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Ich betrat normal, zumindest versuchte ich es, die große Halle des Hochgebäudes. Ein Mann empfing mich sofort. „Miss? Kann ich ihnen helfen?", fragte er sofort. Ich fühlte mich im selben Augenblick wie eine Erbse. Der Typ war ein Riese.

„Ich...bin hier...um Mr. Alan Vermont zu...sehen.", stotterte ich. Der Mann kniff seine Augen zusammen. „Mr. Vermont hat keine Termine heute er ist..."

Mir gingen seine Worte in ein Ohr rein und durch den anderen raus. Ich hatte keine Zeit für solche Sachen!

„Hören Sie zu Mr. Riesenschuh! Ich habe nicht den ganzen Tag. Ich muss noch heute Abend meinen Flug erwischen! Ich bin hier um Alan ein Geschenk zu geben. Er kennt mich sehr gut. Sie müssen ihn nur anrufen und ihm sagen, dass Lilly Edwards ihm ein letztes Wort sagen möchte."

Der Mann vor mir beäugte mich von oben bis unten. Ein kleines Schmunzeln tauchte auf. „Niemand hat mich jemals Riesenschuh genannt! Warten Sie hier. Ich werde ihn anrufen."

Ich nickte und wartete. Das Bild war eingepackt in einer simplen braunen Folie. „Er ist bereit sie zu empfangen.", sagte der Mann schließlich. Ich folgte ihm zum Aufzug. Er brachte mich genau zu Alans Büro.

Bevor ich klopfen konnte, wurde die Tür bereits geöffnet. „Lilly!", lächelte mich Alan an, „schön dich zu sehen. Komm rein."

Mein Mund blieb offen. „Das ist kein Büro! Das ist ein Luxussuite!", sprudelte es aus meinem Mund.

Alan lachte. „Das höre ich oft. Ich mag es gerne bequem. So kann ich besser arbeiten."

Mir wurde plötzlich klar, dass ich eigentlich nicht genau wusste, was er im Leben tat. Ich wusste nur, dass er ein Kunstliebhaber war.

„Was genau machen Sie beruflich wenn ich fragen darf?"

Alan grinste. „Setz dich bitte hin.", ich nahm Platz auf dem angenehmen weißen Ledercoach. "Früher war ich Firmenberater, Buchhalter und später habe ich angefangen selbst zu investieren vor allem in Kunst."

Ich nickte. „Was bringt dich hier her? Ich dachte du wärst zu deiner Mutter zurückgekehrt. Wie geht es ihr eigentlich.", fragte er mich direkt.

Ich lächelte freundlich. „Ihr geht es nun viel besser, jedoch war sie nicht so sehr begeistert wie ich Sie, vor allem Claudia schnell verlassen habe. Ich bin also hierher zurückgekommen, um das hier Claudia zu übergeben. Ich habe versucht sie zu erreichen aber sie ging nie dran. Also habe ich mich entschieden Sie auf zu suchen. Könnten Sie es ihr übergeben?"

Ich reichte im das eingepackte Bild.

Er schaute neugierig darauf. „Darf ich es aufmachen?"

„Natürlich.", bejahte ich. Ungeduldig riss er das Papier auf. Seine Augen wurden groß als er das Bild sah.

„Ich weiß nicht ob es Claudia gefallen wird..."

„Liebes! Das wird sie lieben!", unterbrach er mich sofort, „als sie gesagt hat du hättest ein wahres Talent, habe ich ihr nicht geglaubt aber nun...nun glaube ich ihr. Das ist fantastisch!"

Überrascht beobachtete ich Alan und sein Gesichtausdruck. Seine Augen funkelten vor Begeisterung und ein fröhliches Lächeln formte sich immer mehr über sein Gesicht. Wenn ich sogar genauer hinschaute, konnte ich in seine Augen Liebe sehen. Was eigentlich normal ist, da ich Claudia, seine Ehefrau gemalt habe. Jedoch hätte ich in tausend Jahren nicht gedacht, dass es ihm so gefallen würde. Mir selbst nach drei Stunden Arbeit gefiel nicht was ich gemalt habe. Dann warum mochte er es so sehr? „Sie mögen es wirklich?", beugte ich mich skeptisch vor.

Er nickte hektisch. „Sehr!", grinste er. Er stand auf und legte das Bild vorsichtig auf seinem Tisch. Es wurde plötzlich an der Tür geklopft. „Sir?", kam seine Sekretärin herein, „Mr. Lambord will mit Ihnen dringend sprechen."

Alan nickte. „Entschuldige mich Lilly. Mach es dir bequem. Ich werde gleich wieder da sein. Wenn du willst kannst du dir einen frischen Kaffe machen lassen."

Ich schüttelte den Kopf. „Danke aber ich brauche nichts. Ich werde auf Sie warten."

Er nickte und verschwand aus seinem Büro. Meine Augen wanderten durch den Raum und blieben auf einem Foto hängen.

Ich stand auf und schaute mir das Bild genauer an. Rechts stand Alan und links von ihm stand niemand anderer als Antonio Lorenzo, Ricks Vater und der Mann für dem mein Vater gearbeitet hat. Der Mann, der meine Familie das Leben nehmen wird, wenn ich ihm nicht den Leoparden bringe. Das Foto war nicht alt. Es wurde vor einpaar Jahren genommen. Wie zum Teufel kannten sich Alan und Antonio? Sie schienen sehr eng zu sein. Sie hielten zusammen einen Tunfisch, den sie gefischt haben auf einem Bot. Wer würde schon mit einem Fremden fischen gehen?

Niemand, wenn es nicht ein guter Freund wäre. Aber wenn sie wirklich befreundet waren, was ist passiert, dass Antonio unbedingt seinen besten Freund bestehlen wollte? Oder hat er sich nur mit Alan befreundet um an ihm ranzukommen? Wie haben sie sich kenn gelernt? Ich blickte auf die Tür aus der Alan verschwunden ist. Er schien noch am Telefon zu sein. Ich öffnete den Bildrahmen. Auf der Rückseite vom Foto, stand in einer delikaten Handschrift: Mein Freund und Partner aus alten Zeiten.

Alte Zeiten? Ich stellte das Foto zurück während mein Gehirn alle Puzzelteile zusammensetzte. Meinte er als Alan noch Buchhalter war? Haben die zwei etwa zusammen gearbeitet? Ist es die Information, die Dad mir hinterlassen hat? Es regte mich so auf, dass ich den Briefumschlag noch nicht geöffnet habe! Ich würde ganz bestimmt mehr wissen.

Aber nun stellte sich diese eine wichtige Frage: Warum wollte Antonio den Leoparden stehlen? Etwas das seinem Freund und Partner gehörte.

Und er war außerdem nicht der einzige hinter der Skulptur. Prim war ebenfalls hinter der Skulptur. Was war aber so besonders an ihr? Oder war es nicht die Skulptur selbst sondern...

„Lilly!", ich zuckte zusammen und drehte mich zu der Stimme. „Alles in Ordnung?"

Alan stand vor mir. „Ich habe die Aussicht bewundert.", fand ich schnell eine Antwort.

„In der Tat die Aussicht ist..."

Im selben Moment hallte ein lauter Alarm durch den Raum.

„Was ist das? Feueralarm?", fragte ich alarmiert.

„Nein.", verfinsterte sich Alans Gesicht, „jemand ist in meiner Galerie eingedrungen."

CaronaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt