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„Es tut mir wirklich Leid Claudia. Ich wünsche ich hätte mehr Zeit mit dir verbringen können, aber ich muss wirklich nach Hause. Meine Mutter ist krank und braucht meine Hilfe."

Ich war gerade dabei, die größte Lüge meines Lebens zu erzählen, um mich von den Vermonts zu trennen. Die Endtäuschung in Claudias Stimme war nicht zu überhören. Ich mochte sie wirklich und hätte mir gewünscht mehr Zeit mit ihr verbringen zu können. Jedoch das ging nicht wegen einer bestimmten Person! Wenn man vom Teufel spricht. Er stand genau an meiner Tür. Er lehnte lässig gegen den Türrahmen und schaute mich amüsiert. Ich endete das Gespräch. „Mit so eine Story wird sie nie im Leben auf die Idee kommen, dass du etwas mit dieser Sache zu tun hättest."

„Haha! Sehr witzig. Ich habe noch nie in meinem Leben gelogen oder gestohlen."

Er legte schockiert seine Hand auf dem Mund. „Tut mir Leid. Ich habe vergessen, dass du eine Heilige bist."

Ich warf ein Kissen gegen ihn. Er weichte lachend aus. „Komm schon, es wird schon gut gehen. Hab vertrauen."

„Das ist genau das Problem! Ich vertraue dir nicht."

„Autsch. Das hat mein Ego verletzt."

„Geschieht dir Recht.", murmelte ich.

Rick stellte sich neben mir und legte seine Hände auf meine Schultern. „Carona", wurde er ernst, „wir werden jetzt das Haus verlassen. Dein Opa wird mit Jacob fahren, Oliver alleine und du mit mir. Wir werden alle zum Ziel fahren aber jeweils ein anderer Weg nehmen. Ich bin mir sicher, dass sie uns verfolgen werden und uns vielleicht auch umbringen versuchen. Ich möchte, dass du weißt, dass ich niemals zulassen werde, dass jemand dir weh tut. Verstanden?"

„Verstanden.", kam es leise aus meinem Mund heraus. Es war das erste mal, dass jemand anderes als Opa oder Mom, sich um mich sorgte. Dieses Gefühl jemandem wichtig zu sein, war fremd für mich. Vorallem da Rick keinen Hintergedanken hatte. Er sorgte sich wirklich um mich. Das gute an Rick war, dass man ihn leicht lesen konnte. Er war ein offenes Buch. Er zeigte seine Gefühle wenn er traurig, unruhig, wütend oder glücklich war. In seine Augen konnte ich nur Fürsorge sehen und ich glaubte ihm. Ich weiß nicht warum, aber seid unserer kleinen Auseinandersetzung hat er sich geändert. Zumindest mir gegenüber. Er sieht mich nicht wie eine Gefangene an, sondern mehr wie eine Partnerin.

„Rick!", erklang Olivers Stimme von untern.

„Wir kommen!", rief er ohne unseren Augenkontakt zu brechen. „Bereit?"

Ich nickte und folgte ihm runter.

„Ich glaube draußen stehen drei potentielle Fahrzeuge, die uns verfolgen könnten.", erklärte Jacob die Sachlage. Auf dem Tisch lagen drei Autoschlüssel.

„Alles ist gepackt?", erkundigte sich Rick und holte eine schwarze Pistole heraus. Er versicherte sich, dass sie geladen war und steckte sie ein.

Opa nickte. „Alles ist im Auto. Pass bitte auf Carona auf."

„Das werde ich.", versicherte ihm Rick. Opa umarmte mich.

„Pass auf dich auf Caro."

Ich nickte und gab ihm ein Kuss auf die Wange. „Du auch."

Wir standen in der Garage. Opa und Jacob stiegen in das schwarze Mercedes. Oliver in einem Jeep. Rick und ich in das gelbe Ferrari.

„Ich wusste gar nicht, dass wir eine Ferrari haben."

Rick grinste. „Ich habe sie mir extra besorgt. Kein Wagen ist besser, um einer Verfolgungsjagd zu entkommen."

Ich drehte sofort meinen Kopf zu ihm um. „Was heißt hier eine Verfolgungsjagd? Sag mir nicht wir spielen Katz und Maus?" Rick drehte amüsiert seinen Kopf zum Rücksitz. Ich drehte mich ebenfalls um und entdeckte zwei Schaufensterpuppen, die mit einer Mütze und Sonnenbrille übersehen waren.

CaronaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt