Mysterious Gangleader

Prolog

In einer dunklen Ecke NewYorks erkennt man das Blaulicht bereits von Weitem. Ein größeres Gebiet ist abgesperrt, nur bei näherem Betrachten kann man nur ansatzweise erkennen, um was für eine Unfallsituation es sich handelt. Sobald man näher an das Geschehen herangeht, kann man in der mit Blaulicht beleuchteten Szene vier Polizisten ausmachen, die auf ihre Leute warten. Sie warten auf die, die sich darauf spezialisiert haben. Auf die Mordkommission.

Auf dem Boden liegt ein Mann. Kaltblütig wurde er ermordet. Keiner kennt das wie oder das wann. Zumindest noch nicht. Doch wichtiger ist, keiner kennt das wer. 
Nach längerem Warten trift auch endlich die Mordkommission ein. Wie selbstverständlich schlüpfen die unter dem Absperrband hindurch, direkt zum Toten. Sein Gesicht ist bleich, doch er liegt einfach nur da, als wäre er umgefallen. Eine Kommissarin  streift sich ihre Plastikhandschuhe über, um keine Fingerdrücke zu hinterlassen, während ihre Kollegen sich die Umgebung näher anschauen. Die Kollegen finden umgeworfene Mülleimer und daraus schließen sie, dass es eine Verfolgungsjagd gab.

Die Kommissarin hat in der Zeit die Fingerabdrücke des Toten abgenommen und wartet jetzt noch auf die Identifizierung des Mannes. Während sie wartet, dreht sie denn Mann um. Verwundert schaut sie die Leiche an, denn sie zeigt keinerlei Anzeichen für einen Kampf oder eine missglückte Verfolgungsjagd. Der Mann scheint zu schlafen. 

Doch dann fällt ihr die tödliche Wunde auf. Ein direkter Stich ins Herz. Keinerlei Chance einen Täter auch nur ausfindig zu machen. Nirgends Fingerabdrücke einer zweiten Person oder sonstige Spuren. An sich regt dies der Verdacht zu Selbstmord, doch die Wunde ist dafür zu genau, zu präzise. Sie muss von einer anderen Person stammen.

Die Kommissarin sucht weiter: Tastet die Arme ab und die Beine auch. Bei den Beinen findet sie in den Stiefeln mehrere Messer, keines davon blutig oder erschmutzt. Sie sind alle frisch poliert. Allerdings lassen sich auch auf diesen keine Beweisspuren finden. Die Mordkommission ist ratlos, doch dann beginnt der Partner der Kommissarin den Hals genauer zu betrachten und findet auf dem Nacken ein Zeichen. Es ist eingeritzt. 

Erschrocken weicht er zurück. Auch seiner Partnerin schaut sich das nun an und auch sie weicht zurück. Ein Blickwechsel zwischen den beiden erfolgt und die restlichen Kollegen sehen dem Geschehen ahnungslos zu. Dann spricht die Kommissarin: ,,Stellt das Verfahren sofort ein." Verwirrte Blicke wandern umher. Dann hört man den Polizeifunk. Die Identifikation ist da.

Der Mann war ein Schwerverbrecher. Ein Kinderschänder und Vergewaltiger. Den Kommissaren wundert es nicht, dass er jetzt tot ist, denn sie sahen ihr Zeichen. Bislang dachten sie, sie hätten endlich ihre Ruhe vor ihr, wie es nun aber scheint kehrt sie zurück und bringt ihre Gerechtigkeit wieder. Keiner kennt sie und selbst wenn, würde keiner sie verraten.
Ihr gehört die Stadt.

Die Kommissarin fürchtet sich nicht länger, hier plötzlich in eine Schießerei zu geraten, denn sie weiß: Die Täterin hat den Tatort schon lange davor gesäubert und verlassen. Sie würde niemals den Hauch einer Spur zurücklassen. Einzig und allein die meist toten Opfer. Manche werden auch am Leben gelassen, sie werden dann gefunden und wandern auf Grund ihrer Taten ins Gefängnis. Nach einem Treffen mit ihr spricht jeder. 

Jedes ihrer Opfer trägt ihr Markenzeichen, eingeritzt in die Mitte des Nackens. Nur sie darf es benutzen und sobald ein anderer es nutzen will, wird er nie wieder gesehen. Denn diese zwei Buchstaben gehören ihr. 

MG

Zwei Buchstaben, die so viel ausdrücken. Sie sind ihr Ruf, denn sie ist der Mysterious Gangleader. Von allen gekannt und doch unbekannt.

Auf dem Dach des nächstliegenden Gebäudes sitzt eine zierlich wirkende Gestalt, in schwarz gekleidet mit Kapuzenjacke, die ihr tief ins Gesicht hängt. Einzig und allein ihr Lächeln ist zu sehen. Ein Lächeln, während der Situation des Mordes. Die Gestalt flüstert: ,,Ich bin zurück..."

MG

Zwei Buchstaben, ihr Name. Midnight Gun.