sagst Cleasson: Ich bin die Chefin“, damit lief ich den Gang herunter und verließ den Korridor mit den Umkleiden.

Die Musik dröhnte unheimlich laut in  meinen Ohren, zwar hatte ich Love gesagt das es ok wäre mir abzusagen, doch tief in mir ärgerte es mich. Ich bin Scarlette Kellingham  niemand gibt mir eine Abfuhr, das bin ich einfach nicht gewohnt. Also war ich ins Lux gefahren und ließ mich ordentlich zulaufen obwohl ich morgen früh eigentlich ein Meeting hätte. Doch das war mir total egal, dieser ganze Eishockeykram war mir total egal. Wütend knallte ich das Schnapsglas auf die Theke. „Heute nicht gut drauf Scarlette so kennt man dich ja gar nicht“, es war Joel der Barkeeper, der mir bereits den 5. Tequila shot einschenkte. Ich kannte Joel schon seit ich 21 war und in diesen Club rein durfte. „Ne nicht wirklich Joel. Machst du nochmal voll?“, ich zeigte auf mein Glas. Er zögerte kurz kam dann aber meiner Aufforderung nach.

Nach drei weiteren Shots, verblasste die Wut langsam. „Noch einen“, forderte ich Joel lallend auf. „Ich denke du hattest für heute genug“, weigerte sich Joel. Ich wollte grade anfangen zu schmollen, als mein Handy bimmelte. Ich fummelte es umständlich aus meiner Clutch. Die Nummer auf dem Display war mir unbekannt, trotzdem ging ich ran. „Hallo“, schrie ich über den donnernden Bass hinweg. „Hallo Scarlette? Also hier ist Love. Love Cleasson“, in meinem betrunkenen Zustand fing mein Herz an wie wild zu klopfen. „Woher hast du meine Nummer?“, fragte ich ihn als erstes, was für eine dumme Frage. „Clary hat sie mir gegeben ich hoffe das war in Ordnung“, mittlerweile konnte ich ihn besser verstehen, denn ich hatte mich aufs Klo verzogen. „Hören Sie Scarlette ich wollte mich für vorhin entschuldigen, obwohl sie...“, ich wusste echt nicht was er da redete. Wofür enschuldigen? „Schon okay wirrkkllicch“, lallte ich vor mich hin. „Scarlette sind sie betrunken?“, fragte er nach. Ich gluckste vor mich hin „Ja bin ich, du triffst den Kopf auf den Nagel“, sagte ich und gluckste immer noch. „Wo sind sie?“, fragte er weiter. „Im LUX. Hör zu ich muss jetzt auflegen“, gluckste ich weiter. „Scarlette, bleiben sie wo sie sind...“, doch da hatte ich schon aufgelegt. Ich schlich zurück an die Bar. „Bekomme ich jetzt noch einen?“, fragte ich Joel und sah ihn mit dem Hundeblick an. Doch Joel schüttelte den Kopf. Was mich wieder wütend werden ließ. Schmollend saß ich an der Bar machte aber keine Anstalten zu gehen. Als mir jemand auf die Schulter tippte. Ich drehte mich um und sah in das Gesicht von Love Cleasson. „Was machst du denn hier?“, fragte ich verdutzt „Ich bring sie nach Hause“, rief er über die Musik hinweg. Ohne Widerwillen ließ ich mich von Love aus dem Club ziehen und in sein Auto verfrachten.

Als nächstes bekam ich mit wie Love unsere Haustür aufschloss, mein Vater war momentan in Madrid mir Kendra, also war niemand da. „Wo ist ihr Zimmer Scarlette?“, fragte Love. „Die Treppe hoch und dann links“, leitete ich ihn an und sackte auch schon wieder weg. Er als Love versuchte mich auf mein Bett zu hieven kam ich wieder zu mir und ich zog ihn mit mir, so das er auf mich viel. „Du hast schöne Augen“, gluckste ich. Love rappelte sich hoch „Mhm. Danke“, sagte er und zog mir die High Heels von den Füßen und legte die Decke über mich. Er wollte grade gehen, da hielt ich ihn an der Hand fest. „Warte. Kannst du bleiben bis ich eingeschlafen bin?“, Love seufzte, schüttelte den Kopf und folgte seinem Weg richtung Tür. „Danke trotzdem“, murmelte ich und war dann auch schon eingeschlafen.

Wir sind L.AWo Geschichten leben. Entdecke jetzt