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Rick hob langsam seine Hände hoch. Wir schauten alle den Agenten, der im Fahrstuhl stand. Er hatte eine Pistole in der Hand gefolgt von drei anderen Agenten. Ich verstand nicht was gerade hier los war. „O'Neal!", ertönte Coopers Stimme wütend links von uns. Er kam schnaubend aus dem Treppenhaus. „Das ist mein Fall und mein Revier. FBI nicht CIA!"

„Tut mir Leid Cooper aber dieser eingebildeter Schurke gehört mir."

„Ich hatte einen Deal hier O'Neal. Er ist frei."

„Vielleicht für dich aber nicht für mich."

Cooper warf mir einen entschuldigen Blick. Was nun? Wenn die CIA Rick verhaftet, wird er lebenslänglich mit seinem Vater im Gefängnis sitzen. Und seien wir mal ehrlich. Rick verdiente es nicht. Er hat nie jemanden umgebracht sondern nur luxuriöse Gegenstände gestohlen und vielleicht auch ein Aktionshaus geführt wo er das Gestohlene verkauft hat.

„Ist gut. Ich komme.", unterbrach Rick den Streit zwischen den beiden Agenten.

„Rick!", flüsterte Oliver.

„Wir werden uns eines Tages wieder sehen.", flüsterte mir Rick zu bevor er zum CIA Agent ging. Zwei Schritte vor O'Neal, warf Rick seine Lederjacke auf ihm. Von dieser unerwarteten Aktion, blieb O'Neal perplex an seinem Platz. Sein Gesicht wurde tomatenrot als er verstand, dass Rick durch das Treppenhaus geflohen ist, ohne dass Cooper ihn aufhellt.

„Ihr habt nichts gesehen und ich auch nicht.", drehte sich Cooper um und verschwand mit dem „Kling" vom Fahrstuhl. Wir schauten uns alle gegenseitig an und rannten die Treppen hoch. Denn von dort hörte man O'Neal laut fluchen.

Wir kamen alle schnaufend oben auf dem Dach an. „Gott, erinnere mich Oliver mehr Sport zu treiben.", jammerte Jacob keuchend.

„Und was mit mir!", regte sich Opa auf, „ich bin zu alt für solche Sachen. Wo ist Rick überhaupt geflohen?"

Seine Frage wurde beantwortet als drei Schüsse ertönten. Sie kamen vom überlegenden Hochhausdach. Man musste ungefähr Zweimeter weitspringen um auf die andere Seite zu gelangen. Oliver und ich dachten nicht viel nach. Wir holten Einlauf und sprangen über. Opa und Jacob sahen uns entsetzt an. Wir zuckten die Schultern und rannten weiter. Wir sahen Rick auf der Kante vom Dach. Er stand Auge zu Auge mit O'Neal. Er hielt seine Pistole genau auf Rick.

„Es ist vorbei!", sagte O'Neal triumphierend, „Gib auf!"

Rick schüttelte den Kopf und ging einen Schritt nach hinten. Mein ganzer Köper verspannte sich und mein Herz raste wild. Das Klipsen von der Pistole war so laut zu hören, dass der Schuss mir die Ohren bluten ließ. Rick schrie schmerzhaft auf. Er taumelte nach hinten und verlor sein Gleichgewicht. Er fiel in die Leere.

„Nein!", ich rannte schnell dorthin und sah wie Rick ins Wasser fiel. O'Neal neben mir fluchte und rannte davon. Er rief in seinem Hoky-Talky Befehle. „Sucht seine Leiche im Wasser! Jetzt!"

Meine Beine konnten mich nicht mehr tragen. Ich fiel auf dem Boden und fing an zu weinen. Er war tot. Ich werde ihn nie mehr sehen. Ich werde nie mehr seine wunderschönen, grünen Augen sehen. Ich werde nie mehr sein ansteckendes Lachen hören oder seine furchtlose Actionstunts mehr erleben. Wer soll meine Nahrung nun stehlen und so mich auf die Nerven bringen?

Alle Momente, die wir in dieser kurzen Zeit gemeinsam erlebt haben, blitzen eins nach dem anderen auf. Mir wurde klar wie nah wir zu einander standen, wie sehr ich ihn als Freund mochte und wie dankbar ich war, dass er mir mehr Freude, Spaß und Erlebnisse in mein Leben gebracht hat.

Eine Hand wurde tröstend auf meine Schulter gelegt. „Lass uns gehen Carona. Du musst nach Hause. Deine Familie wartet auf dich."

Ich nickte betäubt von jeglichem Schmerz und folgte Oliver nach unten.

Im Hintergrund waren Helikopters und Sirenen zu hören. Ein Zeichen, dass nun alles vorbei war.

Mit Ricks Tod. 

CaronaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt