Vermonts Haus oder soll ich besser sagen prachtvolles Anwesen, dass so groß wie ein Golfplatz war, befand sich abgeschottet und einsam in einem Meer aus teuren Villen. Der ganze Ort hier schrie nach Geld und ich musste zugeben, dass ich ziemlich eifersüchtig war. Ich komme aus einer einfachen Familie. Alleinerziehende Mutter, die eine Topchirurgin war und dafür gut bezahlt wurde. Jedoch unser Haus konnte dem alles hier nicht gleichen. Jeder, der hier vorbei geht und diese Neidgefühle verneint ist ein Lügner! Wer will nicht drei Lamborghinis, eine Ferrari, drei Rotweiler, einen Schwimmbad im Garten, einen wunderschönen Garten ausgestattet mit einem Tennisplatz und Tennistisch, eine megagroße Villa ausgestattet mit allem was das Herz begehrt? Natürlich war mir klar, dass die Leute für ihr Geld hart arbeiteten egal ob es legal oder illegal war. Ich bevorzugte das Erste jedoch. Das sage ich nur nebenbei, damit niemand auf die Gedanken kommt, dass ich keine moralische und ethische Prinzipien folge. Obwohl meine kleine Rolle als Komplizin half gerade nicht!
Es stellte sich heraus, dass Herr Miesepeter ein Talent für Informatik besaß. Er hat es irgendwie geschafft mich als das neue Hausmädchen auf Vermonts Hausbedienstetenliste einzutragen. Ich war nicht mehr Carona Alzaro sondern Lily Edwards. Ich trug ein weißes Hemd und eine lange schwarze Hose, die eng an meine Beine klebte. Sehr unpraktisch für das heiße Wetter draußen. Rick hielt zwei Blocks vor Vermonts Prachthaus. Ich blickte skeptisch aus dem Fenster. „Was wenn sie sofort bemerken, dass ich kein Hausmädchen bin?", wiederholte ich zum zehntausendersten Mal die Frage.
Rick seufzte und beugte sich vor. Sein Ellbogen lag irgendwie cool über dem Lenker. Wenn ich es gemacht hätte, würde ich aussehen wie eine Halbbetrunkene, die seit einer Woche nicht geschlafen hat. „Hör auf dir so viele Gedanken zu machen. Sei locker! Sie wissen, dass du neu bist. Du wurdest immerhin durch eine Privatfirma eingestellt. Du trägst eine Kamera und ein Ohrstöpsel. Wir bleiben also die ganze Zeit in Kontakt. Dein Opa, Jacob und Oliver sitzen in einem Van drei Straßen weiter und werden dich Schritt und Tritt begleiten."
„OK.", sagte ich und versuchte meinen rasenden Herz zu beruhigen.
„Weißt du noch ganz genau was deine Aufgabe ist?", runzelte er die Stirn.
„Ich verstecke einpaar Kameras in der Wohnung und suche gleichzeitig nach der Skulptur."
„Gut. Jetzt steig aus und mach deine Arbeit."
Sobald ich ausstieg fuhr Rick ohne ein Wort los. Ich blickte fassungslos hinterher. Ich verstehe nicht weshalb in meinem Leben, die Männer mich immer im Stich lassen. Er hätte warten können bis ich in die Villa reinkomme. Was wenn sie plötzlich anders entscheiden und mich nicht reingehen lassen? Soll ich etwa zu Fuß zurück laufen? Warte Carona! Du kennst nicht einmal die Adresse!
Ich lief langsam zum Eingang und versuchte meine Nerven zu lockern. Ich klingelte. Sofort tauchten zwei Männer in Schwarz, wie Klischeehaft. Wo blieben die Rottweiler, die einen sofort bellten?
„Ah!", schrie ich auf als etwas großes auf die Torgitter sprang. Ich schritt einpaar Schritte nach hinten. Es war ein großer Rottweiler. Er bellte laut und knurrte mich an. Der rechte Wächter hielt ihn fest und versuchte ihn zu beruhigen.
Ich nehme an meine Frage wurde beantwortet.
„Wer sind Sie?", wollte der andere wissen. Meine Augen fixierten den Rottweiler. „Ich bin das neue Hausmädchen.", kam es heiser aus meinem Hals heraus.
„Name?", zog der Wächter die Augenbrauen hoch.
„Lily...Lily Edwards...Ich habe mein Vertrag mit mir.", Ich öffnete meine Handtasche und holte die Dokumente heraus.
„Nicht nötig.", hob der Wächter die Hand hoch. „Ich habe alles hier stehen.", er deutete auf sein Handy. „Tut mir Leid für diesen Empfang. Die Vermonts sind eine sehr reiche Familie. Viele Fremde versuchen in ihrem Privatgrundstück einzudringen...wenn Sie verstehen was ich meine."
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Carona
Teen FictionCarona hat ein vielleicht zu großes Herz, für die Menschen um sie herum. Denn von Glück kann man bei ihr nicht sprechen. Liebe und Jungs scheinen nicht gerade gloriös zu sein. Vorallem wenn man nach sechs Dates mit sechs verschiedenen Jungs versetz...