Captured 《#Elejah FF》

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Am nächsten Morgen macht sich Elena direkt auf den Weg in die Küche, da sie kaum geschlafen hat und unbedingt einen Kaffee braucht.  Mit verschränkten Armen lehnt sie sich an Kochinsel und lauscht gelangweilt der Kaffeemaschine.

Von dem Geräusch der Kaffeemaschine schreckt Elijah in seinem Sofasessel hoch, er war gerade erst eingeschlafen und hat nicht einmal Elena runterkommen gehört. Benommen, da er aus dem Tiefschlaf gerissen wurde, schleicht er sich in die Küche und bleibt im Durchgang stehen.
“Guten Morgen”, murmelt er.

“Guten Morgen“, flüstert sie etwas unsicher, “Willst du auch einen Kaffee?“.
Kurz schaut sie zu Elijah und muss sich ihr Schmunzeln bei seinen zerzausten Haaren und dem verschlafen Blick verkneifen, weshalb sie schnell wieder ihren Blick auf die Kaffeemaschine richtet.

Schweigend nickt er und tritt an die Kaffeemaschine heran, ohne Elena eines Blickes zu würdigen.
“Du konntest nicht gut schlafen, habe ich recht?”, sagt er leise und nimmt sich eine eigene Tasse.

“Mhm ja, du schätze ich, hast auch nicht sonderlich viel geschlafen, oder?“, fragt sie und lässt doch nochmal ihren Blick über ihn schweifen, wobei ihr seine zerknitterte Kleidung auffällt.

Wieder schüttelt er nur seinen Kopf für eine Antwort.

Seufzend versucht sie den Fakt, dass er nicht mit ihr reden will, zu ignorieren.
“Eh-Ehm wie genau funktioniert eigentlich dieser Ring jetzt?“, versucht Elena ein Gespräch aufzubauen und hält ihn etwas hoch, um ihn sich etwas genauer mal anzusehen.

“Er behält deine Seele in der Zwischenwelt, da wo alle übernatürlichen Seelen landen wenn sie sterben, von da aus musst du nur deinen Körper finden und wieder hineinschlüpfen”, erklärt er und trinkt von seinem Kaffee, “Du musst keine Angst vor der anderen Seite haben, sie ist nur etwas düsterer als diese hier, aber dort kann dir niemand etwas tun und lass dich bloß nicht ablenken, denn je länger du dir zeit lässt zurück zu kommen desto schwerer wird es deinen Körper zu finden da die Zwischenwelt versucht dich zu behalten und dich immer tiefer hinein saugt.”

“O-okay, sterben, Körper suchen, aufwachen“, murmelt Elena zu sich selbst in der Hoffnung ihre aufkommende Nervosität zu beruhigen, “Wenn ich dann aufwache, ist alles normal und das Ritual beendet?“

“Ja, du kannst ganz normal weiterleben, ohne Einschränkungen, du brauchst auch kein Blut oder dergleichen, es ist als wärst du aus einem tiefen Schlaf erwacht”, beruhigt er sie mit sanfter Stimme.

“Also alles gar nicht so schwierig!“, versucht sie sich optimistisch, obwohl sie innerlich vor Angst nur bebt, trotz Elijahs Erklärungen.
Sie weiß, dass das wahrscheinlich einzige was sie jetzt im Moment beruhigen würde, Elijahs Umarmung ist, doch dieser scheint im Moment nicht sonderlich in Kuschellaune zu sein.
Kaum schaut Elena wieder zu Elijah, fällt ihr Blick wieder auf seine zerzausten Haare.
Ohne drüber nachzudenken nähert sie sich ihm und streicht ihm sanft durch seine Haare, um wieder etwas Ordnung reinzubekommen. Lange hätte sie sich nämlich nicht kontrollieren können, denn sein Anblick erinnert sie an so manche Morgen, an denen sie glücklich neben ihm aufgewacht ist.

Überrascht darüber, dass sie ihm freiwillig so nahe kommt, lässt er sie tun, kurz verzieht er leicht das Gesicht, als ihre Finger sich in einer Gel verklebten Strähne erharken.
“Danke”, flüstert er und schaut ihr in die Augen.

“Tut mir leid”, entschuldigt sie sich für das unabsichtliche Ziehen, “Aber ich weiß wie sehr du auf dich achtest und wenn du deine Haare gesehen hättest wärst du bestimmt ausgeflippt”
Elena muss leicht über die Vorstellung lächeln, wie er reagiert hätte.

“Du musst dich nicht verteidigen”, lächelt er und schaut sie unschuldig an.

“Ich weiß“, erwidert sie sein Lächeln und tritt etwas zurück damit sie vor ihm steht.

“Elijah i-ich...“, unsicher stockt sie, da sie sich nicht traut nach einer Umarmung zu fragen, “Was hälst du von Frühstück?“

“Nein, danke ich habe keinen Hunger”, gesteht er leicht betrübt.

“O-oh okay“,antwortet sie etwas verwirrt und beißt sich verunsichert auf die Lippe.
Langsam geht sie wieder ein Stückchen auf Elijah zu und nimmt sie seine Hand.
“Elijah? Ich kann das nicht, ich will nicht, dass wir so tun als wäre nie was zwischen uns gewesen“, flüstert sie, wobei sie versucht Augenkontakt herzustellen, “Aber ich kann nicht so schnell vergessen was du getan hast, ich habe einfach dauernd das Gefühl, dass ich die nächste bin”

“Aber du weißt doch, dass ich dir niemals etwas tun würde”, verteidigt er sich.

“Ja, aber du hast selbst zu mir gesagt dass ich niemals sicher sein kann, dass du nicht doch einmal die Kontrolle verlierst, so wie bei Tatia”

Bei diesem Namen blickt er auf, packt ihren Kiefer und sieht ihr direkt in die Augen.
“Sobald du einen Fuß über die Schwelle dieses Hauses gesetzt hast vergisst du alles, was hier geschah, du warst niemals hier und wenn dich jemand fragt wo du warst, sagst du ihnen bei einem Freund außerhalb der Stadt, du vergisst dass du mich je gesehen hast und die Trauer die du spürst kommt von dem Tod deines Onkels und jetzt vergisst du was ich gesagt habe, bis es so weit ist”, spricht er eiskalt, “Und erwähne nie wieder diesen Namen”

Verwirrt blinzelt sie ihn an und runzelt die Stirn.

Eine Sekunde später ist Elijah verschwunden, er sitzt im Keller und starrt auf die Leiche, die bereits einen stechenden Geruch hat, aber er ignoriert ihn einfach. Verzweifelt lehnt er seinen Kopf gegen die Wand und lässt nun seinen Emotionen freien lauf. Als er vorhin in Elenas ängstliche Augen sah blitzten in seinem Kopf die Bilder von Tatia auf und für einen Moment glaubte er sie würde vor ihm stehen. Er will es nicht riskieren, dass sie seinetwegen stirbt, es ist mehr als genug, dass sein Bruder sie eiskalt als Opfer für sein absurdes Ritual töten will. Mit tränengefüllten Augen schaut er auf seine Hände und sieht das Blut an seinen Händen, der Geruch in seiner Nase sagt ihm, dass es Elenas ist.
“Schluss damit!”, schreit er wütend, “Niklaus, du Bastard, du hast gewonnen, nun lass mich in ruhe!”
In der Hoffnung sein Bruder würde ihn hören und diese schrecklichen Visionen abstellen. Das Blut an seinen Händen verschwindet und er bettet sein nasses Gesicht verzweifelt in den Handflächen.