Kapitel 21

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Draco

Als er am Mittag wieder wach wurde, fühlte er sich elend. Er verstand es einfach nicht, in der Nacht ging es ihm doch eigentlich besser? Warum ist ihm nun wieder so übel? Vorsichtig drehte er sich auf die andere Seite, doch es half nichts. Als Madame Pomfrey an sein Bett trat, war Draco gerade am Erbrechen. Er schämte sich, so hilflos zu sein, doch er war froh um die Stützende Hand der Heilerin. Als sie den Eimer wegbrachte, wäre Draco am liebsten im Boden versunken. Er hasste es, so hilflos zu sein. Madame Pomfrey kam mit einer Tasse zurück, und Draco trank. Sein Magen beruhigte sich etwas, doch das Übelsein ging nicht ganz weg. Als er wieder allein war, sah er auf seinen Ring, in der Hoffnung, eine Nachricht bekommen zu haben. Wie geht es dir? Draco beschrieb ausführlich die letzten Stunden, was tatsächlich nicht so viel war, da er hauptsächlich geschlafen hatte. Doch ihm war langweilig. Alle anderen Schüler waren im Unterricht, nur er lag allein in einem Bett auf der Krankenstation. Es dauerte einige Zeit, bis eine Antwort kam. Tönt ekelerregend. Da geniesse ich den Unterricht gleich doppelt. Hast du nichts zu tun auf der Station? Er war krank, was sollte er denn schon gross tun? Kaum hatte er zuende gedacht, fiel es ihm siedend heiss ein. Das Kabinett, er hatte nur noch circa Drei Tage Zeit. Das würde er niemals schaffen. Er konnte nicht einmal in die Bibliothek, um weiter nach Möglichkeiten zu suchen, es zu reparieren. Es war unmöglich. Nicht ohne Hilfe. Doch wer sollte ihm helfen? Crabbe und Goyle waren zu dämlich dafür, die konnten nicht einmal ihre eigenen Zauberstäbe richtig halten. Theodore und Blaise würden zu viele Fragen stellen. Pansy würde sofort allen weitererzählen, dass er seinen Auftrag nicht allein vollbringen konnte. Es blieb niemand übrig. Soll ich dir eine Kopie meiner Mitschriften vom Unterricht schicken? Vielleicht kannst du dich damit etwas beschäftigen. Draco wurde abrupt aus seinen Gedanken gerissen. In seinem Kopf begann sich eine Idee zu entwickeln. Das wäre nett, es ist wirklich langweilig hier.

Hermine

Es erstaunte sie, wie einfach es ihr fiel sich mit Draco über die Kette zu unterhalten. Es fühlte sich fast wie Freundschaft an. Doch wenn sie daran dachte, mit ihm zu sprechen, fühlte sie sich nicht wohl damit. Es war einfacher, ihn nicht als Feind zu betrachten, wenn sie nur so kommunizierten. Der Unterricht heute war nicht besonders fordernd, und so blieb Hermine viel Zeit zum Denken. Weihnachten machte ihr immer noch Angst. Draco würde ihr einziger Verbündeter sein, und sie konnten sich nicht einmal ausstehen. Wie würde es dann erst mit allen anderen sein? Hermine war den restlichen Tag unkonzentriert, und als der Unterricht endlich zuende war, lief sie schnell auf den Eulenturm, um ihre Notizen zu Draco zu senden. Ihr war nichts anderes eingefallen, wie sie ihre Notizen zu Draco bringen konnte, ohne ihn besuchen zu müssen. Nachdem sie der Eule den Brief abgab, stellte sie sich einen Moment an die Mauer, und betrachtete die Landschaft. Es hatte in der Nacht wieder geschneit, und die Schneedecke wurde immer dicker. Hermine genoss diesen Moment der Ruhe. Sie spürte, wie ihre Kette warm wurde, doch sie beachtete es nicht. Malfoy würde warten können. Nachdem sie der Schnee anfing zu blenden, beschloss Hermine, doch die Nachricht von Draco zu lesen. Ich brauche deine Hilfe, ich weiss, wir sind nicht wirklich Freunde, wir haben gerade erst die Feindschaft abgelegt, aber ohne deine Hilfe, wird Weihnachten für uns beide noch unangenehmer als es so schon wird. Ich weiss mir wirklich nicht anders zu helfen. Hermine war erstaunt, was sollte diese Nachricht? Was war so wichtig, dass er sogar sie um Hilfe bat? Sie zögerte, was erwartete er von ihr? Und noch viel wichtiger, wobei brauchte er ihre Hilfe? Mit der Hand an ihrer Kette stand sie an der Mauer. Zuerst muss ich wissen, wobei du meine Hilfe brauchst. Hermine war unsicher, was sie erwarten würde, wenn sie ihm half. Ich weiss, du wirst mich hassen, wenn du weist um was es geht, es aber nicht ohne Infos machen. Ich muss im Raum der Wünsche das Verschwindekabinett reparieren, wenn ich dies nicht bis Weihnachten erledigt habe, wird das Fest so unangenehm wie wohl noch nie. Bitte, ich würde dich wirklich nicht um Hilfe bitten, wenn es eine andere Lösung gäbe. Hermine holte tief Luft, was Draco ihr gerade mitgeteilt hatte, klang nach einem Auftrag von Voldemort. Und Draco hatte recht, wenn sie ihm half, würde sie ihre eigenen Prinzipien verraten, wenn sie ihm nicht half, würde Weihnachten, also ganze Zwei Wochen zu ihrer Persönlichen Hölle werden. Doch zwei Wochen, gegenüber ihrem Gewissen? Sie brauchte etwas Zeit für diese Entscheidung. Malfoy, kann ich dir bis morgen Bescheid geben ob ich dir helfe? Hermine versuchte, die Folgen der jeweiligen Entscheidung abzuwägen, und bis jetzt kam sie zum Entschluss, dass zwei Wochen Hölle weniger schlimm waren, als ihre Prinzipien und ihr Gewissen zu verkaufen. Verurteile mich nicht, ich werde dir später alles erklären. Ich werde auf deine Antwort warten. Hermine atmete gestresst aus. War es nicht genug gewesen bisher? Musste nun auch noch dies kommen? Hermine lief schnell zurück in den Gemeinschaftsraum, wo sie nach Harry und Ron suchte. "Ginny, wo sind Ron und Harry?" Ginny sah Hermine erstaunt an. "Sie waren gerade noch hier, du hast sie nur um ein paar Minuten verpasst." "Wo sind sie hin?" Ginny senkte ihre Stimme. "Lavender kam, da sind sie beide schneller verschwunden als man blinzeln konnte." "Danke Ginny, ich mach mich auf die Suche nach den beiden." Hermine drehte sich um, und lief in den siebten Stock. Als sie vor dem Raum der Wünsche stand musste sie lachen. Harry und Ron schienen sich wie zwei kleine Kinder vor Lavender zu verstecken. Als sie eintrat, kamen Harry und Ron auf sie zu. "Alles oke bei dir?" Harry sah sie besorgt an. Hermine wusste nicht, ob sie sich richtig entschieden hatte. "Ich brauche euren Rat. Um alles zu erzählen brauche ich aber einen Moment, das heisst, ihr setzt euch am besten, und hört mir zu bis ich fertig erzählt habe." Die Gesichter von Harry und Ron waren alles andere als begeistert, doch sie nickten. Hermine beschloss, ihnen doch jetzt schon alles zu erzählen. "Ihr wisst ja bereits, dass ich Tiara deTrease bin, doch da kommt noch etwas dazu. Mein Leiblicher Vater hat wohl, als ich noch ein Baby war, ein Vertrag abgeschlossen in welchem steht, dass ich mit 18 Jahren Draco Malfoy heiraten soll. Um dem Vertrag die nötige Gewichtung zu geben, haben sie einen Unbrechbaren Schwur errichtet, fragt mich nicht wie, aber scheinbar ging das. Das heisst, wenn wir uns nicht an den Vertrag halten, werden beide sterben." Harry und Ron entglitten die Gesichter, Harry sah wütend aus, während Ron einfach nur geschockt war. Es erinnerte Hermine stark an ihre erste Reaktion als sie von dem Vertrag erfuhr. Doch die beiden schwiegen, und warteten ab, was Hermine noch zu erzählen hatte, so erzählte Hermine weiter. "Mein Hauptpart dabei ist, dass ich mich wie eine Reinblütige Hexe verhalten muss, und lernen muss wie man einen Haushalt führt. Was dies genau bedeutet kann ich euch auch nicht sagen. Malfoy muss sich um mich kümmern und mich beschützen."

Dramione, Liebe oder Zwang - PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt