Kapitel 5

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Erschrocken weiten sich meine Augen. Irgendeiner der Jungs scheint das zu bemerken und gröllt den anderen zu: ,,Schaut mal! Der Nerdi, der anscheinend unseren Collin kennt, hat unser Tattoo bemerkt." Die anderen Jungs schauen mich an, doch in diesem Moment geht die Türe auf. Und wer tritt ein? Natürlich, wie hätte es auch anders sein können, Felix. Genervt stöhne ich auf. Felix sieht, dass ich bei seinen Jungs sitze und läuft stürmisch auf uns zu. ,,Du Nerd! Geh weg von Collin!" Verwirrt schaue ich ihn an. Dann erinnere ich mich. Ich bin Allen. Nicht Shadow. Schnell springe ich von Collins Schoß und zittere. Gespielt stotternd versuche ich zu sagen: ,,Collin was ist hier los?" ,,Man Felix heul leise. Sie ist 'ne Freundin von mir", seufzt Collin nur. Felix lacht und versucht Collin anzusprechen, was sich durch sein Lachen lustig klingt: ,,Es ist dein Ruf. Sie ist eine Streberin. Ein Nerd. Du musst sie wohl nicht umsonst verlassen haben." Jetzt werde ich sauer. So richtig sauer. Collin scheint das zu bemerken, denn er klärt mich auf: ,,Felix, darf ich dir Allen vorstellen? Allen, das ist Felix. Der Anführer."

Ich erstarre. ER ist der verdammte Anführer?! Wer hat das denn verfügt? Und was ist mit Josh passiert? Fragend schaue ich ihn an und er meint stumm Später. Moment. Mit einem hat Felix recht. Collin hat mich verlassen. Er ist gegangen und niemand wusste davon. Er brach den Kontakt völlig ab. Meine Wut steigert sich gerade ins unermessliche. Ich muss hier weg. Felix fasst mein Schweigen als Angst auf, geht auf mich zu und knurrt bedrohlich: ,,Hast du jetzt Angst Nerd?" Weshalb brauche ich verdammt nochmal diese Tarnung?! Stumm gehe ich an Felix vorbei, wende mich Collin zu und flüstere kalt: ,,Heute um 23 Uhr bei Fitness Dastany. Wir werden dort sein. Falls was dazwischen kommt, werde ich dich kontaktieren." Erfreut sehe ich, wie sich eine Gänsehaut auf seinen Armen bildet. Ich laufe in Richtung Ausgang und brülle Felix noch zu: ,,Ich bin heute aus Felix!" Jetzt trete ich aus der Cafeteria. Wenn er den Jungs noch nichts erzählt hat, hat er halt Pech gehabt.

Ich schwänze die Schule. Also ganz brav bin ich nicht in der Schule. Merkt man aber nicht, oder? Mit meinem Auto fahre ich, das begrenzte Tempo ignorierend, nach Hause. Falls sich einer fragt, wo die ganzen Staus und so sind, sie sind da, aber ich bin ein Profi bei Autorennen und weiteres in der Art. Ich komme immer schnell dahin, wo ich hin will. Zuhause angekommen, erwartet mich schon mein Vater. ,,Können wir jetzt reden?" Ich nicke und gehe voraus in die Küche. Miranda oder wie sie heißt sitzt dort, blickt mich ungläubig an und fragt erschrocken: ,,Schwänzt du etwa?!" Ich nicke nur und nehme meine Brille ab. ,,Also Vater, über was möchtest du reden Vater?" ,,Also gut... Ich möchte mich ehrlich bei dir entschuldigen, für das, was ich gestern zu dir gesagt habe. Ich wollte das nicht, es ist mir einfach herausgerutscht. Bitte lass alles wieder so wie früher werden. Wir waren glücklich..." Ich unterbreche ihn kalt: ,,Nichts wird so wie früher. Sie sind tot und das ist nicht meine Schuld..." Anscheinend hat Vater Miranda etwas erzählt, denn jetzt unterbricht sie mich: ,,Dein Vater hat keine Schuld daran! Rede gefälligst respektvoller mit ihm!" Genervt blicke ich sie an, dann wieder Vater und meine mit einer kalten Ruhe: ,,Sonst noch was? Ich gehe heute aus." ,,Du gehst nicht aus junge Dame! Ich verbiete es dir! Oder du wirst raus geschmissen!" Sauer brülle ich sie an: ,,Erstens, was soll das, du bist nicht meine Mutter! Zweitens, gerne doch! Werf mich raus! Ich komme alleine klar! Falls es dir nicht aufgefallen ist, ich bin 16 und habe einen Führerschein, mit dem ich ohne Begleitung Erwachsener fahren darf!!!" Miranda steht auf und brüllt zurück: ,,Du undankbares Gör! Das hast du nur wegen deinem Vater!" Mein Vater sinkt tiefer in den Stuhl und flüstert: ,,Nein, das hat sie alles alleine gemacht." Miranda starrt mich und ihn blöd an und faucht meinen Vater an: ,,Ach, verteidigst du sie etwa? Merkst du nicht was sie ist? Ein verzogenes Mädchen!" Nun erhebe ich mich und meine tödlich kalt: ,,Ich bin in meinem Zimmer und dann aus. Bis dann." Ich gehe aus der Küche und pralle an einer Brust ab. ,,Sieh mal einer an, der Alptraum belauscht uns", lache ich emotionslos, gehe an ihm vorbei und schließe mich in meinem Zimmer ein.

In meinem Zimmer gehe ich zu meinem Schreibtisch und öffne Skype. Zuerst rufe ich meine Freunde an und gebe ihnen wegen dem Treffen bescheid und, dass ich Collin getroffen habe. Dann nehme ich mein Handy und rufe bei Fitness Dastany an. Ich reserviere einen Raum und gebe ihm bescheid, dass ich schon gleich komme, da ich mich abreagieren muss. Ich recherchiere noch, ob es einen Fight gibt und tatsächlich gibt es heute um Mitternacht einen. Jetzt ziehe ich mich um, kämme meine Haare, wische die Schminke in Gesicht und an meinen Tattoos ab und schminke mein Gesicht neu. Dann gehe ich zu meinen Waffen, packe ein paar ein, springe durch das Fenster nach draußen und gehe zu meinem Auto. Ich fahre los, in Richtung Fitness D. um mich erstmal abzuregen. Heute ist zuviel passiert.

Mysterious GangleaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt