Der laute Morgenverkehr weckte mich auf. Ich schaute auf die kleine Uhr neben mein Bett. Es war kaum sechs Uhr morgens und trotzdem fühlte ich mich hell wach. Ich setzte mich langsam auf. Mein Arm tat leicht weh und zeigte ein großer blauer Fleck. Rick und ich konnten nur von Glück sprechen, dass wir den gestrigen Autounfall überlebt haben. Es waren Prims Leute. Sie wollten uns umbringen. Jedoch haben sie nie damit gerechnet, dass Rick ein so guter Fahrer war. Selbst ich war überrascht. Ich war mir hundertprozentig sicher, dass wir ohne Ricks Fahrtalent nicht hier wären. Opa war stinkwütend. Er hat sofort Antonio angerufen und ihn beschimpft. Jacob und Oliver mussten ihm das Telefon aus der Hand reißen damit er sich beruhigt.
Ich blieb eine Weile wach in meinem Bett. Alle Ereignisse blitzen vor meinen Augen und langsam formte sich ein Plan. Opa und mir blieben nur noch weniger als zwei Wochen. Ich musste nun alles riskieren sonst werden Mom und Finn sterben. Ich stand auf und ging zum kleinen Wohnzimmer. Wir wohnten gerade in einem Luxushotel. Wir hatten sogar eine Miniküche im Zimmer. Ich machte mir ein Cafe und setzte mich auf die Coach. Meine Augen wanderten zum Telefon. Ich wählte die Nummer vom Zimmerservice. Ich hoffe Rick wird sich nicht aufregen.
Ich bemerkte kaum wie die Zeit verging bis eine Hand auf meinem Kopf gelegt wurde. Ich sprang auf und blickte zu der Person hinter mir. „Rick! Du hast mich erschreckt."
„Seit wann bist du wach?", fragte er und stahl mein Cafe. Diese Szene kam mir bekannt vor.
„Das ist mein Cafe.", sagte ich zwischen zusammengepressten Lippen.
Rick grinste bubenhaft. „Ich finde er schmeckt ziemlich gut."
„Wirklich? Mein Bruder meint er wäre zu milchig."
Rick zuckte mit den Schultern. Schließlich wanderten seine Augen zu der Leihwand auf dem Tisch. „Hast du es gemahlt?"
„Ja.", antwortete ich einfach und schaute skeptisch auf meinem Werk.
„Diese Person...ist es nicht Claudia?"
Ich nickte. „Ich habe eine Idee wie wir in das Gebäude reinkommen können."
Rick blickte zwischen mir und das Bild. „Oh nein!", schüttelte er beharrlich den Kopf. „Auf kein Fall gehst du als Lockvogel dort rein."
„Aber sie vertrauen mir! Welche Person wäre besser geeignet als ich?"
„OK...nehmen wir an du gehst rein, was sagst du genau?"
„Ich bin hier um ein letztes Mal Aufwidersehen zusagen und da ich Claudia sehr dankbar bin, habe ich für sie ein Geschenk mitgebracht als Erinnerung."
„Das Bild?", deutete Rick mit dem Kopf.
Ich nickte. „Ich werde Alan sagen, dass er es ihr überreichen soll."
„Was wenn seine Sekretärin dich nicht reinlassen wird?"
„Dann werde ich darauf bestehen, dass er runter kommt."
„OK, nehmen wir an, ein Alarm wird ausgelöst..."
„Dann werde ich überrascht wirken und genau Alans Anweisungen folgen, so dass er nichts verdächtigt."
„Falls du aber trotzdem erwischt wirst?"
„Ich werde den Notausgang nehmen und mich schnell verkleiden. Die Verkleidung wird in meinem Rucksack sein."
„Und was wenn du die asiatische Lady triffst? Sie weiß jetzt, dass du für mich arbeitest."
„Ich werde ihr entkommen irgendwie in der Hoffnung, dass du mich findest und mir hilfst. Außerdem", zwinkerte ich ihm zu, „ein Paar Kung-Fu Bewegung habe ich drauf."
„Was wenn du den Leoparden stehlen musst?"
Auf diese Frage war ich nicht vorbereitet. Was rede ich? Ich habe nicht einmal darüber nachgedacht. „Bist du bereit sie zu stehlen?", bohrten sich Ricks Augen in meine.
Ich spielte nachdenklich mit meinen Fingern herum. „Ja, wenn es keine andere Wahl gibt.", legte ich meine Hände auf dem Schoss.
Rick ging mit seiner Hand durch seine Haare. Er schloss seine Augen und presste seine Lippen zusammen. „Deine Idee ist die einzige gute Idee, die wir bis jetzt haben. Und die Uhr tickt. Wer weiß wann Prim angreifen wird!"
Er stand auf und lief wie ein Löwe im Käfig. „Bist du dir wirklich sicher? Das ist kein Kinderspiel!", blieb er abrupt stehen. Sein ganzer Körper war angespannt.
Irgendwie kam mir dieses Gespräch bekannt vor, denn wir hatten denselben kaum vor einpaar Tagen. Ich nickte. „Ich weiß was ich tue. Außerdem saß ich hier drei Stunden und habe dieses Bild gemalt. Auf keinen Fall geht es in die Mühltonne."
„Dann ist es beschlossen!", hörten wir Oliver sagen. Neben ihm standen Jacob und Opa. Jacob hatte überall Schokolade auf dem Gesicht, während Opa einfach mürrisch den Boden fixierte. Meine Augen wanderten wieder auf die Schokolade. "Jacob? Warum siehst du wie ein neu, geborenes Baby, dass zum ersten mal Schokolade isst?"
Jacob grinste unschuldig und schaute dann Oliver an. „Du bist so was von tot!", knurrte er.
„Was soll ich sagen, du sahst richtig süß aus vor dem Computer eingenickt mit der Schokoladentafel neben dir."
„Du kannst mich nicht voll schmieren während ich schlaffe!"
Ich musste nun lachen und klatschte meine Hand auf dem Bauch. Ich hätte nie gedacht, dass Oliver Streiche spielen würde.
„Hört auf!", beendete Rick Olivers und Jacobs Gelaber. "Wir haben keine Zeit für solche Sachen. Oliver pack alles was wir brauchen, Antonio bring die Pläne und Jacob...geh dich waschen!"
Rick drehte sich schließlich zu mir. Seine Stimme wurde sanfter. „Geh dich anziehen und pack dein Bild ein. Wir werden bald aufbrechen."
Er streifte meine Wange mit seiner Hand. „Wie geht es eigentlich deinem Arm?"
„Ist nur einwenig blau. Sonst alles gut."
„Gut.", lächelte er vor sich hin.
„Rick.", unterbrach Opa was auch immer gerade zwischen uns passiert ist. Irgendwie hat der Kosmos irgendwelche außerirdische Wellen auf uns gestrahlt, die durch unsere Augen gingen und uns magnetisch anzogen. „Komm, wir müssen etwas besprechen."
Ricknickte und setzte sich zu Opa, während ich langsam aufstand und mich fertigmachen ging.
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Carona
Teen FictionCarona hat ein vielleicht zu großes Herz, für die Menschen um sie herum. Denn von Glück kann man bei ihr nicht sprechen. Liebe und Jungs scheinen nicht gerade gloriös zu sein. Vorallem wenn man nach sechs Dates mit sechs verschiedenen Jungs versetz...