„Prim.", kam es aus meinem Mund leise heraus und trotzdem schien die junge asiatische Lady mich zuhören. Hinter ihr standen fünf Männer angezogen in schwarz. Ihre Gesichter waren mit einer weißen Maske bedeckt, so dass man nur ihre Augen sehen konnte.
Prim schmunzelte. „Ich hätte nie gedacht, dass du mit ihnen arbeiten würdest.", richteten sich ihre Worte zu mir. „Lilly...falls es überhaupt dein echter Name ist."
Ihre braune Augen wanderten schließlich zu Rick. „Und du...du entkommst mir jedes mal. Aber nicht heute. Heute werde ich dich umbringen und das nehmen was mir gehört."
Ihre Augen fixierten Rick mit einem unerklärbaren Hass.
„Warum hinter dem USB?", erkundigte sich Rick. Sein Gesicht war leer. Kein jeglicher Ausdruck, der über seine Gefühle verraten könnte, war zu sehen. Selbst seine Augen schienen matt zu sein und nicht mehr die wunderschönen, grünen Augen, die einen fesseln konnten.
Prim grinste. „Der große Patrick Lorenzo, der von Antonio Lorenzo adoptiert wurde und sein Vermächtnis weiter führt, hat keine Ahnung was er gestohlen hat? Das ist die Neuigkeit des Tages."
Was? Rick wurde adoptiert? „Carona", flüsterte mir Oliver zu, „steig langsam in den Helikopter mit mir und deinem Opa."
Olivers Blick ließ mich nicht meckern. Ich tat was er von mir verlangte und hörte dennoch weiter der Auseinandersetzung zwischen Rick und Prim zu. „Hat etwa dein Vater dir nicht verraten wie wertvoll die Informationen drauf sind. Ein Imperium kann damit mühelos aufgebaut werden und keiner kann einen dabei aufhalten."
„Was ist darauf?", wiederholte Rick seine Frage.
Prim zuckte mit den Schultern. „Ich nehme an, du wirst es nie erfahren."
Sie drehte sich zu ihren Männern um. „Schnappt sie euch."
Indem Moment befanden sich Opa, Oliver und ich bereits im Helikopter. Oliver griff schnell zu dem Gewehr und gab Rick und Jacob Rückendeckung. Prim biss verkrampft auf die Lippen. Während ihre Männer den Kugeln ausweichten und in Deckung gingen, also genauer gesagt hinter der Ferrari, die Jacob gestohlen hat, rannte sie auf Rick zu. Dabei weichte sie irgendwie jeder Kugel mit perfekten akrobatischen Sprüngen, die man nicht einmal in Filmen sah.
„Rick!", warnte ich ihn.
Er drehte sich um und weichte Prims Dolch aus. „Gib mir den USB!", grölte sie.
„Niemals!", fauchte er und schwang seine Faust gegen Prims Magengrube. Prim taumelte überrascht nach hinten. „Du Schwein!", zischte zwischen zusammen gepresste Zähne und traf blitzartig Ricks Arm mit dem Dolch. Darauf folgten mehrere Bewegungen. Rick weichte jeder einzelnen aus. Prim ging es auf den Nerven. Schweißtropfen liefen entlang ihrer Stirn und ihr Atem wurde schwerer. Sie wurde müder, während Rick an Stärke gewann. Prims Bewegungen wurden langsamer. Rick nutzte es aus und verrenkte ihren Arm. Mit einer schnellen Bewegung nahm er den Dolch aus Prims Griff. „Oliver, schalte den Motor an!", befahl Rick. Während der Helikopter langsam sich in Bewegung setzte hielt Rick Prim fest. Ihre Männer trauten sich nicht aus deren Versteck zukommen, da sonst Jacob sie erschießen würde.
„Rick! Komm schon!", rief Opa und hielt ihm eine Hand. Rick warf Prim auf dem Boden und sorgte dafür, dass sie K.O. dort bleibt. In der Ferne hörte man die Sirenen der Polizei. Rick nahm Opas Hand und wurde hochgezogen. Der Helikopter flog in der Luft Richtung Flughaffen.
„Woher weiß die Polizei, dass wir hier sind?", murmelte Rick vor sich hin.
„Oliver und ich haben ihnen einen Tipp geschickt. Und keine Angst. Sie denken, dass Prim und ihre Leute dahinter stecken.", erklärte ihm Opa.
„Wann habt ihr sie kontaktiert?"
Opa grinste. „Nach deiner Fahlschirmaktion."
Rick grinste und war kurz davor eine weitere Frage zu stellen, jedoch unterbrach ich ihn. „Du blutest! Lass mich die Wunde verarzten."
Ricks überraschter Gesichtausdruck wandelte sich in ein bezauberndes Lächeln. Ich spürte alle blicke auf uns bis Opa etwas vor sich hin murmelte. Jedoch es war so laut im Helikopter, dass ich ihn nicht verstehen konnte.
Wir landeten sicher am Flughafen und Ricks privates Flugzeug wartete bereits auf uns. In vierundzwanzig Stunden wird alles vorbei sein und meine Familie wird in Sicherheit sein. Nur noch vierundzwanzig Stunden! Meine Hand lief automatisch zu meiner Hosentasche und stieg an Bord.
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Carona
Teen FictionCarona hat ein vielleicht zu großes Herz, für die Menschen um sie herum. Denn von Glück kann man bei ihr nicht sprechen. Liebe und Jungs scheinen nicht gerade gloriös zu sein. Vorallem wenn man nach sechs Dates mit sechs verschiedenen Jungs versetz...