Captured 《#Elejah FF》

17

Während Elena schläft denkt Elijah nocheinmal über alles nach. Er hat sie verletzt ohne es bemerkt zu haben, wie könnte er das nur wieder gut machen? Natürlich, er muss sie einfach nur hier rausbringen, koste es was es wolle. In der Bibliothek hatte er vorhin ein Buch gesehen das definitiv nicht in die Sammlung gehört. Schnell holt er es aus dem Regal und schlägt es auf. Es ist eine Art Tagebuch. Jemand hat darin alles aufgeschrieben was er über die Übernatürlichen Kreaturen erfahren hat. Eine Weile studiert er alles durch bis er zu einem Abschnitt kommt in dem ein Ring beschrieben wird.
“Der Ring wurde benutzt um die Toten zurück zu holen”, nahm der Autor an, allerdings ist das nicht ganz richtig.
Elijah kennt diese Art von Ringen, sie bewahren Menschen davor zu sterben, solange sie den Ring tragen, warum fiel ihm das nicht schon viel früher ein. Er musste nur noch herausfinden wie er an einen solchen Ring kommt. Elena zu fragen wäre unnötig, sie wusste nicht einmal dass ihr direktes Umfeld nur so von übernatürlichen Wesen wimmelt. Hastig sucht er in seinen Kontakten nach einer Nummer und wählt diese.
“Rose-Marie? Ich darf dich daran erinnern dass du mir einen Gefallen schuldest dafür dass ich dich laufen ließ”, beginnt Elijah.
“Ja, natürlich, das weiß ich! Also was kann ich für dich tun, Elijah?”, antwortet Rose und ist mehr als nervös.
“Was weißt du über die Gilbert-Ringe? Sind sie noch im Familienbesitz?”
“Keine Ahnung, aber das lässt sich bestimmt herausfinden”, überlegt sie.
“Dann weißt du was du zu tun hast, und Rose-Marie? Kein Wort zu Niklaus, sonst vergesse ich meine Gnade, verstanden?”, droht er.
Nachdem er aufgelegt hat, geht er in die Küche um für Elena wie versprochen ein Mittagessen zu kochen, auch wenn es mittlerweile schon nachmittags ist.

Durch Geräusche aus der der Küche wacht Elena langsam auf.
Vollkommen erledigt streckt sie sich und dreht sich auf die andere Seite, nur um dann feststellen zu müssen dass sie auf der Couch liegt. Mit einem lauten Knall landet sie auf den Boden,“ Au mist!“

Das Rumpeln bleibt natürlich nicht unbemerkt.
“Ist alles okay?”, erkundigt der Vampir sich und wischt seine Hände mit einem Geschirrtuch ab.

“Mhm ja alles gut…”, antwortet sie Elijah etwas mürrisch und fasst sich an die Schläfe weil sie Kopfschmerzen hat.
Etwas kraftlos steht sie auf und geht in die Küche zu Elijah, dabei kneift sie leicht die Augen zu.

“Na setzt der Kater schon ein?”, spottet er und lehnt sich an die Theke.

“Hilf mir lieber etwas dagegen zu tun, anstatt dich über mich lustig zu machen”, schmollt sie gequält und schlingt ihre Arme um sich.

“Und das wäre was? Ich bin ein Vampir, kein Magier ich kann deine Kopfschmerzen nicht wegzaubern”, lacht er, da er ihr Leiden dezent belustigend findet, auch wenn sie ihm leid tut.

“Super du lachst also erst wenn ich leide….sehr charmant,“, erwidert sie mit einem unterdrückten grinsen und geht auf ihn zu, um ihm gegen die Schulter zu boxen, damit er aufhört zu lachen.

“Dein Leid ist dir selbst zuzuschreiben, verzeih mir also die Schadenfreude” Grinsend streckt er einen Arm aus und zieht sie näher zu sich bis sie vor ihm steht.

Erwartungsvoll starrt Elena ihn an und weiß nicht so recht was sie erwartet.

“Schließ deine Augen”, befiehlt er sanft und sie gehorcht.

Jetzt wo ihre Augen geschlossen sind hat sie das Gefühl jeden Moment das Gleichgewicht zu verlieren also krallt sie sich in das Nächstbeste das sie erwischt und das ist Elijahs Hemd.

“Gehts?”, erkundigt Elijah sich und legt seine Daumen an ihre Schläfen.
Er beginnt behutsam die Stelle zu massieren. Unter ihrer Haut spürt er deutlich ihren Puls und er konzentriert sich auf den Rhythmus ihres Herzens.
“Wird es schon besser?”

“Mhm”, brummt Elena entspannt, “Wehe du hörst damit auf”
Seufzend lehnt sie sich nach vorne, gegen Elijah und genießt die Berührungen, die sie den Schmerz vergessen lassen.

“Ich weiß nicht in wie fern es deinem Kater hilft, wenn du mich hier einer Leibesvisitation unterziehst”, spottet er, da ihre Hände langsam über seinen Oberkörper streifen.

Sofort reißt Elena die Augen auf, sie hatte es gar nicht bemerkt, sie war einfach so entspannt und dachte nicht weiter nach.
“War ich das oder war der schon offen?”, will sie wissen und schaut auf den geöffneten Knopf.

“Ich habe mich schon gefragt ob du hier versuchst mich zu verführen”, lächelt er und stoppt mit der Kopfmassage.

Peinlich berührt sieht sie ihn an und bekommt rote Wangen. Sie beißt sich auf die Lippe und starrt auf den Knopf, weil sie einfach nicht weiß was sie sagen soll.
“T-tut mir leid, das war nicht meine Absicht”, stottert sie leise.

“Nicht? Ich dachte da du schon versucht hast mich zu küssen wäre das der nächste Schritt gewesen”
Schmunzelnd legt er seine Hände auf ihre Taille und kann ihre Anspannung spüren.
“Schon in Ordnung, kann sein dass ich den Knopf nicht ganz zugemacht habe und er von allein wieder aufgegangen ist”, beruhigt er sie.

Elena sieht ihm verunsichert in die Augen und dann wieder auf diesen einen Knopf, sie könnte ihn zumachen, aber es interessiert sie viel zu sehr was darunter ist. Bevor sie merkt was sie tut fummelt sie an einem weiteren Knopf herum.

“Elena?”, flüstert Elijah mit einem leicht ermahnenden Unterton.

Er greift nach ihren Handgelenken aber es ist zu spät, sie hat es gerade so geschafft und nun entblößt das geöffnete Hemd ein Stück seiner Brust. Elijah schiebt sie von sich weg und knöpft seinen Kragen wieder zu. Schnell dreht er sich weg und atmet mit geschlossenen Augen durch, am liebsten würde er in diesem Moment laut fluchen. Gelegentlich hasst er sich selbst dafür anständig zu sein aber er würde niemals den Zustand eines betrunkenen Mädchens für sein Vergnügen ausnutzen.

“Ich geh besser in mein Zimmer”, meint Elena und schluckt ihre Tränen hinunter.
Elijah hat sie schon wieder deutlich zurückgewiesen, sie muss sich langsam eingestehen dass er nichts von ihr will außer dass er ab und zu von ihr trinken muss um zu überleben. Sie ist nur Nahrung für ihn, nichts weiter. Traurig stapft sie die Treppen hoch. Der Hunger ist ihr definitiv vergangen.