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Zwei Wochen sind vergangen, seitdem ich zurück nach Hause gekehrt bin. Zwei Wochen seitdem Antonio Lorenzo im Gefängnis sass und für seine Taten büsste.

Zwei Wochen seitdem Rick erschossen wurde. Seine Leiche wurde nie gefunden. Die CIA und die FBI haben ihn trotzdem als tot erklärt. Jedoch die Tatsache, dass seine Leiche nicht gefunden wurde, gab mir die Hoffnung, dass er vielleicht noch lebte und nur auf dem passendem Moment wartete, um auf die Straßen von New York als neuer Mann zu laufen. Wäre er jedoch am Leben, hätte er mir irgendwie ein Zeichen gegeben. Oder?

Ich vermisste ihn. Er fehlte mir. Nach allem was wir erlebet haben, war ich dankbar, dass er mich auf diese Eskapade gezwungen hat. Er hat mir nicht nur die Welt meines Vaters gezeigt sondern mir auch viele Sachen beigebracht. Wie sehr würde ich ihn wieder sehen und ihm das alles sagen. Aber wie gesagt, wäre am Leben hätte er bereits mir ein Zeichen gegeben.

Was den Patent betrifft, er wurde zerstört. Cooper hat es mir versichert als Entschädigung für das Verhalten der CIA.

Zuhause war die Atmosphäre einwenig belastet, wenn es das richtige Wort ist. Mom hat mich fast erwürgt mit ihrer Umarmung, als ich um elf Uhr Abends vor der Haustür stand mit Opa hinter mir. Sie hat sich sehr große Sorgen um mich gemacht und ich fühlte mich einwenig schuldig sie in so einem Zustand gebracht zu haben. Finn war der arrogante, schweigende Bruder wie zu vor. Er gab mir nicht einmal ein Nicken zur Begrüßung. Die Schule verlief wie immer. Heute waren die letzten Examen und ich war froh endlich mit der Schule fertig zu sein. Es war als ob eine große Last von meinen Schultern abgenommen wurde und das Kribbeln nach einem neuen Kapitel im Leben zu schreiben machte sich in meinem Bauch spürbar.

Heute schien die Sonne. Keine einzige Wolke war oben am Himmel zu sehen. Ich lief nach den Examen zu Fuß nach Hause bis plötzlich jemand hinter mir hupte. Ich drehte mich um und sah Finns Auto. Das Fenster rollte runter. „Steig ein. Ich bringe dich nach Hause."

Ich schaute ihn schief an. „Ist das ein übler Scherz?"

Er schüttelte den Kopf.

„Schwörst du auf dein Auto?"

„Steig endlich ein bevor ich es mir anders überlege.", sagte er ohne mich anzuschauen.

„Dann fahr alleine.", zuckte ich die Schultern und lief weiter. Finn rollte weiter neben mir. „Steig ein Carona. Ich will mit dir reden.", gab er zu.

„Über was?", schaute ich ihn wütend an. „Wie sehr du mich hasst?"

Er blickte mich traurig an. „Ich war furchtbar zu dir. Ein Arsch. Ich gebe es zu. Bitte lass uns...mich mit dir reden."

Ich blieb stehen und damit auch das Auto. „OK.", seufzte ich und stieg ein.

Finn fuhr nach Hause und wir setzten uns hinten im kleinen Garten.

„Also?", zog ich erwartungsvoll meine Augenbraue hoch.

Finn kratzte sich am Nacken. „Erstens möchte ich mich für alle grausamen Sachen entschuldigen, die ich dir angetan habe. Ich war nicht richtig der gute Bruder für dich."

„Nein, das warst du nicht.", stimmte ich zu.

„Nein...in der Tat.", blickte er auf seine Finger schuldig. „Opa...Opa hat mir und Mom erzählt was du wirklich während deiner Abwesenheit getrieben hast."

„Du meinst...", stockte mein Atem.

„Die Lorenzos, die Skulptur, der Fall in New York, dass große Schlagzeilen gemacht hat. Vorallem, dass du uns das Leben gerettet hast. Dabei hättest du dein Rücken uns zuwenden können. Immerhin waren wir nicht die beste Familie."

CaronaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt