Liebes-(un)Glück?

[Kapitel 36]

Taddl, Felix und noch ein Junge und ein Mädchen, dessen Namen ich nicht kannte und ...

Andre.

Wieso verdammt Andre?

Ich wollte ihn nicht mehr sehen, immerhin hatte ich Gefühle für ihn.

Sauer funkelte ich Ardy an. Er wusste doch Bescheid! Genauso wie Taddl.

Entschuldigend lächelte er mich an und hob abwehrend die Hände.

Okay, jetzt würde ich mich also komplett blamieren und nicht nur vor Ardy.

Das hätte ich ja noch verkraften können, aber vor allen?

Das wird peinlich. Aber richtig.

Aber wie gesagt rausreden war jetzt nicht mehr drin.

Wieso hab ich auch nichts gesagt?

Ich atmete tief durch und versuchte mir nichts anmerken zu lassen.

Dann blickte ich wieder auf. Sofort kam ein lächelnder Taddl in mein Blickfeld.

,,Taddl!", quietschte ich und lief auf ihn zu, um auch ihm in die Arme zu springen. Lachend erwiderte er die Umarmung.

,,Dornröschen.", grinste er und wir lösten uns.

,,Nein, Taddl! Nicht vor den anderen, sonst fangen die damit auch noch an.", schmollte ich, woraufhin ich einen Kuss auf die Wange von ihm bekam.

Beleidigt drehte ich mich weg, sodass Felix in mein Blickfeld gelangte.

Felix! Ich hatte vergessen ihn zu begrüßen.

,.Du bist Schuld, dass alle mich jetzt so nennen.", schmollte ich und umarmte ihn.

,,Bist halt unsere Prinzessin.", grinste er mich an.

Ich erwiderte sein Grinsen und ging zu Andre. Zögernd umarmte ich ihn und wieder löste er dieses Kribbeln in mir aus. Genauso zögernd löste ich mich und begrüßte die anderen beiden auch noch kurz. Sie stellten sich als Simon und Caty vor und schienen ganz nett zu sein.

,,Fahren wir endlich los? Ich hab Hunger.", quengelte Felix gleich los.

,,Ja, komm.", antwortete Simon gleich genervt grinsend und die beiden fuhren los. Caty, Ardy und Taddl sofort hinterher.

Die dachten echt, ich konnte sowas fahren. Also wenn die jetzt einfach so weiterfahren und sich nicht umdrehen würden, dann müsste ich mich nicht blamieren beziehungsweise mich umbringen und konnte einfach wieder rein gehen.

Sie waren schon fast am Horizont verschwunden, da drehte sich Ardy um.

Alle blieben stehen und sahen zu mir. 'Und die Peinlichkeit beginnt!', jubelte mein Verstand gleich drauf los.

Ich konnte nicht genau erkennen, wer redete, doch Ardy kehrte allein zurück, während die anderen wieder losfuhren.

,,Kommst du?", belustigt sah er mich an.

,,Ehm, ja klar.", nervös stellte ich meine Selbstmordutensiel auf den Boden und ein Fuß darauf.

Ardy's Blicke durchbohrten mich förmlich, was die Situation nicht verbesserte.

Nein. Sie verschlechterte sie eher.

Ich nahm langsam Schwung und blieb schon an der nächsten Kante hängen. Das Longboard blieb ruckartig stehen und ich flog hart auf den Boden.

Ja, man merkt, dass ich unfähig bin.

Ardy lachte lauthals los und kam zu mir.

,,Geht's dir gut?", versuchte er sich das lachen zu verkneifen und reichte mir seine Hand, um mir auf zu helfen.

Ich ließ mich hochziehen und schaute auf meine nun verkratzten Hände. Gut, dass ich das schon gewohnt war.

,,Ja, alles gut.", versicherte ich.

,,Sicher?", hakte er nun etwas besorgter nach und nahm meine Hände in seine, um sich meine Kratzer anzusehen.

,,Ja, wirklich.", lächelte ich und auch auf seinen Lippen breitete sich ein Lächeln aus.

,,Können wir jetzt losfahren?", hakte er breit grinsend nach.

Dachte er echt immer noch, ich könnte auf so einem Ding stehen?!

Oder wollte er nur nochmal sehen, wie ich hinfalle?

,,Ardy? Ich kann weder Long- noch Skateboard fahren, wie du vielleicht gerade gesehen hast.", nervös schaute ich in seine grünen Augen.

,,Das ist doch nicht schlimm, dann bringe ich es dir eben bei.", lächelte er mich an.

,,Nein, das ist zwecklos.", erwiderte ich sein Lächeln.

,,Als ob."

,,Doch, glaub mir. Ich hab das schon zu oft versucht."

,,Dann bring mal das Longboard rein. Ich warte."

Verwirrt ging ich wieder rein. Sollte ich gleich etwa neben ihm herlaufen oder wie?

Wie befohlen, brachte ich das Longboard weg und ging wieder raus.

Ardy stand schon auf seinem Longboard.

,,Und jetzt?", fragend sah ich ihn an.

,,Komm.", lächelte er mich wieder an und zog mich mit auf sein Longboard, sodass er hinter mir stand.

,,Willst du etwa, dass ich dich mit umbringe?", hakte ich lächelnd nach.

,,Nein. Ich krieg das schon hin.", lachte er und umfasste meine Taille mit seinen Händen. Langsam fuhr er los.

,,ARDY! Lass mich runter!", schrie ich und hielt mir die Augen zu.

Ich hasste Longboard! Das stand fest.

,,Ich muss mich doch noch dafür revanchieren, dass du Taddl und meine Beziehung gerettet hast.", hörte ich ihn Lächeln.

,,Aber doch nicht so!", widersprach ich sofort und ließ langsam meine Hände runter.

,,Doch, genau so. Oder willst du doch lieber alleine fahren?"

,,Na gut. Aber fahr langsam.", gab ich mich dann doch geschlagen und starrte auf die Gegend, die an uns vorbei huschte.

Wider meines Erwartens brachte er uns sicher zum Ziel.

Nämlich zu den Treppen am Dom.

Eifersüchtig starrte Andre Ardy an, doch Ardy ignorierte ihn gekonnt.

,,Wo ist dein Longboard?", fragte Taddl sofort nach und riss mich damit aus meinen Gedanken.

,,Es war nicht mein Longboard, sondern das von Kate.", versuchte ich abzulenken.

,,Und warum bist du jetzt mit Ardy mitgefahren?", hakte Felix grinsend weiter nach, während er in sein Brötchen biss.

,,Ich kann kein Longboard fahren.", murmelte ich.

,,Wieso bist du dann mit einem raus gekommen?", kam sofort die nächste Frage von Taddl.

,,Ist doch jetzt egal.", rettete Ardy mich aus der Situation. Dankend lächelte ich ihn an.

,,Wir können es dir doch beibringen?"

,,Nein! Vergesst es!", erwiderte ich schnell lächelnd.

Das Gesprächsthema wechselten wir schnell und es entstand eine Diskussion über Aura oder sowas.

Wahrscheinlich Youtube irgendwas.

Es diskutierten alle mit, außer Andre und ich.

Gelangweilt schaute ich durch die Gegend.

Als sich plötzlich zwei Arme um meine Taille schlangen.

'Bitte lass das nicht Andre sein, der hinter mir gegangen ist.', betete ich im stillen.

Langsam drehte ich mich etwas, um zu erkennen wer es war...