Meine Augen öffneten sich langsam. Mein Kopf pochte vor Müdigkeit und meine Augen fühlten sich geschwollen. Das starke Licht blendete mich. Ich fluchte vor mich hin und wartete, dass meine Augen sich an das Licht gewöhnten. Nach einer Zeit erkannte ich langsam die Umgebung in der ich mich befand. Meine Kopfschmerzen verschwanden langsam jedoch ersetzten sich durch eine furchtbare Ahnungslosigkeit, die mich in Panik versetzte. Ich war nicht in meinem Zimmer. Dafür war der Raum viel zu groß und ich hatte kein grünes Sofa mit vielen bunten Kissen. Die Wände waren cremfarbig tapeziert und nicht gelb bemalen. Der Boden bestand aus dunklem Laminat wo kein Teppich zu sehen war. Ich saß auf einem Bett. Ich merkte langsam wie mein linker Arm sich schlapp fühlte. Also bewegte ich ihn hin und her bis ich bemerkte, dass ich mein Arm nicht zu mir ziehen konnte. Er wurde von etwas festgehalten. Ich schaute nach links und sah Handschellen um meiner linken Hand und das Bettgitter angelegt. Ich rüttelte so fest ich konnte und stellte verzweifelt fest, dass ich hier feststeckte. Wie bin ich bloß hier gelandet? Warum habe ich Handschellen an? Und wo zum Teufel bin ich überhaupt? Ich schrie wütend laut und rüttelte wieder meine linke Hand. Ich gab auf und setzte mich hin. Mein Arm hing in der Luft während meine Haare in alle Richtungen standen. Dürfte ich erwähnen, dass sie noch immer blau waren und das machte mich noch wütender.
Die Tür ging auf und ein junger Mann mit den grünsten Augen, die ich jemals gesehen habe, betrat den Raum. Meine Mund blieb offen. Ich erinnerte mich nun weshalb ich hier war. Aber es erklärte nicht weshalb ich gefesselt am Bett sitze! Ich hätte meine Klappe zu halten sollen und Opa zuhören müssen. Wie komme ich jetzt bloß hier raus? Und wo war Opa?
„Aufgestanden?", zog seine rechte Augenbraue hoch.
„Sieht man doch, oder?", verdrehte ich die Augen und ließ meine Hände sacken.
Rick setzte sich auf dem Bett. „Also wenn du willst, dass ich dir sage wo dein Opa ist und deine Hand frei lasse, musst du mir versprechen lieb zu sein. Verstanden?"
„Meinst du etwa keine sarkastische Sprüche, Kick Boxing und Fangen spielen?", Rick verzog sein Gesicht, „wie geht es eigentlich deinem kleinen Freund da unten?", grinste ich.
Ricks Augen verfinsterten sich. „Ihm geht es ausgezeichnet. Also? Was sagst du?"
Ich seufzte. „Na schön. Ich werde versuchen ein Engel zu sein. Aber dafür keine hinterhältige Aktionen."
Ricks Schultern sackten. „Einverstanden." Er nahm einen Schlüssel aus seiner Hosentasche heraus und entfesselte mein Arm. Ich rieb meine taube Hand. Dabei musterte ich den Mann vor mir. Ich wusste nicht ob ich ihm vertrauen kann. Immerhin hat er mich am Nacken gehauen als ich ihm den Rücken zugewandt habe. Hätte ich ihm nicht vertraut, wäre ich in dieser Situation nicht. „Dein Opa ist hier im Raum neben an."
„Wo sind wir genau?"
„In Australien aber noch nicht in Sydney. Es gab einpaar Komplikationen auf dem Weg. Nichts Dramatisches.", versicherte er mir.
Ich horchte nur nickend. „Bin ich die Komplikation?"
„Einer von ihnen.", gab er zu, „woher...woher weißt du immer die Antwort?"
Ich zuckte die Schultern. „Logisches Denken."
„Geh dich frisch machen.", er deutete auf eine Tür, die ich erst jetzt bemerkt habe, „Deine Sachen befinden sich ebenfalls dort. Wir warten auf dich draußen."
Mit diesen Worten verließ er den Raum und ich blieb alleine. Ich atmete erleichtert aus. Wenigstens ging es Opa gut.
Ich begab mich in das Badezimmer, fand meine Sachen auf dem Boden neben der Badewanne und duschte schnell. Es gibt nichts Besseres als eine warme Dusche nach de Aufstehen. Ich nahm meine Tasche und verließ den Raum. Ein grauer Flur empfing mich. Er war kaum beleuchtet und viele Türen waren zu sehen. In welche Richtung nun? Bevor ich mich entscheiden konnte, wurde meine Neugier von einem Nuscheln gelenkt. Die Stimme kam links von mir. Ich folgte den Geräuschen, die zu einer halb offenen Tür führten. Ich schaute vorsichtig durch den Spalt. Rick saß auf einem hässlichen, grünen Sessel mit dem Handy an dem Ohr. Er schien sehr wütend zu sein. „Vater, ich sage dir, jemand hat uns verfolgt! Ich kann nicht so nach Sydney!"
Wer hat uns verfolgt? Wann? Von New York oder früher?
„Wenn du etwas weißt", hörte ich Rick weiter zu, der immer lauter sprach, „dann sag es mir jetzt. Hier geht es um das Leben meines Teams...Was soll das heißen nicht schlimm! Wir wurden fasst umgebracht von einer Ninjabande!...du warst nicht der jenige, der überall blaue Flecken an den Rippen hat!"
Eine lange Pause entstand. Ricks Gesicht verfinsterte sich. Er ballte seine Hände zur Faust. „Ich hab es kapiert. Ich schwöre dir, wenn ich herausfinde, dass es etwas mit Thomas Buch zu tun hat, sorge ich dafür, dass du stirbst!"
So sprach man nicht mit seinem Vater! Die tollste Vater-Sohn Beziehung hatten sie nicht gerade. Rick legte auf und schmiss sein Handy gegen die Wand.
„Wie lange stehst du schon an der Tür?", fragte er plötzlich. Ich brauchte einpaar Sekunden um zu verstehen, dass er mit mir sprach. Was soll ich sagen? Er stand bereits an der Tür und blickte mich wütend an. „Ich hasse es wenn Leute meine Gespräche belauschen vor allem Fremde!", betonte er das letzte Wort.
Ich grinste nervös und spielte mit meinen Fingern hinter dem Rücken. „Nun...ich habe...das Letzte gehört."
Er zog fragend seine Augenbraue hoch.
„Wir wurden also angegriffen?"
Rick lächelte. Es war nicht das freundliche Lächeln, sondern einer, das bitter und teuflisch war. „Blaubeerchen du bist ein Riesenproblem!", mit diesem Satz packte er mich am Arm und pikste mich mit einer Nadel. Innerhalb einer Sekunde, wurde mir schwindelig und ich verlor meine Orientierung. Meine Füße gaben nach. „Du...hast versprochen...", kam es flüsternd aus meinem Mund obwohl ich ihn gerne anschreien wollte. Ich spürte nur wage wie jemand mich auffing. „Es tut mir Leid Blaubeerchen, aber du bist zu schlau um wach zu bleiben. Manche Sachen müssen geheim bleiben und ich kann deswegen nicht mein Wort halten."
Ich versuchte zu verstehen was Rick damit meinte. Jedoch eine überwältigende Müdigkeit zwang mich meine Augen zu schließen und ahnungslos in einem tiefen Schlummer zu sinken.
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Carona
Teen FictionCarona hat ein vielleicht zu großes Herz, für die Menschen um sie herum. Denn von Glück kann man bei ihr nicht sprechen. Liebe und Jungs scheinen nicht gerade gloriös zu sein. Vorallem wenn man nach sechs Dates mit sechs verschiedenen Jungs versetz...