Kapitel 2

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Hermine

Als Hermine erwachte dachte sie zuerst, sie hätte verschlafen. Doch als sie auf ihre Muggel Uhr schaute, welche sie auf den Abschluss des Schuljahres von ihren Eltern geschenkt bekam, bemerkte sie das es erst halb 6 war. Doch sie war nicht mehr müde. Gemütlich ging sie unter die Dusche und genoss das warme Wasser. Ihre Haare waren widerspenstig. Doch das war nichts neues. Als sie das Wasser abdrehte und sich abtrocknete wurde sie erst richtig wach. Schnell zog sie sich an. In Hogwarts war es immer etwas kühl. Vor dem Spiegel kämmte sie sich ihre Locken und flocht diese dann zu einem lockeren Zopf. Als sie das Bad verliess sah sie, dass ihre Zimmerkameradinnen gerade erst langsam wach wurden. Schnell packte sie ihre Tasche mit den Büchern und machte sich auf den Weg in den grossen Saal. Auf dem Weg wird sie von Professorin McGonagall aufgehalten. "Hermine, bitte folge mir. Es geht um eine sehr wichtige Angelegenheit". Erschrocken blickt Hermine Professorin McGonagall an. Was kann nur so wichtig sein, dass sie schon am ersten Tag von Professorin McGonagall abgeholt wird? Schnell erkennt sie, dass Minerva McGonagall sie zum Büro von Dumbledore bringt. Es muss wirklich wichtig sein, denkt Hermine sich, sonst würde man sie nicht zu dieser Uhrzeit schon zum Schulleiter bringen. Im Büro warten schon Professor Snape und Dumbledore auf sie. "Setz dich mein Kind" sagt Dumbledore in ihre Richtung. Hermine gehorcht und nimmt auf dem ihr angebotenen Sessel Platz.

Hermine kann sich nicht daran erinnern was danach genau passiert ist. Sie muss wohl ohnmächtig geworden sein. Als sie aufwacht riecht sie den Geruch von Desinfektionsmittel und weiss, sie ist in der Krankenstation. Über sie gebeugt sieht sie Harry und Ron, beide ganz bleich vor Sorge. "Hermine, alles in Ordnung?" " Was war den los?" fangen beide gleichzeitig an zu fragen. Langsam kommen die Erinnerungen zurück. Dumbledores Büro. Die Nachricht von... Nein es darf nicht wahr sein. Hermine dreht sich auf die Seite und fängt an zu weinen. Harry und Ron schauen sich ganz betreten an und schweigen. Als sich Hermine wieder so weit gefasst hat dreht sie sich zu den beiden um. "Meine Eltern hatten einen Unfall." sagt sie mit leiser Stimme, welche nicht zu ihr gehören scheint. Harry und Ron schweigen betreten. "Sie sind Tod". Hermine kann selbst nicht fassen was sie da sagt. Gerade noch war die Welt so weit in Ordnung. Sie dachte sie hätte ihre Eltern von diesem Schicksal geschützt als sie ihnen die Erinnerungen an sie nahm. War es nicht genug das Voldemort frei herumlief? Mussten nun wirklich auch noch ihre Eltern sterben? Ohne dass sie die Tränen aufhalten konnte, fing sie wieder an zu weinen. Da lösten sich Harry und Ron aus der Erstarrung und setzten sich links und rechts neben sie, in das sowieso schon enge Bett. Die Nähe ihrer beiden Besten Freunde beruhigte sie. Und die Gespräche lenkten sie ab. Hermine musste eingeschlafen sein, denn als sie wieder aufwachte, war Ginny an ihrem Bett. Mit verweinten Augen blickte Hermine auf. "Ich habe dir heisse Schokolade mitgebracht. Ich dachte das dir das vielleicht guttun würde." Ginny hatte sehr leise und unsicher gesprochen. Und Hermine war sofort klar das ihre beste Freundin Bescheid wusste. Die beiden sassen gemeinsam auf dem Bett und als die Tassen leer waren, machten sie sich auf den Weg in die Schlafräume. Die Nachricht, dass ihre Eltern gestorben waren, hatte die Runde gemacht wie ein Lauffeuer. Alle starrten sie an. Ein paar Slytherin machten gemeine Bemerkungen. Doch Hermine war zu beschäftigt damit, sich Gedanken zu machen wie das passieren konnte.

Mittlerweile war es Mittag. Hermine hatte mit McGonagall gesprochen, um die Beerdigung ihrer Eltern in die Wege zu leiten. Doch jetzt war sie auf dem Weg in den Unterricht. Sie wollte nicht schon am Anfang des Schuljahres zu viel verpassen. Die nächste Stunde war Zaubertränke bei Professor Slughorn. Hermine freute sich auf Ablenkung, die ihr der Unterricht verschaffen wird. Als sie im Kerker ankommt ist sie die erste. Langsam setzt sie sich in die vordere Reihe auf einen Platz, als sie plötzlich Schritte hört. Durch die Tür kommt Draco Malfoy. Der letzte Mensch den sie jetzt gerade sehen möchte. Innerlich wappnet sie sich schon gegen seine fiesen Sprüche. Doch anstatt Sprüche warf ihr Draco nur einen arroganten Blick zu. Bevor Hermine sich darüber aufregen konnte füllte sich der Raum bereits mit Schülern. Der Unterricht hatte begonnen. Harry und Ron waren einmal mehr zu spät. Typisch. Hermine erklärte gerade die Tränke, welche Professor Slughorn vorbereitet hatte, als Harry und Ron völlig abgehetzt in die Klasse stürmten. "Veritaserum, Polyjuice Trank, Amortentia und Felix felicis." Hermine beschrieb gerade was die Eigenheit des Amortentia Trankes war. "... für mich riecht es nach Pfefferminze, frisch geschnittenem Gras und neuem Papier..." Als sie Pansy und Lavender hinter sich kichern hörte. Die beiden hatten sich nach vorne gelegt und waren sehr aufmerksam. Hermine konnte sich das Lächeln nicht verkneifen. Als die ganze Klasse sich daran machte den Trank zuzubereiten, welcher ihnen Slughorn aufgetragen hatte, beobachtet Hermine Harry. Dieser schien mit dem Trank leicht zurechtzukommen. Hermine wunderte sich, denn sie selbst hatte wirklich Mühe, so wie alle anderen.

Harry und Ron tauschen immer wieder einen kurzen Blick aus. Beide machen sich grosse Sorgen um ihre Freundin. Aber sie wussten, sie dürfen sie nicht drängen mit ihnen zu reden. Sie würde auf sie zukommen, wenn Hermine bereit war.

Draco

Natürlich hatte er davon gehört. Grangers Eltern waren bei einem Unfall ums Leben gekommen. Granger war ein Schlammblut, und deshalb nicht wert, dass man an sie einen weiteren Gedanken verschwendet. Und sowieso, Dumbledores Liebling würde wohl nur noch mehr bevorzugt werden. Diese Granger war wie Unkraut. Es liess sich einfach nicht vernichten. Crabbe stiess ihm in die Seite, "Das Schlammblut hat bekommen was es verdiente." und stiess ein hämisches Lachen aus. Draco beachtete ihn nicht. Endlich war der Vormittag vorbei und es war Zeit für das Mittagsessen. Während dem Essen redeten Crabbe und Goyle über ihre Ferien und wie sie mit ihren Eltern zum ersten Mal an ein Treffen mitdurfte. Draco musste lachen als er sich daran erinnerte. Als die beiden auf die anderen Todesesser trafen, hatten sie sich vor Angst beinahe in die Hose gemacht. "Crabbe, Goyle. Haltet den Rand." Er hatte keine Lust sich weiter mit dem Thema zu befassen und stand auf. Die nächste Stunde war Zaubertränke bei Slughorn. Als er den Raum betrat sah er, dass Hermine bereits dort sass. Als er an ihr vorbei ging grinste er diese an. Er sah wie unwohl sie sich dadurch fühlte und musste lachen. Schnell ging er weiter. Und schon strömen auch die anderen Schüler in das Zimmer und der Unterricht beginnt.

Kurz darauf öffnet sich die Tür und Harry und Ron kommen abgehetzt in den Raum. "Sieh an, Dumbledores Lieblinge lassen sich auch noch herab zu kommen" Rief Pansy lachend in den Raum. Um sie herum wurde gelacht. Doch der Unterricht ging schon weiter.

Nach dem Abendessen macht sich Draco auf den Weg in die Bibliothek. Er brauchte noch ein Buch für seine Hausaufgaben. In der Bibliothek war es still, es schien so als wäre er allein. Gemütlich schlenderte er durch die Reihen. In der Bibliothek fühlte er sich wohl. Schulisch war er schon immer gut gewesen und es bereitete ihm keine Mühe. Auch wenn sein Vater nie zufrieden mit ihm war. Er hörte ihn schon sagen: "Was? Schon wieder ist diese Granger, eine Muggelstämmige besser als du? Wie konnte das passieren? Haben wir dir nicht genügend Motivation gegeben?". Kalt lief es Draco den Rücken hinunter als er daran zurückdachte. Schnell verdrängte er die Erinnerungen. ALs er das Buch fand machte er sich auf in Richtung Leseecken. Doch schon von weitem erkannte er, das er nicht allein hier war. In dem grossen Ohrensessel am Fenster sass, wie nicht anders zu erwarten, Granger. Schon wollte er umkehren, doch dann dachte er, wer ist sie, dass sie mich vertreibt. Und setzte sich auf den Sessel nahe an den Regalen. Hermine blickte nicht einmal auf, sie musste sehr vertieft in ihr Buch sein. Draco lachte leise. Es musste schon traurig sein, wenn das einzige, in dem man gut war, Schule ist.

Dramione, Liebe oder Zwang - PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt